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Version vom 29. Juli 2020, 12:52 Uhr

Brauerei Grieskirchen
Brauerei Grieskirchen
Adresse Stadtplatz 14-18
Ort Grieskirchen
Bezirk Grieskirchen
Bundesland Oberösterreich
Ersterwähnung 1708
Brauereityp Brauerei
Rechtsform GmbH
Eigentümer Marcus Mautner Markhof
Website https://www.grieskirchner.at/
Karte
Brauereiführer/Brauerei Grieskirchen ( Oberösterreich)
Brauereiführer/Brauerei Grieskirchen

48.235140413.8292215Koordinaten: 48° 14′ 7″ N, 13° 49′ 45″ O


Die Brauerei Grieskirchen“ ist eine Brauerei in der Hausruckviertler Stadt Grieskirchen im Bezirk Grieskirchen (Oberösterreich). Die Bierproduktion auf dem Gelände der heutigen Brauerei lässt sich bis in das Jahr 1708 zurückverfolgen.

Geschichte

Im 18. Jahrhundert existierten in Grieskirchen sechs Brauerei, von denen alleine vier am Stadtplatz aktiv waren. Auf dem heutigen Brauereigelände bestanden ursprünglich zwei Brauereien. Durch das 1708 erschienene Theresianischen Gültbuch ist der Braubetrieb im damaligen Haus Nr. 19 erstmalig belegt worden. Im Haus Nr. 22 wurde nachweislich zumindest ab 1741 gebraut. Die beiden Braustätten liegen heute auf dem Gelände der Brauerei Griskirchen, wobei der Besitzer der Herrschaft Tollet, Graf Friedrich Reverta, im Jahr 1868 die beiden Braustätten erwarb und zu einer Brauerei vereinigte. In der Folge ließ Reverta nur noch am Stadtplatz 19 Bier brauen.

Nach der Gründung des „Schutzverbands alpenländischer Brauereien“ (Bierkartell) im Jahr 1907 bot Reverta 1908 seine Brauerei zum Verkauf an. Die Wirte der Stadt Grieskirchen gründeten unter Federführung des Cafetiers Johann Straßer als Gegenmaßnahme zum Bierkartell die Brauereigenossenschaft Grieskirchen und erwarben die Brauerei von Reverta. Es folgten Investitionen in eine moderne Kühlanlage und die Verdoppelung des Ausstoß in nur drei Jahren auf 23.000 hl. Schließlich trat die Brauerei Grieskirchen 1914 auch dem Bierkartell bei.

Aus Rohstoffmangel ging der Absatz der Brauerei während des Ersten Weltkriegs auf bis zu 2.900 hl zurück. Um die dadurch entstehenden Umsatzeinbußen ausgleichen zu können, erwarb die Brauerei Grieskirchen eine Konzession zur Erzeugung von Sodawasser. Dadurch war es der Brauerei auch möglich, als eine der ersten Brauereien Österreichs, Limonaden herzustellen. In der Zwischenkriegszeit konnte die Brauerei an alte Erfolge anknüpfen. mIm Jahr 1926 wurde das erste Getränkedepot in Wels eingerichtet, ab 1928 war sie mit einem Bierzelt auf dem Welser Volksfest vertreten. Der 1929 zur Debatte stehende Verkauf der Brauerei konnte nicht nur abgewendet werden, vielmehr erfolgte 1936 der Ausstieg aus dem Bierkartell und die Errichtung von Bierdepots in Linz und Steyregg. Bis 1940 konnte der Ausstoß auf 31.000 hl erhöht werden. Zusätzlich wurde Bier im Lonbrauverfahren erzeugt. Im Jahr 1941 wurde die Genossenschaft schließlich in eine Aktiengesellschaft umgewandelt.

Nach dem Zweiten Weltkrieg konnte ab 1949 wieder 12grädiges Bier erzeugt werden. Bis in die Mitte der 1970 Jahren stieg der Bierausstoß mit zwischenzeitlich größeren Schwankungen auf über 80.000 hl an und begann danach zu stagnieren. Im Jahr 1995 wies die Brauerei Grieskirchen mit 123.000 hl ein historisches Maximum in der Bierproduktion auf. Grund für diesen Rekordwert war die Produktion von Radler für die Steirerbrau AG]].

Ab 1998 war die Brauerei zu 90,5 Prozent im Eigentum der Harmer-Holding, die von Gustav Harmer geführt wird. Die restlichen rund 9,5 Prozent blieben im Eigentum von 27 lokalen Gesellschaftern. Im August 2013 übernahm Marcus Mautner Markhof die Brauerei von der Harmer-Holding und 2014 auch die Anteile der Minderheitsgesellschafter.[1][2] Seither führt Mautner Markhof die Brauerei.

Einzelnachweise

  1. Mautner Markhof übernimmt Grieskirchner (orf.at), abgerufen 27. August 2013
  2. Mautner Markhof wird Alleineigentümer, (nachrichten.at) abgerufen 18. Februar 2015

Literatur

  • Peter Hackl: Die Geschichte der Brauerei Grieskirchen ab 1950 unter Berücksichtigung ausgewählter betriebswirtschaftlicher Aspekte. Diplomarbeit, Linz 2004.

Weblinks

 Brauereiführer/Brauerei Grieskirchen – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien auf Wikimedia Commons