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'''Jutta''', auch '''Judith''' oder '''Ita von Österreich''' oder '''Babenberg''' (* im 12. Jahrhundert; † im 12. Jahrhunder)<ref group="A">vgl. [[w:Tobias Weller (Historiker)|Tobias Weller | '''Jutta''', auch '''Judith''' oder '''Ita von Österreich''' oder '''Babenberg''' (* im 12. Jahrhundert; † im 12. Jahrhunder)<ref group="A">vgl. [[w:Tobias Weller (Historiker)|Tobias Weller]]: ''Die Heiratspolitik des deutschen Hochadels im 12. Jahrhundert'', 2004, S. 374</ref>, auch '''Jutta von Montferrat''', war durch ihre Ehe eine Markgräfin von Montserrat. Ihre Söhne waren in führenden Rollen am sogenannten [[w:Dritter Kreuzzug|Dritten]] und [[w:Vierter Kreuzzug|Vierten Kreuzzug]] beteiligt. | ||
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Jutta hatte aus ihrer Ehe mindestens sieben Kinder, darunter: | Jutta hatte aus ihrer Ehe mindestens sieben Kinder, darunter: | ||
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Juttas Ehe mit dem Markgrafen Wilhelm von Montferrat dürfte von ihrem Halbbruder, König Konrad III., gestiftet worden sein. Sie wurde daher wohl erst nach dem Tod ihres Vaters geschlossen. Von Juttas Ehe profitierte besonders der spätere Kaiser [[w:Friedrich I. (HRR)|Kaiser Friedrich I. "''Barbarossa''")]] († 1190), der Nachfolger von König Konrad III. Markgraf Wilhelm von Montferrat gehörte bis in die 1170er-Jahre zu den verlässlichsten Stützen seiner Italienpolitik. Als der Kaiser aber nach der Niederlage von Lepanto (1176) genötigt war, einen Ausgleich mit den Städten in Oberitalien zu suchen, was zum Teil auf Kosten des Markgrafen erfolgte, kam es letztlich zum Bruch mit dem Kaiser und die markgräfliche Familie versuchte ihre Beziehungen zum byzantinischen Königshaus auszubauen. Welche Rolle Jutta dabei spielte, ist unklar. <ref name ="Weller375">vgl. [[w:Tobias Weller (Historiker)|Tobias Weller | Juttas Ehe mit dem Markgrafen Wilhelm von Montferrat dürfte von ihrem Halbbruder, König Konrad III., gestiftet worden sein. Sie wurde daher wohl erst nach dem Tod ihres Vaters geschlossen. Von Juttas Ehe profitierte besonders der spätere Kaiser [[w:Friedrich I. (HRR)|Kaiser Friedrich I. "''Barbarossa''")]] († 1190), der Nachfolger von König Konrad III. Markgraf Wilhelm von Montferrat gehörte bis in die 1170er-Jahre zu den verlässlichsten Stützen seiner Italienpolitik. Als der Kaiser aber nach der Niederlage von Lepanto (1176) genötigt war, einen Ausgleich mit den Städten in Oberitalien zu suchen, was zum Teil auf Kosten des Markgrafen erfolgte, kam es letztlich zum Bruch mit dem Kaiser und die markgräfliche Familie versuchte ihre Beziehungen zum byzantinischen Königshaus auszubauen. Welche Rolle Jutta dabei spielte, ist unklar. <ref name ="Weller375">vgl. [[w:Tobias Weller (Historiker)|Tobias Weller]]: ''Die Heiratspolitik des deutschen Hochadels im 12. Jahrhundert'', 2004, S. 375</ref> | ||
Juttas Sterbejahr ist unbekannt. Um 1182/83 nahm Markgraf Wilhelm das Kreuz und zog ins Heilige Land, wo er wenige Jahre später gestorben sein dürfte. Ob Jutta zu diesem Zeitpunkt bereits verstorben war, wäre vorstellbar, lässt sich aber nach der aktuellen Forschungslage bisher nicht belegen.<ref name ="Weller375">vgl. [[w:Tobias Weller (Historiker)|Tobias Weller | Juttas Sterbejahr ist unbekannt. Um 1182/83 nahm Markgraf Wilhelm das Kreuz und zog ins Heilige Land, wo er wenige Jahre später gestorben sein dürfte. Ob Jutta zu diesem Zeitpunkt bereits verstorben war, wäre vorstellbar, lässt sich aber nach der aktuellen Forschungslage bisher nicht belegen.<ref name ="Weller375">vgl. [[w:Tobias Weller (Historiker)|Tobias Weller]]: ''Die Heiratspolitik des deutschen Hochadels im 12. Jahrhundert'', 2004, S. 375</ref> | ||
== Erinnerungen an Jutta im heutigen Niederösterreich == | == Erinnerungen an Jutta im heutigen Niederösterreich == |
Aktuelle Version vom 19. Juli 2024, 20:42 Uhr
Jutta, auch Judith oder Ita von Österreich oder Babenberg (* im 12. Jahrhundert; † im 12. Jahrhunder)[A 1], auch Jutta von Montferrat, war durch ihre Ehe eine Markgräfin von Montserrat. Ihre Söhne waren in führenden Rollen am sogenannten Dritten und Vierten Kreuzzug beteiligt.
