Heinz Oser: Unterschied zwischen den Versionen

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== Leben ==
== Leben ==
Heinz Oser kam im oberösterreichischen Städtchen Steyr zur Welt. Nach Ablegung der [[w:Matura|Matura]] absolvierte Oser sein Medizinstudium an der [[w:Universität Graz|Universität in Graz]] und wurde danach Assistenzarzt an der [[w:LKH-Universitätsklinikum Graz|Grazer Universitätsklinik]], wo er sich auf die Bauchchirurgie spezialisierte. Als das ''Deutsche Forschungs- und Versuchsanstalt für Luft- und Raumfahrt'' ''(DFVLR)''<ref>[[w:Historisches Lexikon Bayerns|Historisches Lexikon Bayerns]] > [https://www.historisches-lexikon-bayerns.de/Lexikon/Deutsches_Zentrum_f%C3%BCr_Luft-_und_Raumfahrt_e._V._(DLR)#Anf%C3%A4nge_in_Gr%C3%A4felfing Deutsches Zentrum für Luft- und Raumfahrt e. V. (DLR)]</ref> am 1. April des Jahres1969 gegründet wurde, war Oser unter anderem für die Organisation bis 1976 tätig. Ebenfalls im Jahr 1969 war Oser Mitglied des ersten 4-köpfigen [[w:Helgoland (Unterwasserlabor)|Unterwasserlabors Helgoland]], das für die [[w:Biologische Anstalt Helgoland|Biologische Anstalt Helgoland]] von der Firma [[w:Drägerwerk|Dräger]] in [[w:Lübeck|Lübeck]] gebaut worden war.   
Heinz Oser wurde 1941, mitten im [[w:Zweiter Weltkrieg|Zweiten Weltkrieg]], als ältester Sohn des Arztes Ernst Georg Oser und seiner Gattin Eleonore, geborene Budinkky, im oberösterreichischen Städtchen Steyr geboren. Nach Ablegung der [[w:Matura|Matura]] absolvierte Oser sein Medizinstudium an der [[w:Universität Graz|Universität in Graz]] und wurde danach Assistenzarzt an der [[w:LKH-Universitätsklinikum Graz|Grazer Universitätsklinik]], wo er sich auf die Bauchchirurgie spezialisierte. Als die ''Deutsche Forschungs- und Versuchsanstalt für Luft- und Raumfahrt'' ''(DFVLR)''<ref>[[w:Historisches Lexikon Bayerns|Historisches Lexikon Bayerns]] > [https://www.historisches-lexikon-bayerns.de/Lexikon/Deutsches_Zentrum_f%C3%BCr_Luft-_und_Raumfahrt_e._V._(DLR)#Anf%C3%A4nge_in_Gr%C3%A4felfing Deutsches Zentrum für Luft- und Raumfahrt e. V. (DLR)]</ref> am 1. April des Jahres1969 gegründet wurde, war Oser unter anderem für die Organisation bis 1976 tätig. Ebenfalls im Jahr 1969 war Oser Mitglied des ersten 4-köpfigen [[w:Helgoland (Unterwasserlabor)|Unterwasserlabors Helgoland]], das für die [[w:Biologische Anstalt Helgoland|Biologische Anstalt Helgoland]] von der Firma [[w:Drägerwerk|Dräger]] in [[w:Lübeck|Lübeck]] gebaut worden war.   


