Evi Fersterer: Unterschied zwischen den Versionen

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Ab 1979 nahm sie an der [[Internationale Sommerakademie für Bildende Kunst Salzburg|Sommerakademie für Bildende Kunst Salzburg]] sowie an der Ferienakademie in [[Bruneck]] bei [[Claus Pack]] (1921–1997) teil.  
Ab 1979 nahm sie an der [[Internationale Sommerakademie für Bildende Kunst Salzburg|Sommerakademie für Bildende Kunst Salzburg]] sowie an der Ferienakademie in [[Bruneck]] bei [[Claus Pack]] (1921–1997) teil.  


1984 wurde sie von [[Peter Greenham (Maler)|Peter Greenham]] in die [[Meisterklasse]] der [[Royal Academy of Arts]] in [[London]] aufgenommen. Sir [[Anthony Eyton]] wurde ihr Freund und [[Mentor]]. Sie eröffnete ein Atelier in Saalbach. 1991 übersiedelte die Familie nach [[Panzano in Chianti|Panzano]].
1984 wurde sie von [[Peter Greenham (Maler)|Peter Greenham]] in die [[Meisterklasse (Hochschule)|Meisterklasse]] der [[Royal Academy of Arts]] in [[London]] aufgenommen. [[Anthony Eyton]] wurde ihr Freund und [[Mentor]]. Sie eröffnete ein Atelier in Saalbach. 1991 übersiedelte die Familie nach [[Panzano in Chianti|Panzano]].


== Werke ==
== Werke ==
Im Jahr 1987 realisierte sie ihre Idee eines „Spiegelbaumes“ am Rathausplatz in [[Wien]]. Im Rahmen der Kinderkulturtage in Leogang entstand 1992 ihr erstes Kinderbuchprojekt. In Zusammenwirken mit Adolfo Asnaghi und [[Ludolf Müller (Literaturwissenschaftler)|Ludolf Müller]] wurde 1993 ein mit ihren Bildern illustrierter Gedichtband von [[Wladimir Sergejewitsch Solowjow]] veröffentlicht.  
Im Jahr 1987 realisierte sie ihre Idee eines „Spiegelbaumes“ am Rathausplatz in [[Wien]]. Im Rahmen der Kinderkulturtage in Leogang entstand 1992 ihr erstes Kinderbuchprojekt. In Zusammenwirken mit Adolfo Asnaghi und [[Ludolf Müller (Literaturwissenschaftler)|Ludolf Müller]] wurde 1993 ein mit ihren Bildern illustrierter Gedichtband von [[Wladimir Sergejewitsch Solowjow]] veröffentlicht.  
Von 1994 bis 1996 malte sie mit den Schülern der Volksschule Saalbach die Ölbilder „Frühling“, „Sommer“, „Herbst“ und „Winter“.
1995 realisierte sie zur Erstellung ihrer Winterbilder ihr Freiluftatelier „Koffer am Berg“ 2 x 2 m. Ebenfalls 1995 gestaltete sie zusammen mit den Schülern der Volksschule Saalbach das Plakat für den „Weltcup-Corner“ der Pinzgauer Post.


1996 begann Fersterer mit der [[Bildhauer|Bildhauerei]] und schlug einen Kopf in Marmor: „Seppi“. Als zweites bildhauerisches Werk entstand eine Steinmadonna.
1996 begann Fersterer mit der [[Bildhauer|Bildhauerei]] und schlug einen Kopf in Marmor: „Seppi“. Als zweites bildhauerisches Werk entstand eine Steinmadonna.
Zwischen 1996 und 1997 gestaltete sie mit den Kindern der Volksschule Saalbach Bilder zum Buch „Die gelbe Lokomotive“ des russischen Schriftstellers Dimitrij de Spiller.


Im Jahr 2000 stelle Galeristin Christine Rettinger erstmals die von Fersterer begründete Kunstrichtung „Mystischer Realismus“ vor. Der Autor Stefan Loos beschrieb Festerers Kunstrichtung: „''Mystisch in der Quelle, realistisch im Ziel – mit dem behutsamen Aufspüren tiefer innerer Regungen und deren ungestümer Verkörperung begründet Evi Fersterer die Kunstrichtung des Mystischen Realismus''“. Im Jahr 2006 stellte der Schriftsteller Werner Müller sie erstmals als Autorin vor.
Im Jahr 2000 stelle Galeristin Christine Rettinger erstmals die von Fersterer begründete Kunstrichtung „Mystischer Realismus“ vor. Der Autor Stefan Loos beschrieb Festerers Kunstrichtung: „''Mystisch in der Quelle, realistisch im Ziel – mit dem behutsamen Aufspüren tiefer innerer Regungen und deren ungestümer Verkörperung begründet Evi Fersterer die Kunstrichtung des Mystischen Realismus''“. Im Jahr 2006 stellte der Schriftsteller Werner Müller sie erstmals als Autorin vor.


