Mollardmühle: Unterschied zwischen den Versionen

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== Geschichte ==
== Geschichte ==
Der Name der Mollardmühle geht auf die Grafenfamilie von Mollard zurück. Erstmals wurde sie 1331 urkundlich belegt, weshalb sie als die älteste der vier Mühlen in der Vorstadt Gumpendorf gilt.<ref name ="czeike4-289">vgl. {{Czeike|4||289|Mollardmühle}}</ref> Am 20. Juni 1331 verkaufte Ortolf von Sankt Veit seine Mühle in Gumpendorf, damals eine landesfürstliche Pfandschaft, die früher Chunrad dem Chyburger gehört hatte, mit Zustimmung von [[Albrecht II. (Österreich)|Herzog Albrecht (II.) von Österreich]] († 1456) an den Bäcker Thomas ("''Thomas dem pechen''").<ref name ="Lohrmann30">vgl. Klaus Lohrmann: ''Die alten Mühlen an der Wien'', 1980, S. 30</ref> Sie blieb zunächst im landesfürstlichen Oberbesitz und wurde später, wie auch die [[Schleifmühle]] in der Vorstadt [[Wieden (Wien)|Wieden]] zum Kristallisationspunkt einer Herrschaft. 1512 besaß sie der spätere Bürgermeister [[Martin Siebenbürger]] († 1522). Später gehörte die Mollardmühle der Grafenfamilie Meraviglia und dann der Grafenfamilie Mollard, die beide die Dorfherrschaft über Gumpendorf erworben hatten. Daher entstand in direkter Nähe zur Mollardmühle das "dorfherrliche" Schloss Gumpendorf.<ref name ="Lohrmann37">vgl. Klaus Lohrmann: ''Die alten Mühlen an der Wien'', 1980, S. 37</ref> Später befand sich die Mühle direkt am Linienwall, durch welchen der Mühlbach geleitet wurde.<ref name ="czeike4-289"/> Seit 1680 wurde die Mollardmühle als Gewürz- und Krätzmühle betrieben.<ref name ="Lohrmann37"/> Der Mühlbetrieb wurde entweder um 1802 eingestellt oder nach der Zuschüttung des Mühlbaches um 1856.<ref name ="czeike2-637"/><ref name ="czeike4-289"/>
Der Name der Mollardmühle geht auf die Freiherrn- und Grafenfamilie von [[w:Mollard|Mollard]] zurück. Erstmals wurde sie 1331 urkundlich belegt, weshalb sie als die älteste der vier Mühlen in Gumpendorf gilt.<ref name ="czeike4-289">vgl. {{Czeike|4||289|Mollardmühle}}</ref> Am 20. Juni 1331 verkaufte Ortolf von Sankt Veit seine Mühle, damals eine landesfürstliche Pfandschaft, die früher Chunrad dem Chyburger gehört hatte, mit Zustimmung von [[Albrecht II. (Österreich)|Herzog Albrecht (II.) von Österreich]] († 1456) an den Bäcker Thomas ("''Thomas dem pechen''").<ref name ="Lohrmann30">vgl. Klaus Lohrmann: ''Die alten Mühlen an der Wien'', 1980, S. 30</ref> Sie blieb zunächst im landesfürstlichen Oberbesitz und wurde später, wie auch die [[Schleifmühle]] in der Vorstadt [[Wieden (Wien)|Wieden]] zum Kristallisationspunkt einer Herrschaft. 1512 besaß sie der spätere Bürgermeister [[Martin Siebenbürger]] († 1522). Später gehörte die Mühle der Grafenfamilie Meraviglia und danach der Grafenfamilie Mollard, die beide die Dorfherrschaft über Gumpendorf erworben hatten. Daher entstand in direkter Nähe zur Mollardmühle das "dorfherrliche" Schloss Gumpendorf.<ref name ="Lohrmann37">vgl. Klaus Lohrmann: ''Die alten Mühlen an der Wien'', 1980, S. 37</ref> Später befand sich die Mollardmühle direkt am Linienwall, durch welchen der Mühlbach geleitet wurde.<ref name ="czeike4-289"/> Seit 1680 wurde die Mollardmühle als Gewürz- und Krätzmühle betrieben.<ref name ="Lohrmann37"/> Der Mühlbetrieb wurde entweder um 1802 eingestellt oder nach der Zuschüttung des Mühlbaches um 1856.<ref name ="czeike2-637"/><ref name ="czeike4-289"/>


