Othmar Oberhaimer: Unterschied zwischen den Versionen
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1187 wird Wernhard von Morspach genannt, der als erstes "greifbares" Mitglied einer Ritterfamilie gilt, die sich nach dieser Burg benannte. Diese Marsbacher sind in den ersten Jahren des 13. Jahrhunderts vornehmlich in Passauer Urkunden nachgewiesen, ein Otto wird 1226 ausdrücklich als Passauer Ministeriale genannt.<ref name ="hofkirchen"/> Die Familie galt als äußerst streitlustig und war oft in Auseinandersetzungen verwickelt. Später galten sie als Raubritter, wegen denen der Donauhandel zwischen [[w:Passau|Passau]] und [[Linz]] gefährdet war.<ref name ="lehr"/> | 1187 wird Wernhard von Morspach genannt, der als erstes "greifbares" Mitglied einer Ritterfamilie gilt, die sich nach dieser Burg benannte. Diese Marsbacher sind in den ersten Jahren des 13. Jahrhunderts vornehmlich in Passauer Urkunden nachgewiesen, ein Otto wird 1226 ausdrücklich als Passauer Ministeriale genannt.<ref name ="hofkirchen"/> Die Familie galt als äußerst streitlustig und war oft in Auseinandersetzungen verwickelt. Später galten sie als Raubritter, wegen denen der Donauhandel zwischen [[w:Passau|Passau]] und [[Linz]] gefährdet war.<ref name ="lehr"/> |
Aktuelle Version vom 7. August 2024, 12:19 Uhr
Othmar Oberhaimer, auch Othmar von Oberhaim oder Othmar der Oberhaimer (* im 15. Jahrhundert, vor / um 1466; † um 1521) war ein Adliger, der im heutigen Oberösterreich ansässig war. Zusammen mit Bernhard Zeller gilt er als einer der "letzten" Fehderitter (Raubritter) im heutigen Oberösterreich.[1]
Herkunft und Familie
Othmar Oberhaimer stammte aus der bedeutenden Ritterfamilie der Oberhaimer des Herzogtums Österreich (ob der Enns).
- Zu seiner Familie gehörte der Ritter Johann Oberhaimer zu Bernau (bei Wels), der um 1477 eine Auseinandersetzung mit Christoph Jörger († 1518) um die Pflegschaft von Roit austrug.[2]
- Ein weiterer Verwandter war Christoph von Oberhaim (zu Wincklberg) (auch Oberhaimer von Oberhaim) († um 1584), Landuntermarschall des Herzogtums Österreich unter der Enns.
- Ein Hans Oberhaimer "ze Harempach" heiratete 1481 eine Tochter des kaiserlichen Ratsherrn Thomas von Stubenberg und besaß gemeinsam mit seinem Bruder Warmund, seinem Cousin Hans und anderen Verwandten die Pflegschaft von Falkenstein (bei Hofkirchen) als familiäres Erbe.[2]
Leben
Ausgangspunkt für Othmars Fehden war die Burg Marsbach bei Hofkirchen im Mühlkreis, die den Bischöfen von Passau gehörte und sich seit 1486 im Pfandbesitz von ihm und Mattheus Oberhaimer befand.[3] 1520 wurde das "Räubernest Marsbach" von Herzog Ernst von Bayern, damals Administrator von Passau, und den Passauer Bürgern erobert.[3] Dabei wurde Othmar Oberhaimer gefangen genommen und enthauptet.[1]
Die Burg Marsbach
Die 1075 erstmals in Bezug auf "Raffoldus de morspah" urkundlich erwähnte Burg[4] gilt als der älteste Adelssitz des oberen Mühlviertels. Von der Burg aus, die später im Besitz der Bischöfe von Passau war[5] und von diesen als Pfleg- und Pfandschaft verwaltet wurde, war es möglich, die Donau von Niederranna bis zur Schlögener Donauschlinge einzusehen und zu kontrollieren, was für die Überwachung des Donauverkehrs günstig war, aber auch bei Fehden genutzt werden konnte.[6]
1187 wird Wernhard von Morspach genannt, der als erstes "greifbares" Mitglied einer Ritterfamilie gilt, die sich nach dieser Burg benannte. Diese Marsbacher sind in den ersten Jahren des 13. Jahrhunderts vornehmlich in Passauer Urkunden nachgewiesen, ein Otto wird 1226 ausdrücklich als Passauer Ministeriale genannt.[6] Die Familie galt als äußerst streitlustig und war oft in Auseinandersetzungen verwickelt. Später galten sie als Raubritter, wegen denen der Donauhandel zwischen Passau und Linz gefährdet war.[5]
Weblinks
- Eintrag über Marsbach auf Burgen-Austria
- Marsbach, Website Hofkirchen
- Burg Marsbach, Website Wehrbauten in Österreich
Einzelnachweise
- ↑ 1,0 1,1 vgl. Marsbach, abgerufen am 4. August 2017
- ↑ 2,0 2,1 vgl. Paul-Joachim Heinig: Kaiser Friedrich III. (1440–1493). Hof, Regierung, Politik (= Forschungen zur Kaiser- und Papstgeschichte des Mittelalters. Bd. 17). 3 Bände, Böhlau, Köln 1997, ISBN 3-412-15595-0 (Zugleich: Gießen, Universität, Habilitations-Schrift, 1993, Bd. 1, S. 294)
- ↑ 3,0 3,1 vgl. Burg Marsbach, eingesehen am 4. August 2017
- ↑ Schloss Marsbach, Website WGD Donau Oberösterreich Tourismus GmbH, eingesehen am 4. August 2017
- ↑ 5,0 5,1 vgl. Rudolf Lehr: LandesChronik Oberösterreich. 3000 Jahre in Daten, Dokumenten und Bildern. Wien: Christian Brandstätter Verlag 2012, ISBN 978-3-850-62-1, S. 71 (unter Donau-Raubritter)
- ↑ 6,0 6,1 vgl. Marsbach, eingesehen am 4. August 2017