Freigut Thallern: Unterschied zwischen den Versionen
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Version vom 19. Mai 2024, 17:17 Uhr
Das Freigut Thallern in Gumpoldskirchen gehört heute zu den ältesten und traditionsreichsten Weinbaugütern im Bundesland Niederösterreich. Seit dem Mittelalter war es im Besitz des Stiftes Heiligenkreuz. Es ist nicht nur ein landwirtschaftliches Unternehmen mit einem Klostergasthaus, sondern kann auch zu bestimmten Zeiten besichtigt werden.
Lage
Das Freigut Thallern gehört heute zu Gumpoldskirchen. Es befindet sich am Fuße des Anningers.[1]
Geschichte
Einen Tag vor seinem Tod im Stift Niederaltaich (heute in Deutschland) stiftete Herzog Leopold von Bayern, Markgraf von Österreich ("Leopold der Freigiebige") († 1141) "zu seinem Seelengerät" das Dorf Thallern (Urkunde vom 17. Oktober 1141) dem Zisterzienserstift Heiligenkreuz.[1] Dieses ließ dort Freigut Thallern erbauen, zu dem das von einer Mauer umgebene Schloss, ein Wirtshaus, Wirtschaftsgebäude und Wohnungen gehörten.[2] 1147 schenkte der spätere Herzog Herzog Heinrich (II.) von Österreich († 1177) dem Stift das in der Nähe von Thallern gelegene [[Münchendorf] (im Volksmund "Minkendorf") und ein wenig später noch eine Wiese in Guntramsdorf ("Minniwiese"). Am 18. Juni 1279 wurde dem Stift außerdem durch den Schiedspruch des Landrichters Otto von Haslau in Gegenwart des "römischen" Königs Rudolf I. († 1291) das "privilegium de conducendis operariis" verliehen, welches Stift Heiligenkreuz erlaubte, Arbeiterinnen und Arbeiter an der Mietstätte zu Guntramsdorf zu dingen. 1282 erhielt das Stift außerdem einen Bauplatz zur Errichtung eines festen Hauses (noch um 1740 "Mayrhof in der Kirchengassen", heute Kirchengasse 2), das zum Schutz des Stifteigentums in Kriegszeiten durch einen unterirdischen Gang mit der Kirche verbunden wurde.[3]
Das Freigut Thallern war bereits im Mittelalter ein bedeutendes Weinbauunternehmen und besaß damals die Weinpresse im Herzogtum Österreich. Als diese 1683 vernichtet wurde, ließ Abt Clemens Schäffer († 1693) eine neue Weinpresse herstellen, die bis heute verwendet wird.[3]
Literatur
- Josef Knoll: Chronik der Marktgemeinde und Pfarre Guntramsdorf, Eigenverlag, Guntramsdorf, 1957, S. 37f.
Weblinks
Freigut Thallern – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien auf Wikimedia Commons
- Freigut Thallern], Website
Einzelnachweise
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