Georg Ilsung: Unterschied zwischen den Versionen

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'''Georg Ilsung''' (* im 16. Jahrhundert, um 1510, in [[w:Augsburg|Augsburg]], damals eine [[w:Reichstadt|Reichsstadt]] ; † [[4. Dezember]] [[1580]], vermutlich in Augsburg), auch '''Georg Ilsung von und zu Tratzberg''', war im 17. Jahrhundert einer der Besitzer von [[Schloss Tratzberg|Schloss Tratzberg]] (heute Teil der Gemeinde [[Jenbach]]), das ihm als Sommersitz diente. Unter ihm wurde das Renaissanceschloss weiter ausgebaut.
[[File:Schloß Tratzberg Jenbach Austria - panoramio.jpg|thumb|Schloß Tratzberg, wo Georg Ilsung seinen Sommersitz hatte, heute]]
'''Georg Ilsung''' bzw. '''Illsung''' (* im 16. Jahrhundert, um 1510, in [[w:Augsburg|Augsburg]], damals eine [[w:Reichstadt|Reichsstadt]] ; † [[4. Dezember]] [[1580]], vermutlich in Augsburg)<ref group="A">Daten nach Friedrich Blendinger: ''Ilsung, Georg'', 1974</ref>, auch '''Georg Ilsung von und zu Tratzberg''', war im 17. Jahrhundert einer der Besitzer von [[Schloss Tratzberg|Schloss Tratzberg]] (heute Teil der Gemeinde [[Jenbach]]), das ihm als Sommersitz diente. Unter ihm wurde das Renaissanceschloss weiter ausgebaut.


== Herkunft und Familie ==
== Herkunft und Familie ==
[[File:Fuggerorum et Fuggerarum imagines - 083r.jpg|thumb|Georg Ilsungs Tochter Anna, Bild aus dem "Fuggerorum et Fuggerarum imagines" von Dominicus Custos (1560–1612) aus dem Jahr 1588, gedruckt 1618. Über sie kam Schloss Tratzbergin den Besitz von Jakob (III.) Fugger von der Lilie.]]
[[File:Fuggerorum et Fuggerarum imagines - 083r.jpg|thumb|Georg Ilsungs Tochter Anna, Bild aus dem "Fuggerorum et Fuggerarum imagines" von Dominicus Custos (1560–1612) aus dem Jahr 1588, gedruckt 1618. Über sie kam Schloss Tratzberg in den Besitz von Jakob (III.) Fugger von der Lilie.]]
Georg Ilsung stammte aus der alteingesessenen Augsburger Patrizierfamilie [[w:Ilsung (Patrizierfamilie)|Ilsung]]. Er hatte mindestens drei Kinder:<ref name ="Burgenbuch51>vgl. Julia Hörmann-Thurn und Taxis (Hrsg.): ''Tiroler Burgenbuch''. Nordtiroler Unterland (= Tiroler Burgenbuch XI.). Athesia Verlag, Bozen, 2019. ISBN 978-88-6839-358-8. S. 51</ref>
Georg Ilsung stammte aus der alteingesessenen Augsburger Patrizierfamilie [[w:Ilsung (Patrizierfamilie)|Ilsung]]. Er hatte mindestens drei Kinder:<ref name ="Burgenbuch51>vgl. Julia Hörmann-Thurn und Taxis (Hrsg.): ''Tiroler Burgenbuch''. Nordtiroler Unterland (= Tiroler Burgenbuch XI.). Athesia Verlag, Bozen, 2019. ISBN 978-88-6839-358-8. S. 51</ref>
* Friedrich Ilsung von und zu Tratzberg († 1587)
* Friedrich Ilsung von und zu Tratzberg († 1587)
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== Leben ==
== Leben ==
Georg Ilsung kaufte im Jänner 1554 von seinem Cousin Mathias Manlich, einen Ratgeber von [[Ferdinand I. (HRR)|König Ferdinand I.]] († 1564) das in [[Jenbach]] gelegene Schloss Tratzberg, das er als Sommersitz nutzte. Er investierte beachtliche Geldmittel in dessen weiteren Ausbau. 1558 erhielt er die königliche Erlaubnis zur Führung des Titels "von und zu Tratzberg".<ref name ="Burgenbuch51/>  
Georg Ilsung war einer der engsten Finanzberater von [[Maximilian II. (HRR)|Kaiser Maximilian I.]] († 1576) und dessen Bruder, [[Ferdinand I. (Österreich-Tirol)|Erzherzog Ferdinand (II.) von Österreich]], Graf von Tirol († 1595). Durch seinen Schwiegervater gelangte Georg Ilsung 1544 in den Besitz der Burgvogtei zu [[Enns]], die ihm bis 1450 gehörte. In diesen Jahren versuchte er vergeblich in Enns eine exportfähige Barchentproduktion aufzubauen. 1548 wurde er zum "Landmann von Tirol" ernannt.<ref name ="ndb>vgl. Friedrich Blendinger: ''Ilsung, Georg'', 1974</ref> Im Jänner 1554 kaufte er von seinem Cousin Mathias Manlich, einen Ratgeber von [[Ferdinand I. (HRR)|König Ferdinand I.]] († 1564), das in [[Jenbach]] gelegene Schloss Tratzberg, das er als Sommersitz nutzte. Er investierte beachtliche Geldmittel in dessen weiteren Ausbau. 1558 erhielt er die königliche Erlaubnis zur Führung des Titels "von und zu Tratzberg".<ref name ="Burgenbuch51/> 1568 wurde er zum Reichsritter erhoben, später außerdem mit der Würde eines Hofpfalzgrafen und dem Geheimratstitel ausgezeichnet.<ref name ="ndb/> Nach seinem Tod erbte sein Sohn Friedrich Schloss Tratzberg. Da dieser keine Kinder hatte, beerbten ihn seine Schwester Anna und Susanna. Über die erste kam das Schloss 1589 an ihren Ehemann Jakob Fugger.<ref name ="Burgenbuch51/>  
 