===Kunstaktion „Nerzmantel“===
=== Kunstaktion „Nerzmantel“ ===
Im Winter 1995 sorgte Fersterer in Saalbach mit ihrer Aktion „Abrechnung mit meinem früheren Denken“ für Aufregung: sie durchbohrte ihren alten Nerzmantel mit Messern und stellte ihn vor der Galerie Saalbach aus. Diese „Provokation“ zog schriftliche und verbale Drohungen und Ausgrenzung nach sich. In der Galerie Saalbach wurden ein Ölbild und ein Sessel aufgeschlitzt.


Im Winter 1995 sorgte Fersterer in Saalbach mit ihrer Aktion „Abrechnung mit meinem früheren Denken“ für Aufregung: sie durchbohrte ihren alten Nerzmantel mit Messern und stellte ihn vor der Galerie Saalbach aus. Diese „Provokation“ zog schriftliche und verbale Drohungen und Ausgrenzung nach sich. In der Galerie Saalbach wurden ein Ölbild und ein Sessel aufgeschlitzt. Die Kompromisslosigkeit ihres künstlerischen und sozialen Engagements trugen Fersterer fortan die Bezeichnung „Saalbachs geliebt-gehasste Tochter“ ein.
== Ausstellungen ==
== Ausstellungen ==
Fersterers erste Ausstellung fand im Arzthaus [[Maishofen]] statt. Seit 1994 werden in einer Dauerausstellung im Heimathaus Saalbach Fersterers Werke gezeigt (hier stellte sie u. a. gemeinsam mit [[Manfred Bockelmann]] aus.) Es folgten Ausstellungen im In- und Ausland, darunter Wien, [[Hamburg]] und [[Zürich]]. Im Sommer 2018 eröffnete Fersterer zusammen mit ihrem Enkel ihr eigenes Atelier in Salzburg.   
Fersterers erste Ausstellung fand im Arzthaus [[Maishofen]] statt. Seit 1994 werden in einer Dauerausstellung im Heimathaus Saalbach Fersterers Werke gezeigt (hier stellte sie u. a. gemeinsam mit [[Manfred Bockelmann]] aus.) Es folgten Ausstellungen im In- und Ausland, darunter Wien, [[Hamburg]] und [[Zürich]]. Im Sommer 2018 eröffnete Fersterer zusammen mit ihrem Enkel ihr eigenes Atelier in Salzburg.   


* 1988 Galerie „ART 54“ in [[New York City|New York]], Einzelausstellung  
* 1988 Galerie „ART 54“ in [[New York City|New York]], Einzelausstellung  
* 1990 Gälerie Würthle, Wien
* 1991 Galerie Saalbach, Gemeinschaftsausstellung mit Arik Brauer und Anthony Eyton
* 1992 „ART HAMBURG“
* 1992 „ART HAMBURG“
* 1993 Werkschau mit 150 Bildern in Leogang in ihrem Elternhaus „Kirchenwirt/Samerstall“
* 1993 Galerie Schillerplatz Wien
* 1995 Vernissage in [[Schloss Mittersill]]
* 1995 Vernissage in [[Schloss Mittersill]]
* 1996 Universitäts-Kulturzentrum Klagenfurt
* 1996 Universitäts-Kulturzentrum Klagenfurt
* 1997 Galerie Augustin in [[Innsbruck]]
* 1997 3. Internationalen [[Biennale]] „DIALOGUES 97 in der Ausstellungshalle „MANEGE“
* 1997 3. Internationalen [[Biennale]] „DIALOGUES 97 in der Ausstellungshalle „MANEGE“
* 1998 Russisches [[Michaelsburg|Museum Schloss Mikhailovsky]] in [[Sankt Petersburg]], Einzelausstellung
* 1998 Russisches [[Michaelsburg|Museum Schloss Mikhailovsky]] in [[Sankt Petersburg]], Einzelausstellung
* 1998 Galerie Saalbach gemeinsam mit Anatoly Vasilyev
* 2000 Galerie Wimmer München, Einzelausstellung
* 2002 Galerie Augustin, Wien
* 2006 Personalretrospektive im „Samerstall/Kirchenwirt“, Ausstellungen im Bergbaumuseum, im „KubinKabinett“ in Leogang sowie im „Helga-Treichl-Hospiz“ Salzburg.
* 2006 Personalretrospektive im „Samerstall/Kirchenwirt“, Ausstellungen im Bergbaumuseum, im „KubinKabinett“ in Leogang sowie im „Helga-Treichl-Hospiz“ Salzburg.
* 2010 „Von Innen Sehen“,  [[Palais Pálffy (Wallnerstraße)|Palais Palffy]]
* 2010 „Von Innen Sehen“,  [[Palais Pálffy (Wallnerstraße)|Palais Palffy]]
* 2015 Galerie Gerlich, Salzburg


