Elisabeth Bundschuh: Unterschied zwischen den Versionen

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== Leben ==
== Leben ==
Elisabeth kam als Tochter von Samuel Bundschuh (* 1864) und Maria Bundschuh geb. Schuh (* 1866) zur Welt. Sie wurde am 22. September 1938 im [[Landesnervenklinik Sigmund Freud#Der Feldhof|Feldhof]] in [[Graz]] aufgenommen.<ref Name="Dokstelle Hartheim"></ref> und kam später mit einem der zahlreichen Transporte nach Hartheim. Sie gehört zu jenen mindestens 18.000 Menschen, die in der Gaskammer der [[w:Tötungsanstalt Hartheim|NS-Tötungsanstalt Hartheim]] ermordet wurden.   
Elisabeth kam als Tochter von Samuel Bundschuh (* 1864) und Maria Bundschuh geb. Schuh (* 1866) zur Welt.  
 
Sie wurde am 22. September 1938 im [[Landesnervenklinik Sigmund Freud#Der Feldhof|Feldhof]] in [[Graz]] aufgenommen. <ref Name="Dokstelle Hartheim"></ref> Am 7. Februar 1941 verließ ein Transport mit ihr und 75 weiteren Patienten und Patientinnen die Grazer Anstalt in Richtung [[w:Tötungsanstalt Hartheim|Tötungsanstalt Hartheim]].<ref Name="Dokstelle Hartheim"></ref> Aus den Akten geht nicht genau hervor, ob der Transport direkt Hartheim als Ziel hatte oder die Patienten für mehrere Tage in der Zwischenanstalt [[w:Niedernhart|Niedernhart]] in [[Linz]] aufgenommen wurden.<ref Name="Dokstelle Hartheim"></ref> In Hartheim angekommen wurden alle Personen unter dem Vorwand duschen zu gehen, in der [[w:Gaskammer|Gaskammer]] mit [[w:Kohlenmonoxid|Kohlenmonoxid]] ermordet.<ref Name="Dokstelle Hartheim"></ref>
 
Das offizielle Sterbedatum wurde üblicherweise nach dem Transport um zwei bis drei Wochen zurückdatiert, um die gehäuften Sterbefälle zeitlich weiter zu streuen.<ref Name="Dokstelle Hartheim"></ref> Somit muss Elisabeth Bundschuh, wenn sie direkt nach Hartheim gebracht worden war, am 7. oder 8. Februar 1941 ermordet worden sein. Bei einem eventuellen Aufenthalt in der Zwischenanstalt Niedernhart verschiebt sich der Todeszeitpunkt um bis zu einer Woche.   


Die heutige Landesnervenklinik Sigmund Freud wurde damals von [[w:Oskar Begusch|Oskar Begusch]] geleitet, [[w:Ernst Sorger|Ernst Sorger]] war unter seiner Leitung als Primarius tätig. Beide fungierten im Rahmen der Erwachsenen-Euthanasie als [[w:T4-Gutachter|T4-Gutachter]], d.h. sie entschieden oft nur anhand von Eintragungen in Akten, welcher Patient in eine NS-Tötungsanstalt überwiesen wurde. In Graz startete der erste Transport mit ca. 200 Menschen am 28. Mai 1940 in Richtung Hartheim. Bis zum Juni 1941 sollten noch mindestens 13 weitere Transporte mit 1174 dokumentierten Patienten (601 Männer und 573 Frauen) folgen, wobei man in Schätzungen von bis zu 1500 Menschen ausgeht, die allein von Graz aus nach Hartheim transportiert worden sind.
== Einzelnachweise ==
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[[Kategorie:Gestorben 1941]]
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[[Kategorie:Frau]]
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Version vom 14. Januar 2015, 15:58 Uhr

Elisabeth Bundschuh (* 27. August 1899 in Riedlingsdorf; † Februar 1941 in Alkoven) war ein Opfer des nationalsozialistischen Euthanasie-Programmes "Aktion T4".[1]

Leben

Elisabeth kam als Tochter von Samuel Bundschuh (* 1864) und Maria Bundschuh geb. Schuh (* 1866) zur Welt.

Sie wurde am 22. September 1938 im Feldhof in Graz aufgenommen. [1] Am 7. Februar 1941 verließ ein Transport mit ihr und 75 weiteren Patienten und Patientinnen die Grazer Anstalt in Richtung Tötungsanstalt Hartheim.[1] Aus den Akten geht nicht genau hervor, ob der Transport direkt Hartheim als Ziel hatte oder die Patienten für mehrere Tage in der Zwischenanstalt Niedernhart in Linz aufgenommen wurden.[1] In Hartheim angekommen wurden alle Personen unter dem Vorwand duschen zu gehen, in der Gaskammer mit Kohlenmonoxid ermordet.[1]

Das offizielle Sterbedatum wurde üblicherweise nach dem Transport um zwei bis drei Wochen zurückdatiert, um die gehäuften Sterbefälle zeitlich weiter zu streuen.[1] Somit muss Elisabeth Bundschuh, wenn sie direkt nach Hartheim gebracht worden war, am 7. oder 8. Februar 1941 ermordet worden sein. Bei einem eventuellen Aufenthalt in der Zwischenanstalt Niedernhart verschiebt sich der Todeszeitpunkt um bis zu einer Woche.

Einzelnachweise

  1. 1,0 1,1 1,2 1,3 1,4 1,5 Mitteilung Dokumentationsstelle Hartheim des OÖLA vom 12. Jänner 2015