Ein Jahr später, 1970, war Oser Gastwissenschafter bei der [[w:National Oceanic and Atmospheric Administration|National Oceanic and Atmospheric Administration]] und arbeitete in dem von der [[w:NASA|NASA]] gebauten [[w:Tektite (Unterwasserlabor)|Unterwasserlabor Tektit II]], das vor der Insel [[w:Saint John (Amerikanische Jungferninseln)|Saint John]] der [[w:Amerikanische Jungferninseln|Amerikanischen Jungferninseln]] auf dem Meeresboden abgesetzt worden war. 1973 arbeitete Oser als Schiffsarzt auf dem Nuklearforschungsschiff [[w:NS Otto Hahn|NS Otto Hahn]] welches damals vor [[w:Westafrika|Westafrika]] operierte. Sein erster Tiefsee-Bergungseinsatz, ein [[w:Sättigungstauchen|Sättigungs]]- und [[w:Exkursionstauchen|Exkursionstauchgang]] mit der [[w:Explorer (Schiff, 1969)|MS Explorer]], fand in 250 m Tiefe vor [[w:Taiwan|Taiwan]] im [[w:Südchinesisches Meer|Südchinesischen Meer]] statt. Von 1977 bis 1995 war Oser leitender Wissenschafter im ''Life Sciences Programm'' der [[w:Europäische Weltraumorganisation|Europäischen Weltraumorganisation ESA]] in [[w:Paris|Paris]] und von 1996 bis 1999 Leiter des Europäischen Astronautenzentrums EAC der ESA in [[w:Köln|Köln]].
Ein Jahr später, 1970, war Oser Gastwissenschafter bei der [[w:National Oceanic and Atmospheric Administration|National Oceanic and Atmospheric Administration]] und arbeitete in dem von der [[w:NASA|NASA]] gebauten [[w:Tektite (Unterwasserlabor)|Unterwasserlabor Tektit II]], das vor der Insel [[w:Saint John (Amerikanische Jungferninseln)|Saint John]] der [[w:Amerikanische Jungferninseln|Amerikanischen Jungferninseln]] auf dem Meeresboden abgesetzt worden war. 1973 arbeitete Oser als Schiffsarzt auf dem Nuklearforschungsschiff [[w:NS Otto Hahn|NS Otto Hahn]] welches damals vor [[w:Westafrika|Westafrika]] operierte. Sein erster Tiefsee-Bergungseinsatz, ein [[w:Sättigungstauchen|Sättigungs]]- und [[w:Exkursionstauchen|Exkursionstauchgang]] mit der [[w:Explorer (Schiff, 1969)|MS Explorer]], fand in 250 m Tiefe vor [[w:Taiwan|Taiwan]] im [[w:Südchinesisches Meer|Südchinesischen Meer]] statt. Von 1977 bis 1995 war Oser leitender Wissenschafter im ''Life Sciences Programm'' der [[w:Europäische Weltraumorganisation|Europäischen Weltraumorganisation ESA]] in [[w:Paris|Paris]] und von 1996 bis 1999 Leiter des [[w:Europäisches Astronautenzentrum|Europäischen Astronautenzentrums EAC]] der ESA in [[w:Köln|Köln]].


Danach ging Oser in den Ruhestand und widmete sich nach einem fünfjährigen Weinbaustudium dem Weinbau im französischen [[w:Mérignac|Mérignac]] bei [[w:Bordeaux|Bordeaux]] und wurde professionelle Winzer. Nebenbei besitzt er die Privatpilotenlizenz mit [[w:Instrumentenflugberechtigung|Instrumentenflugberechtigung]] und hat 2.500 Stunden als [[w:Pilot in Command|Pilot in Command]] (Flugzeugkapitän) absolviert. Als begeisterter Jazzmusiker gründete Oser das "''Oser-Trio''", das zwei CDs veröffentlicht hat.
Danach ging Oser in den Ruhestand und widmete sich nach einem fünfjährigen Weinbaustudium dem Weinbau auf seinem eigenen Weingut „''Domaine Le Grand Bourras''“<ref>Domaine Le Grand Bourras > [https://vinscharentais.fr/producteur/le-grand-bourras/ Webseite]</ref>, im Herzen der Region [[w:Cognac (Weinbrand)|Cognac]] im südwestfranzösischen [[w:Mérignac|Mérignac]] in der [[w:Charente (Landschaft)|Charente]], welches er 1995 erworben sowie renoviert hatte und wurde professioneller Winzer. Seit 2005 produziert die Familie Oser dort einen außergewöhnlichen Weißwein, der aus einem Weinberg stammt, der zu 100 Prozent aus [[w:Sauvignon Blanc|Sauvignon Blanc]] besteht.


Als Nachfahre des ehemaligen Badener und Mistelbacher Bezirkshauptmannes [[Ernst Oser]], welcher auch in der [[w:Rudolf_von_Österreich-Ungarn#Tod_in_Mayerling|Affäre Mayerling]] von 1889 involviert war und ebenfalls als Sektionschef des k. k. Ackerbauministeriums mit Weinbau zu tun hatte, lebt Heinz Oser derzeit in [[w:Neuseeland|Neuseeland]].
Zeitweise bewirtschaftete Oser auch eine 300 Hektar große Farm auf der Südinsel [[w:Neuseeland|Neuseelands]], der Heimat seiner Frau Elisabeth, die ihm drei Töchter schenkte. Nebenbei besitzt er die Privatpilotenlizenz mit [[w:Instrumentenflugberechtigung|Instrumentenflugberechtigung]] und hat 2.500 Stunden als [[w:Pilot in Command|Pilot in Command]] (Flugkapitän) absolviert. Als begeisterter Jazzmusiker gründete Oser das "Oser-Trio", das zwei CDs veröffentlicht hat.
 