== Veröffentlichungen ==
== Veröffentlichungen ==
* ''Gemälde.'' Mit Texten von [[Loys Egg]]. Klagenfurt, Ritter 2014, ISBN 978-3-85415-511-9.
* ''Gemälde.'' Mit Texten von [[Loys Egg]]. Klagenfurt, Ritter 2014, ISBN 978-3-85415-511-9.
 
* Lyrikband „Wenn das Herz spricht“. 2010
* Kunstkalender 1984 und 1995 ((„ART PRINT VERLAG“)
* Kunstkataloge 1990, 1993, 2000
* 2010 Lyrikband „Wenn das Herz spricht“


== Filmdokumentationen und Auszeichnungen ==
== Filmdokumentationen und Auszeichnungen ==
1988 widmete ihr der [[Österreichischer Rundfunk|ORF]] ein Porträt, welches von [[Emmy]]-Preisträger Günther Degn produziert wurde.  
* 1988 widmete ihr der [[Österreichischer Rundfunk|ORF]] ein Porträt, welches von [[Emmy]]-Preisträger Günther Degn produziert wurde.
* 1999 wurde sie mit dem Diplom „Member of the Russian Museum“ ausgezeichnet.
* Im Jahr 2009 wurde ihr Leben im Film „Der Atem der Klötze“ von Mucky Degn dokumentiert.


1999 wurde sie mit dem Diplom „Member of the Russian Museum“ ausgezeichnet.  
== Gründung des Hilfswerks „SALVE“ ==
1998 gründete Fersterer das Hilfswerk „SALVE“ zur Unterstützung von russischen Familien durch Sachspenden.


Im Jahr 2009 wurde ihr Leben im Film „Der Atem der Klötze“ von Mucky Degn dokumentiert.
== Gründung des Hilfswerks „SALVE“ ==
1998 gründete Fersterer das Hilfswerk „SALVE“, eine Aktion, welche durch persönliche Briefe Fersterers und Pressemeldungen dazu aufrief, Pakete mit Sachspenden für russische Familien zu sammeln. Es wurden bereits tausende von Paketen nach [[Russland]] gebracht, gesammelt wurden österreichweit auch [[Hörgerät|Hörgeräte]] für taubstumme Kinder.
== Literatur ==
== Literatur ==
* ''Evi Fersterer - Malerin (*1948): Die malende Wirtin von der Hinterhagalm.'' In: [[Walter Thaler]]: ''Kunst und Literatur im Pinzgau. Die Kraft der Provinz – 43 Portraits.'' New Academic Press, Wien 2015, ISBN 978-3-99036-008-8, S. 207–211.
* ''Evi Fersterer - Malerin (*1948): Die malende Wirtin von der Hinterhagalm.'' In: [[Walter Thaler]]: ''Kunst und Literatur im Pinzgau. Die Kraft der Provinz – 43 Portraits.'' New Academic Press, Wien 2015, ISBN 978-3-99036-008-8, S. 207–211.

Version vom 16. Februar 2019, 10:10 Uhr

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Evi Fersterer (* 31. Dezember 1948 in Leogang als Eva Gassner) ist eine österreichische Malerin, Dichterin und Hotelierin. Sie gilt als Begründerin der Kunstrichtung „Mystischer Realismus“[1] und wurde durch ihre „Klotzbilder“ international bekannt.

Kindheit und Ausbildung

Evi Fersterer wurde 1948 als Tochter von Georg und Franziska Stöckl, geb. Gassner geboren. Sie besuchte die Volksschule in Leogang und die Hauptschule in Saalfelden. Hier wurde ihr künstlerisches Talent durch einen Lehrer gefördert. Von 1963 bis 1966 besuchte sie die Gastgewerbefachschule in Salzburg und absolvierte anschließend ein Praktikum in England. 1968 heiratete sie den Hotelier und Erfinder Sepp Fersterer und zog nach Saalbach. Aus der Ehe stammen zwei Töchter und ein Sohn.

Ab 1979 nahm sie an der Sommerakademie für Bildende Kunst Salzburg sowie an der Ferienakademie in Bruneck bei Claus Pack (1921–1997) teil.

