Ebnit 52: Unterschied zwischen den Versionen
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Der Busfahrer Josef Alfred "Seppl" Wohlgenannt (*9. August 1924 - † 22.12.2003), der bis dahin in Hohenems wohnte, kaufte am 26. Juli 1961 das Grundstück GSt 17/2 im Ebnit ({{Höhe|1075|AT|link=true}})<ref> EZ 202, GB 92002 Dornbirn-Ebnit 1, Adresse: Ebnit 52, 442 m².</ref> neben dem Löschteich von der Pfarrei Ebnit, auf welchem er bis 1962 das massive Gebäude Ebnit 52 errichtete.<ref>Baubewilligung vom 25. September 1961, Zl.: III-181/Bau/61. Benützungsbewilligung erteilt am 28. August 1962, Zl.: III-181/Bau/61.</ref> Im Erdgeschoß wurde ursprünglich eine Postbusgarage samt Fahrerzimmer eingerichtet, die vom 21. Februar 1962 bis 25. Februar 2005 an die [[w:Post- und Telegraphenverwaltung|Österreichische Post- und Telegrafenverwaltung]] (später [[w:Österreichische Postbus AG|Österreichische Postbus AG]]) verpachtet wurde. Die Wasserversorgung erfolgte bis 2006 über eine eigene Quelle auf GST 17/1 in der Nähe des Sägebachs. | Der Busfahrer [[Seppl Wohlgenannt|Josef Alfred "Seppl" Wohlgenannt]] (*9. August 1924 - † 22.12.2003), der bis dahin in Hohenems wohnte, kaufte am 26. Juli 1961 das Grundstück GSt 17/2 im Ebnit ({{Höhe|1075|AT|link=true}})<ref> EZ 202, GB 92002 Dornbirn-Ebnit 1, Adresse: Ebnit 52, 442 m².</ref> neben dem Löschteich von der Pfarrei Ebnit, auf welchem er bis 1962 das massive Gebäude Ebnit 52 errichtete.<ref>Baubewilligung vom 25. September 1961, Zl.: III-181/Bau/61. Benützungsbewilligung erteilt am 28. August 1962, Zl.: III-181/Bau/61.</ref> Im Erdgeschoß wurde ursprünglich eine Postbusgarage samt Fahrerzimmer eingerichtet, die vom 21. Februar 1962 bis 25. Februar 2005 an die [[w:Post- und Telegraphenverwaltung|Österreichische Post- und Telegrafenverwaltung]] (später [[w:Österreichische Postbus AG|Österreichische Postbus AG]]) verpachtet wurde. Die Wasserversorgung erfolgte bis 2006 über eine eigene Quelle auf GST 17/1 in der Nähe des Sägebachs. | ||
Im Obergeschoß befand sich die Wohnung des Seppl Wohlgenannt, welcher dieser etwas später in vier Ein-Zimmer-Appartements unterteilte (jeweils mit eigener Waschgelegenheit), einer Stube mit offenem Kamin und eine Küche und im Rahmen der „Pension Wohlgenannt“ an Gäste vermietete. | Im Obergeschoß befand sich die Wohnung des Seppl Wohlgenannt, welcher dieser etwas später in vier Ein-Zimmer-Appartements unterteilte (jeweils mit eigener Waschgelegenheit), einer Stube mit offenem Kamin und eine Küche und im Rahmen der „Pension Wohlgenannt“ an Gäste vermietete. | ||
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Mit Gutachten für die Verlassenschaft vom 14. Juni 2004 wurde die Liegenschaft samt Gebäude wegen des Zustandes auf einen Wert von nur noch 78.000 Euro geschätzt. Mit Kaufvertrag vom 22. November 2004 erwarben Hartmut und Gerda Rosa Peter die Liegenschaft und das Gebäude und haben es schrittweise saniert. | Mit Gutachten für die Verlassenschaft vom 14. Juni 2004 wurde die Liegenschaft samt Gebäude wegen des Zustandes auf einen Wert von nur noch 78.000 Euro geschätzt. Mit Kaufvertrag vom 22. November 2004 erwarben [[Hartmut Peter|Hartmut]] und Gerda Rosa Peter die Liegenschaft und das Gebäude und haben es schrittweise saniert. | ||
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Version vom 10. Februar 2024, 17:51 Uhr
Das Haus Ebnit 52 ist ein Wohn- und Geschäftshaus etwas außerhalb des Dorfkerns, in der Nähe der Pfarrkirche im Ebnit, in Dornbirn, Vorarlberg.
