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Version vom 24. Dezember 2023, 08:23 Uhr
Berta Zwickle (geborene Bickel, * am 4. Juni 1911 in Gersdorf an der Feistritz; † 9. April 1998) in Hard[1], galt als eine der ersten Motorradfahrerinnen in Österreich. Sie lebte seit der jüngsten Kindheit in Vorarlberg. Bereits in den 1930er-Jahren fuhr sie ihre ersten Motorradrennen.[2]
Leben
Berta Zwickle wurde in der Oststeiermark als Tochter von Josef Andreas Bickel und Anna (geborene Pichler)[3] geboren, kam als kleines Kind mit ihren Eltern nach Vorarlberg und verbrachte die Jugend in Bregenz. Sie hatte sieben Geschwister. Bereits mit 18 Jahren machte sie den Führerschein. Am 16. August 1932 heiratete sie in St. Jakob in Innsbruck den Metzgermeister Franz-Josef Zwickle aus Hard. Am 3. Februar 1934 wurde das gemeinsame Kind Clara geboren († am 23. Juli 2014 in Hard, Landstraße 11, verheiratet mit Dr. Herbert Miessgang). Bertha Zwickle bekannte sich zum römisch-ktaholischen Glauben.[4][5]
Tätigkeit
Nachdem Berta Zwickle mit 19 Jahren den Metzgermeister Franz Zwickle geheiratet hatte, arbeitete sie im Betrieb mit und fuhr die Fleischlieferungen mit einer gebrauchten 750er-BMW mit Beiwagen zu den Kunden. Ihr Mann schenkte ihr eine 600er Panther für Motorradrennen, vorwiegend Bergrennen, in Österreich. Da Franz Zwickle der Ansicht war, dass sie damit zu schnell fuhr, wurde die Panther wieder verkauft.[6]
1949 nahm sie am ersten und einzigen Motorradrundrennen in Dornbirn teil in der Klasse „Beiwagen“, fuhr jedoch zu schnell und schied aus, als die Maschine wegrutschte.[7] Sie nahm auch an mehreren Bödele-Bergrennen teil.[8]
Medien und Ausstellung
1991 war Berta Zwickle als 80-jährige Motorradveteranin in der Show „Familienfest“ von Vera Russwurm mit ihrer Ledermontur von 1932 und ihrer 350er-Victoria-Maschine (Baujahr 1955) aufgetreten.[9]
Vom 18. Februar 2018 bis 25. März 2018 fand in der Galerie.Z eine Ausstellung zum Leben von Berta Zwickle statt.[2][10]
Hobby
Berta Zwickle jodelte gerne und es ist überliefert, dass sie nach einem Motorradrennen zusammen mit Hans Moser und Zarah Leander in einem Heurigen in Wien am Kahlenberg sang.
Sie fuhr in ihren späteren Lebensjahren Pfleglinge des Fürsorgeheims in Hard mit ihrem Motorrad mit Beiwagen aus, organisierte Ausflüge und Unterhaltungen für sie.[9]
Literatur
- Andreas Brugger, Werner Matt, Katrin Netter (Hg): Frauen- und Männergeschichten in und aus Vorarlberg, Dornbirn, Egg, Schruns 2019, Herausgeber: Arbeitskreis Vorarlberger Kommunalarchive (avk), ISBN: 978-3-901900-58-7, S. 52 ff.
Einzelnachweise
- ↑ Gestorben in der Glasergasse 1 in Hard.
- ↑ 2,0 2,1 Alfons J. Kopf: Berta: Motorrad, Jodeln, Raritäten, Webseite: vol.at vom 8. Februar 2018.
- ↑ Nachlass Ulrich Ilg S.24 vom 31. Mai 2016 abgerufen am 8. Dezember 2023
- ↑ Frauen- und Männergeschichten in und aus Vorarlberg, S. 53 f.
- ↑ Verkehrs- und Fotoarchiv Vorarlberg von Anton Schäfer.
- ↑ Frauen- und Männergeschichten in und aus Vorarlberg, S. 54 f.
- ↑ Dietmar Gasser: Motorradrennsport in Vorarlberg, Webseite: austroclassic.at, abgerufen am 7. Dezember 2023.
- ↑ Hinter der Vitrine – Anzug der Uroma, Webseite: stadtmuseum.dornbirn.at, abgerufen am 7. Dezember 2023.
- ↑ 9,0 9,1 Frauen- und Männergeschichten in und aus Vorarlberg, S. 54.
- ↑ Alfons J. Kopf: Ausstellung Berta Zwickle verlängert, Webseite: vol.at vom 9. März 2018.