Herkunft
Jutta von Österreich entstammte einer Herrscherfamilie, die heute als die Babenberger bezeichnet wird. Sie war eine der Töchter von Markgraf Leopold (III.) "dem Heiligen" († 1136) aus dessen Ehe mit der Kaisertochter Agnes († 1143) und eine Schwester der Herzöge Leopold "des Freigiebigen" († 1141) und Heinrich "Jasomirgott") († 1177) sowie des Bischofs Otto von Freising († 1158).[1] Verheiratet war Jutta mit dem Markgrafen Wilhelm (V.) von Montferrat ("Wilhelm dem Alten") († um 1191) aus der Familie der Aleramiden. Dieser war ein Sohn des Markgrafen Rainer von Montferrat († um 1136) aus dessen Ehe mit Gisela († 1133), einer Tochter des Grafen Wilhelm (I.) von Burgund und Macon ("Wilhelm dem Großen ") († um 1087).[2] Seine Halbschwester war Adelheid von Maurienne, die Ehefrau des französischen Königs Ludwig VI. ("Ludwig dem Dicken") († 1137).
Jutta hatte aus ihrer Ehe mindestens sieben Kinder, darunter:
- Wilhelm "Langschwert" († um 1177), Markgraf von Montferrat, Graf von Jaffa und Askalon ⚭ mit Sybille († 1190), der späteren Königin von Jerusalem, Schwester von König Balduin IV. von Jerusalem ("Balduin dem Aussätzigen") († 1185)
- Balduin V. König von Jerusalem ()
- Konrad († 1192), Markgraf von Montferrat, 1192 König von Jerusalem ⚭ (2. Ehe) mit Isabella I. († 1205), Königin von Jerusalem
- Maria von Montferrat († 1212), Königin von Jerusalem ⚭ mit Johann von Brienne († 1237)
- Isabella II. († 1228), Königin von Jerusalem ⚭ mit Kaiser Friedrich II. († 1250)
- Bonifaz (I.) († 1207), Markgraf von Montferrat, König von Thessaloniki, einer der Anführer des sogenannten Vierten Kreuzzugs (1202-1204) ⚭ (1. Ehe) mit Elena di Bosco; ⚭ (vermutlich 3. Ehe) mit Margarete (Maria), Witwe des byzantinischen Kaisers Isaak II. Angelos († 1204), Tochter des ungarischen Königs Béla III. aus dessen Ehe mit Agnes, der Tochter von Renaud de Châtillon († 1187)
- * (1. Ehe) Wilhelm († 1225), Markgraf von Montferrat
- * (3. Ehe) Demetrius († 1230), König von Thessaloniki
- Rainer (Johannes) († 1183), Markgraf von Montferrat, Caesar von Byzanz ⚭ mit Maria Komnena († 1182), Tochter von Kaiser Manuel I. von Byzanz († 1180) aus dessen Ehe mit Bertha von Sulzbach|Bertha (Irene) von Sulzbach († um 1158/60), Schwägerin und Adoptivtochter des "römischen" Königs Konrad III. († 1152)
Leben
Juttas Ehe mit dem Markgrafen Wilhelm von Montferrat dürfte von ihrem Halbbruder, König Konrad III., gestiftet worden sein. Sie wurde daher wohl erst nach dem Tod ihres Vaters geschlossen. Von Juttas Ehe profitierte besonders der spätere Kaiser Kaiser Friedrich I. "Barbarossa") († 1190), der Nachfolger von König Konrad III. Markgraf Wilhelm von Montferrat gehörte bis in die 1170er-Jahre zu den verlässlichsten Stützen seiner Italienpolitik. Als der Kaiser aber nach der Niederlage von Lepanto (1176) genötigt war, einen Ausgleich mit den Städten in Oberitalien zu suchen, was zum Teil auf Kosten des Markgrafen erfolgte, kam es letztlich zum Bruch mit dem Kaiser und die markgräfliche Familie versuchte ihre Beziehungen zum byzantinischen Königshaus auszubauen. Welche Rolle Jutta dabei spielte, ist unklar. [3]
Juttas Sterbejahr ist unbekannt. Um 1182/83 nahm Markgraf Wilhelm das Kreuz und zog ins Heilige Land, wo er wenige Jahre später gestorben sein dürfte. Ob Jutta zu diesem Zeitpunkt bereits verstorben war, wäre vorstellbar, lässt sich aber nach der aktuellen Forschungslage bisher nicht belegen.[3]
Erinnerungen an Jutta im heutigen Niederösterreich
- Klosterneuburg: Jutta ist auf dem bekannten "Babenberger-Stammbaum" vom Ende des 15. Jahrhunderts, der im Museum des Stiftes besichtigt werden kann, dargestellt.
Literatur
- Tobias Weller: Die Heiratspolitik des deutschen Hochadels im 12. Jahrhundert (= Rheinisches Archiv. Veröffentlichungen des Instituts für geschichtliche Landeskunde der Rheinlande der Universität Köln. Bd. 149). Böhlau, Köln / Weimar / Wien, 2004. ISBN 3-412-11104-X, S. 374-378
Weblinks
Jutta von Österreich – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien auf Wikimedia Commons
Einzelnachweise
- ↑ vgl. Walter Kleindel: Österreich Chronik. Daten zur Geschichte und Kultur. Ueberreuter Verlag, Wien / Heidelberg, 1978. Stammtafel der Babenberger (im Anhang)
- ↑ vgl. Tobias Weller: Die Heiratspolitik des deutschen Hochadels im 12. Jahrhundert, 2004, S. 374f.
- ↑ 3,0 3,1 vgl. Tobias Weller: Die Heiratspolitik des deutschen Hochadels im 12. Jahrhundert, 2004, S. 375
Anmerkungen
- ↑ vgl. Tobias Weller: Die Heiratspolitik des deutschen Hochadels im 12. Jahrhundert, 2004, S. 374
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