Geschichte
Kauf der Liegenschaft und Bau des Gebäudes
Der Busfahrer Josef Alfred "Seppl" Wohlgenannt (*9. August 1924 - † 22.12.2003), der bis dahin in Hohenems wohnte, kaufte am 26. Juli 1961 das Grundstück GSt 17/2 im Ebnit (1075 m ü. A.)[1] neben dem Löschteich von der Pfarrei Ebnit, auf welchem er bis 1962 das massive Gebäude Ebnit 52 errichtete.[2] Im Erdgeschoß wurde ursprünglich eine Postbusgarage samt Fahrerzimmer eingerichtet, die vom 21. Februar 1962 bis 25. Februar 2005 an die Österreichische Post- und Telegrafenverwaltung (später Österreichische Postbus AG) verpachtet wurde. Die Wasserversorgung erfolgte bis 2006 über eine eigene Quelle auf GST 17/1 in der Nähe des Sägebachs.
Im Obergeschoß befand sich die Wohnung des Seppl Wohlgenannt, welcher dieser etwas später in vier Ein-Zimmer-Appartements unterteilte (jeweils mit eigener Waschgelegenheit), einer Stube mit offenem Kamin und eine Küche und im Rahmen der „Pension Wohlgenannt“ an Gäste vermietete.
Testamentsfälschungsaffäre
Nach dem Tod des Erbauers des Hauses und langjährigem Eigentümer, Seppl Wohlgenannt, 2003, wurde die Verlassenschaft aufgrund eines gefälschten Testaments nicht der gesetzlichen Erbin (der Gattin von Seppl Wohlgenannt) überschrieben, sondern einer ihm angeblich nahestehenden Person.
Im Zuge der sogenannten Testamentsfälschungsaffäre in Vorarlberg wurden aufgedeckt, dass beim Bezirksgericht in Dornbirn von dort beschäftigten Mitarbeitern in leitenden Positionen viele Jahre Testamente gefälscht wurden, um sich zu bereichern. Das angebliche Testament des Seppl Wohlgenannt, mit welchem seine Ehegattin, mit der er 50 Jahre verheiratet war, enterbt wurde, sah Ansprüche fremder Personen vor. Die Witwe verzichtete jedoch auf eine Testamentsanfechtung. Die Witwe erhielt lediglich etwas weniger als 13.000 Euro, was ein Bruchteil des gesetzlich vorgesehenen Pflichtteils darstellte.
Den Hauptteil des Vermögens von Seppl Wohlgenannt erhielt eine Frau, die angeblich ein Nahverhältnis zu ihm hatte. Gleichzeitig war diese auch eine gute Bekannte eines Gerichtsbediensteten, der an der Testamentsfälschung beteiligt war. Der Gerichtsbedienstete selbst machte selbst 85.000 Schilling (damals rund 6200 Euro) im Verlassenschaftsverfahren geltend, die er angeblich Seppl Wohlgenannt einmal geliehen haben will. Ein Teil des Erlöses aus dem Verkauf des Hauses (35.000 Euro) gingen an ein Straßenkinderprojekt von Pater Georg Sporschill in Rumänien.[3][4][5]
Verkauf 2004
Mit Gutachten für die Verlassenschaft vom 14. Juni 2004 wurde die Liegenschaft samt Gebäude wegen des Zustandes auf einen Wert von nur noch 78.000 Euro geschätzt. Mit Kaufvertrag vom 22. November 2004 erwarben Hartmut und Gerda Rosa Peter die Liegenschaft und das Gebäude und haben es schrittweise saniert.
Aktueller Stand
Seit 30. September 2022 steht die Liegenschaft und das Gebäude auf GSt Nr. 17/2 im Eigentum von Margit Schäfer, welche das Obergeschoss vom September 2022 bis Juli 2023 maßgeblich umbauen ließ. Der Gastgewerbebetrieb samt Dorflädele wurde am 30. Juli 2023 eingestellt. Das öffentlich zugängliche WC mit 31. August 2023 geschlossen.
Lage
Das Wohn- und Geschäftshaus Ebnit 52 steht im Süden nahe der Gemeindestraße Ebniterstraße und grenzt im Westen und Norden an die Parzelle .14 (LW), im Osten an die Parzelle 641 (Löschteich) und den Dorfparkplatz.