Nach seinem Tod erbte das Schloss sein Sohn Friedrich. Da dieser keine Kinder hatte, beerbten ihn seine Schwester Anna und Susanna. Über die erste kam das Schloss 1589 an ihren Ehemann Jakob Fugger.<ref name ="Burgenbuch51/>  


== Literatur ==
== Literatur ==

Version vom 23. März 2023, 21:09 Uhr

Schloß Tratzberg, wo Georg Ilsung seinen Sommersitz hatte, heute

Georg Ilsung bzw. Illsung (* im 16. Jahrhundert, um 1510, in Augsburg, damals eine Reichsstadt ; † 4. Dezember 1580, vermutlich in Augsburg)[A 1], auch Georg Ilsung von und zu Tratzberg, war im 17. Jahrhundert einer der Besitzer von Schloss Tratzberg (heute Teil der Gemeinde Jenbach), das ihm als Sommersitz diente. Unter ihm wurde das Renaissanceschloss weiter ausgebaut.

Herkunft und Familie

Georg Ilsungs Tochter Anna, Bild aus dem "Fuggerorum et Fuggerarum imagines" von Dominicus Custos (1560–1612) aus dem Jahr 1588, gedruckt 1618. Über sie kam Schloss Tratzberg in den Besitz von Jakob (III.) Fugger von der Lilie.

Georg Ilsung stammte aus der alteingesessenen Augsburger Patrizierfamilie Ilsung. Er hatte mindestens drei Kinder:[1]

  • Friedrich Ilsung von und zu Tratzberg († 1587)
  • Anna Ilsung von und zu Tratzberg († nach 1587) ∞ mit Jakob Fugger († 1598)
  • Susanna Ilsung von und zu Tratzberg († nach 1587)

Leben

Georg Ilsung war einer der engsten Finanzberater von Kaiser Maximilian I. († 1576) und dessen Bruder, Erzherzog Ferdinand (II.) von Österreich, Graf von Tirol († 1595). Durch seinen Schwiegervater gelangte Georg Ilsung 1544 in den Besitz der Burgvogtei zu Enns, die ihm bis 1450 gehörte. In diesen Jahren versuchte er vergeblich in Enns eine exportfähige Barchentproduktion aufzubauen. 1548 wurde er zum "Landmann von Tirol" ernannt.[2] Im Jänner 1554 kaufte er von seinem Cousin Mathias Manlich, einen Ratgeber von König Ferdinand I. († 1564), das in Jenbach gelegene Schloss Tratzberg, das er als Sommersitz nutzte. Er investierte beachtliche Geldmittel in dessen weiteren Ausbau. 1558 erhielt er die königliche Erlaubnis zur Führung des Titels "von und zu Tratzberg".[1] 1568 wurde er zum Reichsritter erhoben, später außerdem mit der Würde eines Hofpfalzgrafen und dem Geheimratstitel ausgezeichnet.[2] Nach seinem Tod erbte sein Sohn Friedrich Schloss Tratzberg. Da dieser keine Kinder hatte, beerbten ihn seine Schwester Anna und Susanna. Über die erste kam das Schloss 1589 an ihren Ehemann Jakob Fugger.[1]

Literatur

Friedrich Blendinger: Ilsung, Georg. In: Neue Deutsche Biographie (NDB). Duncker & Humblot, Berlin, 1974. ISBN 3-428-00191-5. Band 10, S. 142f. [digital]

Einzelnachweise

  1. 1,0 1,1 1,2 vgl. Julia Hörmann-Thurn und Taxis (Hrsg.): Tiroler Burgenbuch. Nordtiroler Unterland (= Tiroler Burgenbuch XI.). Athesia Verlag, Bozen, 2019. ISBN 978-88-6839-358-8. S. 51
  2. 2,0 2,1 vgl. Friedrich Blendinger: Ilsung, Georg, 1974

Anmerkungen

  1. Daten nach Friedrich Blendinger: Ilsung, Georg, 1974
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