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Seit 1986 betreibt er mit seinen Brüdern [[Wolfgang Baumüller|Wolfgang]] und [[Werner Baumüller|Werner]] die Werkstatt Kollerschlag GmbH zur Herstellung großformatiger Kunstwerke in allen gewünschten Materialien. 1999/2000 war er Gastprofessor an der [[Universität für künstlerische und industrielle Gestaltung Linz]].
Seit 1986 betreibt er mit seinen Brüdern [[Wolfgang Baumüller|Wolfgang]] und [[Werner Baumüller|Werner]] die [[Werkstatt Kollerschlag]] GmbH zur Herstellung großformatiger Kunstwerke in allen gewünschten Materialien. 1999/2000 war er Gastprofessor an der [[Universität für künstlerische und industrielle Gestaltung Linz]].


1988 bis 1992 kandidierte er nach einem Briefwechsel mit dem amtierenden Bundespräsidenten [[Kurt Waldheim]] für das Amt des österreichischen [[Bundespräsident (Österreich)|Bundespräsidenten]], zog diese Kandidatur jedoch kurz vor der Wahl zurück, nachdem [[Robert Jungk]] von den Grünen als Kandidat für die Wahl zum Bundespräsidenten nominiert worden war und setzte sich für diesen im Rahmen mehrerer Ausstellungen und Aktionen ein.<ref>[http://www.zsart.at/de/baumueller-biografie Biographie von Heinz Baumüller auf ZS Art, Wien]</ref>
1988 bis 1992 kandidierte er nach einem Briefwechsel mit dem amtierenden Bundespräsidenten [[Kurt Waldheim]] für das Amt des österreichischen [[Bundespräsident (Österreich)|Bundespräsidenten]], zog diese Kandidatur jedoch kurz vor der Wahl zurück, nachdem [[Robert Jungk]] von den Grünen als Kandidat für die Wahl zum Bundespräsidenten nominiert worden war und setzte sich für diesen im Rahmen mehrerer Ausstellungen und Aktionen ein.<ref>[http://www.zsart.at/de/baumueller-biografie Biographie von Heinz Baumüller auf ZS Art, Wien]</ref>

Version vom 23. Mai 2018, 08:05 Uhr

Heinz Baumueller

Heinz Baumüller (* 19. August 1950 in Kollerschlag) ist ein österreichischer Bildhauer, Grafiker und Aktionskünstler, der in Düsseldorf lebt und arbeitet.

Leben und Wirken

Baumüller absolvierte von 1966 bis 1970 eine Schriftsetzer-Lehre.[1]

Von 1972 bis 1977 studierte er Gebrauchsgrafik bei Erich Buchegger an der Universität für künstlerische und industrielle Gestaltung Linz, danach bis 1980 Bildhauerei bei Erwin Reiter.

Datei:Heinz -Baumueller wuerde konjunktiv.jpg
Schriftblatt zur Ausstellung „Schnee von Morgen“ 2009

1977/78 war er Assistent von Bernhard Luginbühl beim Forum Metall[2][3] in Linz und anschließend in der Schweiz. Durch diesen lernte er Jean Tinguely kennen, dem er in Frankreich assistierte. Weitere Studien betrieb er in Bildhauerei an der Kunstakademie Düsseldorf und war Assistent bei Klaus Rinke (1981/82). Er arbeitete dort auch mit Joseph Beuys und Johannes Stüttgen zusammen.

Eingang/Ausgang, 1998 Insel Hombroich/Raketenstation

Nachdem er 1979 in der Aktion Nike lange Zeit für den Verbleib der Skulptur Nike der Künstler- und Architektengruppe Haus-Rucker-Co in einer zukunftsweisenden Aktion – dergleichen gab es seither öfters – mit Protestschreiben von Künstlern und Kunstvermittlern internationalen Ranges am Hauptplatz (Linz) gegen die Abrisspläne der Stadtväter gekämpft hatte, jedoch die Demontage am 22. November 1979, knapp vor Mitternacht, nicht verhindern konnte und sich ab da permanenten Repressalien der Linzer Polizei ausgeliefert sah, wanderte er im Januar 1981 nach Deutschland aus. Dort wurde er an der Kunstakademie Düsseldorf Assistent von Klaus Rinke (1981/82) und machte wegen der damals notwendigen Aufenthaltserlaubnis noch einmal ein zweites Studium der Bildhauerei bei diesem als Meisterschüler.