Als Nachfahre des ehemaligen [[Baden|Badener]] und [[Mistelbach|Mistelbacher]] Bezirkshauptmannes [[Ernst Oser]], welcher auch in der [[w:Rudolf_von_Österreich-Ungarn#Tod_in_Mayerling|Affäre Mayerling]] von 1889 involviert war und ebenfalls als Sektionschef des k. k. Ackerbauministeriums mit Weinbau zu tun hatte, pendelt Heinz Oser derzeit zwischen seinem Wohnsitz im oberösterreichischen [[Mondsee]] und seinem Weingut in Frankreich.


== Literatur ==
== Literatur ==

Version vom 20. April 2024, 14:06 Uhr

Heinz Oser (*15. August 1941 in Steyr, Oberösterreich) ist ein österreichischer Mediziner, Naturwissenschafter und ehemaliger Leiter des Europäischen Astronautenzentrums EAC.

Leben

Heinz Oser wurde 1941, mitten im Zweiten Weltkrieg, als ältester Sohn des Arztes Ernst Georg Oser und seiner Gattin Eleonore, geborene Budinkky, im oberösterreichischen Städtchen Steyr geboren. Nach Ablegung der Matura absolvierte Oser sein Medizinstudium an der Universität in Graz und wurde danach Assistenzarzt an der Grazer Universitätsklinik, wo er sich auf die Bauchchirurgie spezialisierte. Als die Deutsche Forschungs- und Versuchsanstalt für Luft- und Raumfahrt (DFVLR)[1] am 1. April des Jahres1969 gegründet wurde, war Oser unter anderem für die Organisation bis 1976 tätig. Ebenfalls im Jahr 1969 war Oser Mitglied des ersten 4-köpfigen Unterwasserlabors Helgoland, das für die Biologische Anstalt Helgoland von der Firma Dräger in Lübeck gebaut worden war.

Ein Jahr später, 1970, war Oser Gastwissenschafter bei der National Oceanic and Atmospheric Administration und arbeitete in dem von der NASA gebauten Unterwasserlabor Tektit II, das vor der Insel Saint John der Amerikanischen Jungferninseln auf dem Meeresboden abgesetzt worden war. 1973 arbeitete Oser als Schiffsarzt auf dem Nuklearforschungsschiff NS Otto Hahn welches damals vor Westafrika operierte. Sein erster Tiefsee-Bergungseinsatz, ein Sättigungs- und Exkursionstauchgang mit der MS Explorer, fand in 250 m Tiefe vor Taiwan im Südchinesischen Meer statt. Von 1977 bis 1995 war Oser leitender Wissenschafter im Life Sciences Programm der Europäischen Weltraumorganisation ESA in Paris und von 1996 bis 1999 Leiter des Europäischen Astronautenzentrums EAC der ESA in Köln.

Danach ging Oser in den Ruhestand und widmete sich nach einem fünfjährigen Weinbaustudium dem Weinbau auf seinem eigenen Weingut „Domaine Le Grand Bourras[2], im Herzen der Region Cognac im südwestfranzösischen Mérignac in der Charente, welches er 1995 erworben sowie renoviert hatte und wurde professioneller Winzer. Seit 2005 produziert die Familie Oser dort einen außergewöhnlichen Weißwein, der aus einem Weinberg stammt, der zu 100 Prozent aus Sauvignon Blanc besteht.

Zeitweise bewirtschaftete Oser auch eine 300 Hektar große Farm auf der Südinsel Neuseelands, der Heimat seiner Frau Elisabeth, die ihm drei Töchter schenkte. Nebenbei besitzt er die Privatpilotenlizenz mit Instrumentenflugberechtigung und hat 2.500 Stunden als Pilot in Command (Flugkapitän) absolviert. Als begeisterter Jazzmusiker gründete Oser das "Oser-Trio", das zwei CDs veröffentlicht hat.

Als Nachfahre des ehemaligen Badener und Mistelbacher Bezirkshauptmannes Ernst Oser, welcher auch in der Affäre Mayerling von 1889 involviert war und ebenfalls als Sektionschef des k. k. Ackerbauministeriums mit Weinbau zu tun hatte, pendelt Heinz Oser derzeit zwischen seinem Wohnsitz im oberösterreichischen Mondsee und seinem Weingut in Frankreich.

Literatur

Einzelnachweise