Hotel Esplanade, Baden: Unterschied zwischen den Versionen

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Ursprünglich stand an der Stelle des heutigen ''Hotels Esplanade'' ein Gasthaus, welches Sophie Ruzek und Hermine Steiner-Rott aus Berlin im Jahre 1911 von Baron Heinrich von Dobelhoff erwarben und noch im selben Jahr nach Plänen des Architekten [[w:Eduard Prandl|Eduard Prandl]] ein Luxushotel mit damals modernster Hoteltechnik errichten ließen. Die Interieurs und die vollständige Möbeleinrichtung wurden vom Atelier August Ungethüm durchgeführt. Das Hotel, welches nach eineinhalb Jahren Bauzeit im Juni 1913 eröffnet wurde<ref>{{ANNO|1=zei|2=07|3=06|4=1913|5=7|6=Hotel Esplanade in Baden bei Wien|HERVORHEBUNG=Hotel_Esplanade}}</ref> und zu dem ein herrlicher schattiger Garten und mehrere Terrassen gehörten, bot 1.200 Personen Platz und bot in seinen vornehmen Restaurants [[w:Wiener Küche|Wiener Küche]] und französische Küche. Nachmittags und abends spielte die Salonkapelle Haupt dem werten p. t. Publikum auf.
Ursprünglich stand an der Stelle des heutigen ''Hotels Esplanade'' ein Gasthaus, welches Sophie Ruzek und Hermine Steiner-Rott aus Berlin im Jahre 1911 von Baron Heinrich von Dobelhoff erwarben und noch im selben Jahr nach Plänen des Architekten [[w:Eduard Prandl|Eduard Prandl]] ein Luxushotel mit damals modernster Hoteltechnik errichten ließen. Die Interieurs und die vollständige Möbeleinrichtung wurden vom Atelier August Ungethüm durchgeführt. Das Hotel, welches nach eineinhalb Jahren Bauzeit im Juni 1913 eröffnet wurde<ref>{{ANNO|1=zei|2=07|3=06|4=1913|5=7|6=Hotel Esplanade in Baden bei Wien|HERVORHEBUNG=Hotel_Esplanade}}</ref> und zu dem ein herrlicher schattiger Garten und mehrere Terrassen gehörten, bot 1.200 Personen Platz und bot in seinen vornehmen Restaurants [[w:Wiener Küche|Wiener Küche]] und französische Küche. Nachmittags und abends spielte die Salonkapelle Haupt dem werten p. t. Publikum auf.


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Version vom 10. Juni 2024, 17:36 Uhr

Hotel Esplanade, Baden

Das Hotel Esplanade war ein Luxushotel in Baden bei Wien, welches als Beherbergungsbetrieb bis 1990 diente. Danach wurden die ehemaligen Gästezimmer zu Mietwohnungen umgebaut.

Chronik

Ursprünglich stand an der Stelle des heutigen Hotels Esplanade ein Gasthaus, welches Sophie Ruzek und Hermine Steiner-Rott aus Berlin im Jahre 1911 von Baron Heinrich von Dobelhoff erwarben und noch im selben Jahr nach Plänen des Architekten Eduard Prandl ein Luxushotel mit damals modernster Hoteltechnik errichten ließen. Die Interieurs und die vollständige Möbeleinrichtung wurden vom Atelier August Ungethüm durchgeführt. Das Hotel, welches nach eineinhalb Jahren Bauzeit im Juni 1913 eröffnet wurde[1] und zu dem ein herrlicher schattiger Garten und mehrere Terrassen gehörten, bot 1.200 Personen Platz und bot in seinen vornehmen Restaurants Wiener Küche und französische Küche. Nachmittags und abends spielte die Salonkapelle Haupt dem werten p. t. Publikum auf.

Aber schon drei Monate später wurde über das Hotel ein Konkursverfahren[2][3][4] verhängt, welches auf die mangelnden Eigenmittel der Berliner Damen zurückgeführt wurde. Unter dem neuen Zwangsverwalter Philipp Guttmann, einem Hotelier aus Wien, wurde das Haus im Juni 1914 wieder eröffnet[5]. Ihm folgte im Juli 1914 als neuer Zwangsverwalter Ludwig Gaudolfi[6]. Im Juli 1914 wurde im Hotel Esplanade ein Spielerklub wegen verbotenen Hasardspiels polizeilich ausgehoben[7]. Als im selben Jahr der Erste Weltkrieg ausbrach, kam der Hotelbetrieb zum Erliegen und die Räumlichkeiten wurden als Reservespital für verwundete Soldaten genutzt[8].