Heinz Baumueller: „Singende Saege“, 1985–2007 Glasgrundriss / glass plate

Zum Abschluss seines Akademieaufenthaltes gewann er 1984 den Bundeswettbewerb der deutschen Kunstakademien vor allem mit seiner Holzarbeit „Tunnel“, eine von vielen Akademieprofessoren und anderen Kunstfachleuten hochgelobte Skulptur, die er nach einer Korrektur Joseph Beuys’ mit diesem zusammen zersägte und ihm dann beim Bauen zweier daraus entstandenen Beuys-Skulpturen assistierte. Nasse Wäsche – Jungfrau II[4] und Nasse Wäsche – Jungfrau III[5] (1985). Lange zuvor wurde er bereits Mitarbeiter von Joseph Beuys und Johannes Stüttgen, in der FIU, der Free International University, einer autonomen Universität im Raum 3 des Gebäudes der Staatlichen Kunstakademie Düsseldorf.

„DIE KROENUNG“ Hommage an Johannes Stuettgen, 2010

Seit 1986 betreibt er mit seinen Brüdern Wolfgang und Werner die Werkstatt Kollerschlag GmbH zur Herstellung großformatiger Kunstwerke in allen gewünschten Materialien. 1999/2000 war er Gastprofessor an der Universität für künstlerische und industrielle Gestaltung Linz.

1988 bis 1992 kandidierte er nach einem Briefwechsel mit dem amtierenden Bundespräsidenten Kurt Waldheim für das Amt des österreichischen Bundespräsidenten, zog diese Kandidatur jedoch kurz vor der Wahl zurück, nachdem Robert Jungk von den Grünen als Kandidat für die Wahl zum Bundespräsidenten nominiert worden war und setzte sich für diesen im Rahmen mehrerer Ausstellungen und Aktionen ein.[6]

Auszeichnungen

  • 1984: 1. Preis des Bundeswettbewerbs der deutschen Kunstakademien
  • 1984: Förderpreis für die Bildende Kunst des deutschen Bundesministerium für Bildung und Wissenschaft
  • 1995: 1. Preis des Readymix-Wettbewerbs: „Visionen in Beton“, Deutschland

Symposien

  • 1980: Symposium International de Sculpture Environnemental de Chicoutimi, Kanada (Skulptur Mitten in Kanada traf ich meine Insel)
  • 1983: 2. Burgdorfer Bildhauersymposion, Schweiz (Skulptur Tunnel)
  • 1984: Wiesbadener Skulpturentage (Skulptur Korrektur)
  • 2000: 3rd International Art Meeting Katowice 2000, Polen

Werke

  • Zahlenskulpturen (1974–1980)
  • Torsi (1976)
  • Stahlplastiken (seit 1978)
  • Aktionen (seit 1979)
  • Denkmal für den Gründungsrektor Alfons Ortner (1980)
  • Schriftblätter (seit 1982)
  • Betonskulptur „Eingang/Ausgang“, Insel Hombroich, Raketenstation (1998)
  • Restaurierung der Skulptur Loch von Joseph Beuys in der Kunsthalle Düsseldorf (2008)
  • Josephsglocke[7] für die Pfarrkirche Kollerschlag (2010)

Ausstellungen (Auswahl)

Baumüller ist seit 1976 mit Ausstellungen und Ausstellungsbeteiligungen aktiv: (Auswahl)[8]