== Literatur ==
== Literatur ==

Version vom 30. Januar 2025, 14:30 Uhr

Die Mollardmühle war eine der vier abgegangenen Mühlen, die sich in der Wiener Vorstadt Gumpendorf befanden[A 1] und am frühesten urkundlich belegt ist.

Ungefähre Lage der Mollardmühle

Die Mollardmühle lag unterhalb des "Meidlinger Wehrs".[1] Sie gehörte zum Areal des Gumpendorfer Schlosses und befand sich am linken Ufer der Wien bzw. an jenem Mühlbach, der früher in der Wiener Vorstadt Gumpendorf durch die Mollardgasse floss, etwa im heutigen Bereich Wallgasse 1-3 / Gumpendorfer Gürtel 4.[2]

Geschichte

Der Name der Mollardmühle geht auf die Freiherrn- und Grafenfamilie von Mollard zurück. Erstmals wurde sie 1331 urkundlich belegt, weshalb sie als die älteste der vier Mühlen in Gumpendorf gilt.[3] Am 20. Juni 1331 verkaufte Ortolf von Sankt Veit seine Mühle, damals eine landesfürstliche Pfandschaft, die früher Chunrad dem Chyburger gehört hatte, mit Zustimmung von Herzog Albrecht (II.) von Österreich († 1456) an den Bäcker Thomas ("Thomas dem pechen").[4] Sie blieb zunächst im landesfürstlichen Oberbesitz und wurde später, wie auch die Schleifmühle in der Vorstadt Wieden zum Kristallisationspunkt einer Herrschaft. 1512 besaß sie der spätere Bürgermeister Martin Siebenbürger († 1522). Später gehörte die Mühle der Grafenfamilie Meraviglia und danach der Grafenfamilie Mollard, die beide die Dorfherrschaft über Gumpendorf erworben hatten. Daher entstand in direkter Nähe zur Mollardmühle das "dorfherrliche" Schloss Gumpendorf.[5] Später befand sich die Mollardmühle direkt am Linienwall, durch welchen der Mühlbach geleitet wurde.[3] Seit 1680 wurde die Mollardmühle als Gewürz- und Krätzmühle betrieben.[5] Der Mühlbetrieb wurde entweder um 1802 eingestellt oder nach der Zuschüttung des Mühlbaches um 1856.[2][3]

Literatur

Weblinks

Einzelnachweise

  1. vgl. Hundsturm, Website Ober St. Veit an der Wien, abgerufen am 15. Dezember 2024
  2. Hochspringen nach: 2,0 2,1 vgl. Felix Czeike (Hrsg.): Gumpendorfer Mühlen. In: Historisches Lexikon Wien. Band 2, Kremayr & Scheriau, Wien 1993, ISBN 3-218-00544-2–637.
  3. Hochspringen nach: 3,0 3,1 3,2 vgl. Felix Czeike (Hrsg.): Mollardmühle. In: Historisches Lexikon Wien. Band 4, Kremayr & Scheriau, Wien 1995, ISBN 3-218-00546-9–289.
  4. vgl. Klaus Lohrmann: Die alten Mühlen an der Wien, 1980, S. 30
  5. Hochspringen nach: 5,0 5,1 vgl. Klaus Lohrmann: Die alten Mühlen an der Wien, 1980, S. 37

Anmerkungen

  1. Die anderen drei Gumpendorfer Mühlen sind die Dominikanermühle, die Kirchenmühle und die Hofmühle