Karl Feiler: Unterschied zwischen den Versionen

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Im Jahr 1930 erwarb Feiler aus der Verlassenschaft Zuckerkandls das ''Parksanatorium Hütteldorf-Hacking''. Dieses wurde 1905 eröffnet und von Zuckerkandl und seiner Frau im Jahr 1913 erworben und firmierte als ''Parksanatoriums Hietzing Dr. Feiler & Co''. Adele Feiler war auch Mitgesellschafterin in dem Unternehmen. Nach finanziellen Schwierigkeiten im Jahr 1932 gelang zwar vorerst die Rettung mit einem Ausgleich, wurde aber 1936 schließlich versteigert. Aber schon im selben Jahr eröffnete er eine Ordination an seiner Wohnadresse in der Wiener Rahlgasse 1. 1937 wurde er Chefarzt in der ''Kuranstalt Berghof'' in Perchtoldsdorf.
Im Jahr 1930 erwarb Feiler aus der Verlassenschaft Zuckerkandls das ''Parksanatorium Hütteldorf-Hacking''. Dieses wurde 1905 eröffnet und von Zuckerkandl und seiner Frau im Jahr 1913 erworben und firmierte als ''Parksanatoriums Hietzing Dr. Feiler & Co''. Adele Feiler war auch Mitgesellschafterin in dem Unternehmen. Nach finanziellen Schwierigkeiten im Jahr 1932 gelang zwar vorerst die Rettung mit einem Ausgleich, wurde aber 1936 schließlich versteigert. Aber schon im selben Jahr eröffnete er eine Ordination an seiner Wohnadresse in der Wiener Rahlgasse 1. 1937 wurde er Chefarzt in der ''Kuranstalt Berghof'' in Perchtoldsdorf.


Mit ihrer jüdischen Herkunft wurde er mit seiner Frau am 15. Oktober 1941 von Wien nach Łódź ins [[w:Ghetto Litzmannstadt|Ghetto Litzmannstadt]] in Polen deportiert und ermordet.
Wegen ihrer jüdischen Herkunft wurde er mit seiner Frau am 15. Oktober 1941 von Wien nach Łódź ins [[w:Ghetto Litzmannstadt|Ghetto Litzmannstadt]] in Polen deportiert und ermordet.


== Gedenken ==
== Gedenken ==

Aktuelle Version vom 11. März 2025, 06:15 Uhr

Karl Victor Feiler (* 8. Oktober 1874 in Prossnitz in Mähren; † 15. Oktober 1941 in Łódź in Polen) war ein jüdischer Mediziner, Kurarzt, der in der NS-Zeit ermordet wurde.

Leben

Karl Feiler studierte an der Universität Wien Medizin und promovierte an ihr im Jahr 1901. Danach begann er in die Wasserkuranstalt in Judendorf bei Graz seine medizinische Tätigkeiten. Gemeinsam mit dem Gründer der Anstalt, dem Mediziner Josef Lippa (1865-1934) leitete er diese. Schon im Folgejahr heiratete er die in Budapest geborene Tochter Lippas Etel Adele Lippa (1881-?) und wurde gleichzeitig Alleininhaber der Kuranstalt. Noch vor dem Ersten Weltkrieg im Jahr 1910 wurde das Sanatorium neu erbaut und modernisiert.[1] Im Jahr 1914 wurde als Präsident des Fremdenverkehrsvereines gewählt.

In der Zeit des Ersten Weltkrieges, als er die Kuranstalt als Rekonvaleszentenhaus dem Roten Kreuz zur Verfügung stellte, hatte er die Funktion des Chefaztes inne.[2]

Nach dem Krieg führte er das Sanatorium bis 1924 weiter und engagierte sich in der 1923 gegründeten „Bürgerlich-demokratischen Arbeitspartei für Steiermark“, wechselte aber kurz darauf zur Christlichsozialen Partei.

Im Jahr 1924 oder 1925 kaufte die Krankenkasse der erst kurz vorher gegründeten österreichischen Bundesbahn das Sanatorium.

Mit Max Berliner übernahm er im Jahr 1927, nach dem Tod von Victor Zuckerkandl (1851-1927) das in Purkersdorf im Jahr 1904/1905 errichtete Sanatorium, das aber weiterhin im Besitz der Familie Zuckerkandl verblieb, nach dem Anschluss im Jahr 1938 jedoch arisiert wurde.

Im Jahr 1930 erwarb Feiler aus der Verlassenschaft Zuckerkandls das Parksanatorium Hütteldorf-Hacking. Dieses wurde 1905 eröffnet und von Zuckerkandl und seiner Frau im Jahr 1913 erworben und firmierte als Parksanatoriums Hietzing Dr. Feiler & Co. Adele Feiler war auch Mitgesellschafterin in dem Unternehmen. Nach finanziellen Schwierigkeiten im Jahr 1932 gelang zwar vorerst die Rettung mit einem Ausgleich, wurde aber 1936 schließlich versteigert. Aber schon im selben Jahr eröffnete er eine Ordination an seiner Wohnadresse in der Wiener Rahlgasse 1. 1937 wurde er Chefarzt in der Kuranstalt Berghof in Perchtoldsdorf.

Wegen ihrer jüdischen Herkunft wurde er mit seiner Frau am 15. Oktober 1941 von Wien nach Łódź ins Ghetto Litzmannstadt in Polen deportiert und ermordet.

Gedenken

Die Mariahilfer Kulturplattform verlegte im Jahr 2008 im Rahmen des Projektes "Erinnern für die Zukunft" vor dem Haus Rahlgasse 1 zwei Steinplatten mit 16 Messingtafeln. Sie erinnern an 14 ehemalige Bewohnerinnen und Bewohner der Rahlgasse, darunter auch Adele und Karl Feiler.[3]

Publikationen

  • Ein Plessimeter zur Unterscheidung feinerer Schalldifferenzen (1905)
  • Über zwei instruktive Fälle von Sympathicusneurose und über ein bei denselben aufgetretenes auffalendes Symptom (1906)
  • Die Vorzüge des Saccharins vor dem Zucker im Kriege (1915) (Online)
  • Ein Fall von jahrelang symptomlos verlaufender Pachymeningitis haemorrhagica interna mit tödlichem Ausgang (1933) (Online)

Einzelnachweise

  1. GesamtausgabeWiener Bauindustrie-Zeitung / Österreichische Bauzeitung, Jahrgang 1910, S. 602 (online bei ANNO).Vorlage:ANNO/Wartung/wbz
  2. GesamtausgabeDer Militärarzt, Jahrgang 1915, S. 144 (online bei ANNO).Vorlage:ANNO/Wartung/dma
  3. Gedenktafeln Erinnern für die Zukunft abgerufen am 3. März 2025

Weblinks