  • 1983 Artisthart (mit Gereon Lepper), Wachsfabrik, Köln
  • 1984 Kunststudenten stellen aus (Bundeswettbewerb 1984), Wissenschaftszentrum Bonn, Gesamthochschule Kassel, Hochschule für Bildende Kunst Braunschweig
  • 1985 Die sich verselbständigenden Möbel, Von der Heydt-Museum, Wuppertal
  • 1992 Der Kandidat, Ausstellungen und Aktionen in Innsbruck, Rohrbach, Linz, Graz, Wien, Salzburg, Klagenfurt und Kollerschlag
  • 1995 Unplugged. (Mit Mona Reuter und Alfred Tolksdorf), Haus Fellner von Feldegg, Krefeld
  • 1996 Hombroich, 6. Architekturbiennale, Palazzo Vendramin, Venedig
  • 1997 Hombroich, Deutsches Architekturmuseum, Frankfurt am Main
  • 1997 Saldo – Rinke Klasse 1974–97 („Sine mecum“), Kunstmuseum im Ehrenhof, Düsseldorf
  • 1997 Hombroich. RIBA Architecture Centre, London
  • 1999 Heinz Baumüller – Österreichischer Bundespräsidentschaftskandidat, Kunstverein für die Rheinlande und Westfalen, Düsseldorf
  • 2000 Zeuys – Postgerm. Götterkunde, Kunstbüro bach.selbeck., Düsseldorf
  • 2000 Aus dem Umfeld, Zeichnungen + Stadtwerkstatt 1979–1999. Universitätsgalerie der Kunstuniversität Linz
  • 2003 Himmelschwer. Transformationen der Schwerkraft, Landesmuseum Joanneum, Graz – Kulturhauptstadt Europas + Kunsthallen Brandts Klædefabrik, Odense, Dänemark
  • 2005 Konzept Schrift – Ein Segment, Künstlervereinigung Maerz, Linz
  • 2007 Baumüller/Kaltenbacher past.present.future, Schloßgalerie Mondsee
  • 2008 Lapidar, FIH Field Institut Hombroich, Raketenstation, Insel Hombroich
  • 2009 Schnee von morgen[9], ZS art Galerie, Wien
  • 2010 Wie der Herr, so’s Dessert, Pure Freude, Düsseldorf
  • 2010 Eremitage III, Viennafair (ZS art Galerie), Wien
  • 2011 100 Jahre Kniende – Lehmbruck in Paris 1911 Lehmbruck-Museum, Duisburg
  • 2011: zs art Kunstraum „Jahr des Waldes 2011“ Gruppenausstellung anlässlich des Internationalen Jahr des Waldes[10]
  • 2012 5 × 3, Kunstraum Düsseldorf
  • 2013 KURZGEDANKEN | Heinz Baumüller, art + butter Düsseldorf[11][12]

Aktionen

Baumüller führte in den Jahren 1979 bis 2003 immer wieder Aktionen in Linz und in Düsseldorf durch:[13]

  • Aktion Nike, Linz (1979)
  • Aktion Äthiopien, Düsseldorf (1984)
  • Kandidatur als Direktor der Staatlichen Kunstakademie Düsseldorf (1984/85)
  • Zersägen der Skulptur „Tunnel“ zusammen mit Joseph Beuys (1985)
  • Aktion Parallelismus, Düsseldorf (1986)
  • Aktion Containpoorary, Düsseldorf (1986)
  • Aktion Beuys’ Bierakademie (1987)
  • Aktion Tragic Strips, Düsseldorf (1987)
  • Aktion Suchart, Düsseldorf (1988)
  • Kandidatur als Österreichischer Bundespräsident (1988–1992)
  • Aktion Lichterkette, Düsseldorf (1993)
  • Aktion Edelbettler, Düsseldorf (1994)
  • Aktion Faques Chirac, Düsseldorf (1995)
  • Aktion Öster – Reichskonkordat 2000, Linz (2000)
  • Aktion U$ASS (2003)
  • Aktion Ich danke dem Gericht im Namen der Kunst (2003)

Öffentliche Sammlungen

  • Die Kunstsammlung des Landes Oberösterreich[14]

Publikationen

  • Das ist so eine Art Politik: Aktion Nike[15] Juni bis November 1979, Linz. Autor: Heinz Baumüller, Mitwirkende Personen: Haus-Rucker-Co; Verlag: Denkmayr
  • 2. Burgdorfer Bildhauer-Symposion, 8. August-10. September 1983: Künstler arbeiten mit Holz, Verlag Burgdorf: Das Symposion, Sekretariat, 1983
  • Die Fettecke: ein Videoskulptur über die Fettecke von Joseph Beuys. Verfasser: Michael Bielický; Ricardo Peredo mit Heinz Baumüller; Joseph Beuys; James Lee Byars; Verlag Köln, 235 Media, c 1987.

Literatur

  • Löcher und Drumherum Handwerker aus Oberösterreich produzieren die Werke wichtiger Bildhauer. Jetzt wird ihre Kunst in zwei Ausstellungen gezeigt.DER SPIEGEL 20/1996 Löcher und Drumherum.
  • 2011 Jahr des Waldes/Year of Forests. Katalog zur Ausstellung 2011, zs art KunstRaum, Wien. Künstlertexte: Alice Schmatzberger (science + art) zs art Magazines.
  • Architektur im 20. Jahrhundert: Österreich. Erschienen im Oktober 1995, Verlag: Prestel, München/New York, Herausgeber: Architektur Zentrum Wien / Deutsches Architektur Museum, Frankfurt a. Main

Weblinks

 LuiseLui/Heinz Baumüller – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien auf Wikimedia Commons

Einzelnachweise