Im März 1916 ging das Hotel samt Konzession und Mobiliar bei einer öffentlichen Zwangsversteigerung in das Eigentum der Wiener Baukreditbank über[9]. Drei Jahre nach Ende des Ersten Weltkrieges erwarb 1921 die Depositenbank das Hotel und führte es als Sanatorium Esplanade unter der Leitung des ungarischen Adeligen Victor Lakatos weiter[10]. Außer den Gesellschaftsräumen gab es nun ein Kino, einen Theatersaal, eine eigene Musikkapelle, die jeden Tag zum 5-Uhr-Tee spielte und ein Spielzimmer. Während des Zweiten Weltkrieges diente das Esplanade als Lazarett und danach wieder als Sanatorium. Mittels Annonce in der Badener Zeitung wurde die Bevölkerung „gebeten“ Einrichtungsgegenstände, Matratzen und Silber wieder zurückzubringen, da anderenfalls Anzeige erstattet wird.

Um 1955 gelangte das Hotel in den Besitz der Familie Papst und aus dem Sanatorium Esplanade wurde ein Kur- und Kongresshotel. Um zusätzliche Bettenkapazitäten zu schaffen, wurde 1973 im Garten des Hotels ein Bettenturm errichtet. Im Jahre 1990 ging das Unternehmen der Besitzerfamilie Papst in Konkurs und damit auch das Hotel Esplanade, das fortan nicht mehr touristisch genutzt und nur mehr für Wohnzwecke verwendet wurde. Im Erdgeschoß ist derzeit ein griechisches Restaurant untergebracht und ein anderer Teil desselben beheimatete lange Zeit den Badener Billard-Club.

Einzelnachweise

  1. Hotel Esplanade in Baden bei Wien. In: Die Zeit, 7. Juni 1913, S. 7 (online bei ANNO).Vorlage:ANNO/Wartung/zei
  2. Konkurse. In: Juristische Blätter / Juristische Blätter. Eine Wochenschrift / Juristische Blätter vereinigt mit Gerichts-Zeitung, Jahrgang 1913, S. 499 (online bei ANNO).Vorlage:ANNO/Wartung/jbl
  3. Zahlungsschwierigkeiten des Hotels Esplanade in Baden. In: Der Morgen. Wiener Montagblatt, 1. September 1913, S. 5 (online bei ANNO).Vorlage:ANNO/Wartung/dmo
  4. Das Hotel Esplanade im Konkurs. In: Neues Wiener Tagblatt. Demokratisches Organ / Neues Wiener Abendblatt. Abend-Ausgabe des („)Neuen Wiener Tagblatt(“) / Neues Wiener Tagblatt. Abend-Ausgabe des Neuen Wiener Tagblattes / Wiener Mittagsausgabe mit Sportblatt / 6-Uhr-Abendblatt / Neues Wiener Tagblatt. Neue Freie Presse – Neues Wiener Journal / Neues Wiener Tagblatt, 8. Oktober 1913, S. 57 (online bei ANNO).Vorlage:ANNO/Wartung/nwg
  5. Firmeneintragung. In: Badener Zeitung, 28. März 1914, S. 5 (online bei ANNO).Vorlage:ANNO/Wartung/bzt
  6. Firmenprotokollierungen. In: Wiener Zeitung, 23. Juli 1914, S. 25 (online bei ANNO).Vorlage:ANNO/Wartung/wrz
  7. Aushebung_einer_Spielhölle. In: Innsbrucker Nachrichten, 10. Juli 1914, S. 7 (online bei ANNO).Vorlage:ANNO/Wartung/ibn
  8. Nachrichten über Verwundete und Verletzte. In: Nachrichten über Verwundete und Verletzte, 5. Juni 1915, S. 22 (online bei ANNO).Vorlage:ANNO/Wartung/nvv
  9. Artikel in: Neues Wiener Journal, 8. März 1916, S. 11 (online bei ANNO).Vorlage:ANNO/Wartung/nwj
  10. Die Neugründungen der Depositenbank. In: Die Börse. Zeitung für das gesamte Wirtschaftsleben( mit der Beilage Bilanzkritik) / Die Börse. Wirtschaftszeitung für Mitteleuropa, 6. April 1922, S. 14 (online bei ANNO).Vorlage:ANNO/Wartung/boe