Ekbert II. von Vornbach: Unterschied zwischen den Versionen
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Nach seinem Tod bestiftete sein Witwe Willibirg und sein gleichnamiger Sohn noch gemeinsam die Stifte von Admont und Formbach. Sie trat wenig später in das Kloster Admont ein, wo sie als Konverse starb.<ref name ="Dopsch116">vgl. [[w:Heinz Dopsch|Heinz Dopsch]]: ''Die steirischen Otakare''. In: Gerhard Pferschy (Hrsg.): ''Das Werden der Steiermark''. Die Zeit der Traungauer. Festschrift zur 800. Wiederkehr der Erhebung zum Herzogtum. (= Veröffentlichungen des Steiermärkischen Landesarchives. Bd. 10). Verlag Styria, Graz / Wien / Köln, 1980. ISBN 3-222-11281-9. S. 116</ref> | |||
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Version vom 10. Januar 2023, 21:01 Uhr
Ekbert (II.) von Vornbach (* im 11. oder 12. Jahrhundert; † im 12. Jahrhundert, um 1144) , auch Ekbert von Formbach, war Angehöriger einer bairischen Grafenfamilie, die im 11. und 12. Jahrhundert wichtige Besitzungen im heutigen Ober- und Niederösterreich besaß. Er baute die Herrschaft seiner Familie im "Pittnerland", heute der südlichste Teil des Bundeslandes Niederösterreich, aus und führte als erster der Familie den Titel eines Grafen von Pitten. Er darf nicht mit seinem gleichnamigen Vater und seinem gleichnamigen Sohn verwechselt werden.
Herkunft und Familie
Graf Ekbert (II.) von Vornbach entstammte der einflussreichen und weit verzweigten Grafenfamilie der Formbacher. Er war der Sohn des Grafen Ekbert (I.) von Vornbach († um 1109) aus dessen Ehe mit Mathilde, einer Enkelin des Grafen Arnold (II.) von Wels-Lambach († um 1050). Verheiratet war er mit Willibirg, einer Tochter des steirischen Markgrafen Otakar (II.) von Steier († 1122). Aus dieser Ehe hatte er mehrere Kinder, darunter:
- Ekbert (III.) von Vornbach († 1158), Graf von Pitten
- Kunigunde von Vornbach († um 1152) ∞ (1. Ehe) mit dem Grafen Bertold (II.) von Andechs († 1151); ∞ (2. Ehe) mit Ulrich (III.) von Deggendorf und Pernegg
- Mathilde von Vornbach († um 1160) ∞ mit dem Grafen Bertold (II.) von Bogen und Windberg († 1167)
Leben
Nachdem sein gleichnamiger Vater Teile des bei Pitten gelegenen Besitzes, darunter Dorf und Markt Neunkirchen , wo sich zu dieser Zeit bereits eine Münzstätte befand[1], und ausgedehnte Güter um Gloggnitz, dem Kloster Vornbach, dem im heutigen Bayern gelegenen Hauskloster der Familie, überlassen hatte, erzwang Ekbert (II.) vom Kloster die Rückgabe der meisten dieser Gebiete an seine Familie. 1134 gelang es dem Abt Dietrich von Formbach zumindest das Gebiet zwischen Gloggnitz und Schottwien zurückzukaufen. Ende des 12. Jahrhunderts gründete sein Stift in Gloggnitz eine Zelle, aus der später eine Propstei wurde.[2] Die meisten Streitigkeiten zwischen dem Grafen und dem Kloster Formbach betrafen aber das Münzrecht, ehe sich beide in den 1140er- und 1150er-Jahren auf eine gemeinschaftliche Ausübung einigten.[1]
Im Besitz von Ekbert (II.) blieben dagegen der Markt Neunkirchen und dessen Umgebung, die dieser mit Hilfe seiner Ministerialen[A 1] kontrollieren konnte. 1149 werden diese Ministerialen erstmals urkundlich als "ministeriales Putinenses" bezeichnet. Eine Grafschaft Pitten existierte zu dieser Zeit jedoch noch nicht, Ekbert (II.) wird aber einige Male bereits als Graf von Pitten bezeichnet. Den Grafentitel führte Ekbert aufgrund seiner "bairischen" Grafschaften. Die Pfeiler seiner Herrschaft in Teilen des "Pittnerlandes" bildeten die Höhenburgen Pitten (Teil der Gemeinde Pitten), Grimmenstein (heute Teil der gleichnamigen Gemeinde), Kranichberg (heute Teil der Gemeinde Kirchberg am Wechsel) und Klamm (heute Teil der Gemeinde Breitenstein).[2]
Nach seinem Tod bestiftete sein Witwe Willibirg und sein gleichnamiger Sohn noch gemeinsam die Stifte von Admont und Formbach. Sie trat wenig später in das Kloster Admont ein, wo sie als Konverse starb.[3]
Literatur
- Heinz Dopsch - Karl Brunner - Maximilian Weltin (Hrsg.): Österreichische Geschichte 1122–1278. Die Länder und das Reich. Der Ostalpenraum im Hochmittelalter. Verlag Ueberreuter, Wien, 1999. ISBN 3-8000-3525-1
Einzelnachweise
- ↑ 1,0 1,1 vgl. Karin Kühtreiber: Burg Dunkelstein. Ergebnisse der archäologischen Untersuchungen eines hochmittelalterlichen Adelsitzes im südöstlichen Niederösterreich. Dissertation (ungedruckt), Universität Wien, 2006, Bd. 1, S. 20
- ↑ 2,0 2,1 vgl. Heinz Dopsch - Karl Brunner - Maximilian Weltin (Hrsg.): Österreichische Geschichte 1122–1278. Die Länder und das Reich. Der Ostalpenraum im Hochmittelalter. Verlag Ueberreuter, Wien, 1999. ISBN 3-8000-3525-1, S. 289
- ↑ vgl. Heinz Dopsch: Die steirischen Otakare. In: Gerhard Pferschy (Hrsg.): Das Werden der Steiermark. Die Zeit der Traungauer. Festschrift zur 800. Wiederkehr der Erhebung zum Herzogtum. (= Veröffentlichungen des Steiermärkischen Landesarchives. Bd. 10). Verlag Styria, Graz / Wien / Köln, 1980. ISBN 3-222-11281-9. S. 116
Anmerkungen
- ↑ Die Ministerialen, auch als "Dienstadel" bezeichnet, bildeten im Mittelalter innerhalb des "niederen" Adels eine eigene Gruppe. Ursprünglich "Unfreie", waren sie durch ein Dienst- oder Lehnsverhältnis in den "niederen" Adel aufgestiegen, im Unterschied zu den "edelfreien" oder "hochfreien" Adelsfamilien.