Nächstgelegen im Osten, etwa 40 Meter entfernt, befindet sich das denkmalgeschützte und unbewohnte Beständerhaus und die Pfarrkirche Ebnit, heilige Maria Magdalena[6], etwa 20 Meter Luftlinie südöstlich das Wohnhaus Ebnit 2[7]. Alle diese Gebäude befinden sich etwa auf (1075 m ü. A.) Südöstlich in etwa 50 Meter Entfernung befindet sich das tieferliegende landwirtschaftliche Gebäude Ebnit 506 (GSt. 2.) auf 1067 m ü. A. Südwestlich in etwa 100 Meter Entfernung befindet sich das Nutzgebäude Ebnit 1 (GSt. .1). Weitere Gebäude finden sich im Osten in über 100 Meter Entfernung. Das Gasthaus Alpenrose ist im Osten etwa 115 Meter entfernt.
Oberhalb des Hauses wurde eine Steinschlagsicherung von der Wildbach- und Lawinenverbauung angebracht.
Geologisch/Historisch bedeutsam ist, dass sich oberhalb des Hauses (200 bzw. 400 Meter) die Naturdenkmäler „Mönchshöhle“ und „Rinderhöhle“ befinden und etwa 1100 Meter entfernt der Schöne Mann und die Löwenzähne.
Gebäude
Das zweigeschossige und nicht unterkellerte Gebäude ist in massiver Bauweise (Beton/Ziegel) auf einem Betonfundament errichtet und hat die Außenmaße von etwa 10 x 12,7 Meter und ein Satteldach. Der Baustil der 1960er-Jahre ist bei diesem Gebäude noch deutlich erkennbar.
Die Postbusgarage befand sich nordostseitig im Erdgeschoss und erstreckte sich über die ganze Länge des Hauses (etwa 12 Meter lang und 4 Meter breit). Das Fahrerzimmer samt eigenem WC befand sich südseitig, hier wurde später die Küche des Gastgewerbebetriebs eingebaut.
Gewerbebetrieb
2009 wurde im Erdgeschoss ein Gastgewerbebetrieb (s’Marend) mit Küche in der ehemaligen Postautogarage (nun Lagerraum) bzw. dem Schlafraum des Postautochauffeurs (nun Küche) behindertengerecht umgebaut und genehmigt. Es wurden im Laufe der Jahre 24 Verabreichungsplätze im Freien und in einem Teil der ehemaligen Postautogarage, der als Trockenlager/Getränkelager verwendet wurde und der direkt an die Küche anschließt, ein Gastraum errichtet (für ca. 15 Personen, zuvor auch als Abgabestelle eines Getränkehandels genutzt).
2009 wurden auch eine bisherige PKW-Garage im Erdgeschoss als Sanitäranlagen für Gäste mit Zugang von Außen behindertengerecht umgebaut und genehmigt und bis zum 31. August 2023 vom Amt der Stadt Dornbirn als eine öffentliche WC-Anlage gepachtet.
2022 wurde der Gastgewerbebetrieb etwas renoviert und im Bereich der Heizöllagertanks (ehemalige PKW Garage) wurde neu ein abgetrenntes und verschließbares WC mit getrenntem Eingang für die Betriebsinhaber eingebaut.
Der Heizraum wurde 2022 unterteilt und im vorderen Bereich auf etwa 6 m² ein sogenanntes „Dorflädele“ eingerichtet, welches am 7. April 2023 in Betrieb ging.
Der Gewerbebetrieb wurde am 30. Juli 2023 eingestellt.
Weblinks
Jausenstation s'Marend – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien auf Wikimedia Commons
Einzelnachweis
- ↑ EZ 202, GB 92002 Dornbirn-Ebnit 1, Adresse: Ebnit 52, 442 m².
- ↑ Baubewilligung vom 25. September 1961, Zl.: III-181/Bau/61. Benützungsbewilligung erteilt am 28. August 1962, Zl.: III-181/Bau/61.
- ↑ Gernot Hämmerle: Verdacht: Fälscher "enterbten" Witwe, Webseite: vbgv1.orf.at vom 11. April 2012.
- ↑ „Der Pate“ geht aufs Ganze, Webseite: vn.at vom 2. Oktober 2013.
- ↑ Die Rolle von Walter M., Webseite: vol.at.
- ↑ Ebnit 3, GSt. .4 und .5.
- ↑ GSt. .3.
47.3497229.741389Koordinaten: 47° 20′ 59″ N, 9° 44′ 29″ O