1984 wurde sie von Peter Greenham in die Meisterklasse der Royal Academy of Arts in London aufgenommen. Anthony Eyton wurde ihr Freund und Mentor. Sie eröffnete ein Atelier in Saalbach. 1991 übersiedelte die Familie nach Panzano.

Werke

Im Jahr 1987 realisierte sie ihre Idee eines „Spiegelbaumes“ am Rathausplatz in Wien. Im Rahmen der Kinderkulturtage in Leogang entstand 1992 ihr erstes Kinderbuchprojekt. In Zusammenwirken mit Adolfo Asnaghi und Ludolf Müller wurde 1993 ein mit ihren Bildern illustrierter Gedichtband von Wladimir Sergejewitsch Solowjow veröffentlicht.

1996 begann Fersterer mit der Bildhauerei und schlug einen Kopf in Marmor: „Seppi“. Als zweites bildhauerisches Werk entstand eine Steinmadonna.

Im Jahr 2000 stelle Galeristin Christine Rettinger erstmals die von Fersterer begründete Kunstrichtung „Mystischer Realismus“ vor. Der Autor Stefan Loos beschrieb Festerers Kunstrichtung: „Mystisch in der Quelle, realistisch im Ziel – mit dem behutsamen Aufspüren tiefer innerer Regungen und deren ungestümer Verkörperung begründet Evi Fersterer die Kunstrichtung des Mystischen Realismus“. Im Jahr 2006 stellte der Schriftsteller Werner Müller sie erstmals als Autorin vor.

Kunstaktion „Nerzmantel“

Im Winter 1995 sorgte Fersterer in Saalbach mit ihrer Aktion „Abrechnung mit meinem früheren Denken“ für Aufregung: sie durchbohrte ihren alten Nerzmantel mit Messern und stellte ihn vor der Galerie Saalbach aus. Diese „Provokation“ zog schriftliche und verbale Drohungen und Ausgrenzung nach sich. In der Galerie Saalbach wurden ein Ölbild und ein Sessel aufgeschlitzt.

Ausstellungen

Fersterers erste Ausstellung fand im Arzthaus Maishofen statt. Seit 1994 werden in einer Dauerausstellung im Heimathaus Saalbach Fersterers Werke gezeigt (hier stellte sie u. a. gemeinsam mit Manfred Bockelmann aus.) Es folgten Ausstellungen im In- und Ausland, darunter Wien, Hamburg und Zürich. Im Sommer 2018 eröffnete Fersterer zusammen mit ihrem Enkel ihr eigenes Atelier in Salzburg.

  • 1988 Galerie „ART 54“ in New York, Einzelausstellung
  • 1992 „ART HAMBURG“
  • 1995 Vernissage in Schloss Mittersill
  • 1996 Universitäts-Kulturzentrum Klagenfurt
  • 1997 3. Internationalen Biennale „DIALOGUES 97 in der Ausstellungshalle „MANEGE“
  • 1998 Russisches Museum Schloss Mikhailovsky in Sankt Petersburg, Einzelausstellung
  • 2006 Personalretrospektive im „Samerstall/Kirchenwirt“, Ausstellungen im Bergbaumuseum, im „KubinKabinett“ in Leogang sowie im „Helga-Treichl-Hospiz“ Salzburg.
  • 2010 „Von Innen Sehen“,  Palais Palffy

Veröffentlichungen

Filmdokumentationen und Auszeichnungen

  • 1988 widmete ihr der ORF ein Porträt, welches von Emmy-Preisträger Günther Degn produziert wurde.
  • 1999 wurde sie mit dem Diplom „Member of the Russian Museum“ ausgezeichnet.
  • Im Jahr 2009 wurde ihr Leben im Film „Der Atem der Klötze“ von Mucky Degn dokumentiert.

Gründung des Hilfswerks „SALVE“

1998 gründete Fersterer das Hilfswerk „SALVE“ zur Unterstützung von russischen Familien durch Sachspenden.

Literatur

  • Evi Fersterer - Malerin (*1948): Die malende Wirtin von der Hinterhagalm. In: Walter Thaler: Kunst und Literatur im Pinzgau. Die Kraft der Provinz – 43 Portraits. New Academic Press, Wien 2015, ISBN 978-3-99036-008-8, S. 207–211.
  • Fersterer, Evi. In: Saur Allgemeines Künstler-Lexikon. Band 39. München, Leipzig, Saur 2003, ISBN 3-598-22779-5, S. 181 (auch AKL Online)

Weblinks

Einzelnachweise

  1.  Walter Thaler: Die Seele als Bild. Evi Fersterer – Mystischer Realismus 1979 – 2006. ART PRINT Verlag, Saalbach 2006, ISBN 3-200-00621-8, S. 5–23.