Sportsektion Merkur im Gewerkschaftsbund

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Die Sportsektion Merkur im Gewerkschaftsbund (Merkur) ist ein Eishockeyverein aus dem 16. Bezirk Ottakring in Wien.

Geschichte

Merkur wurde am 13. November 1934 in den österreichischen Eishockeyverband (OeEHV) aufgenommen. Es handelt sich hier um den bisherigen Zentralverein der kaufmännischen Angestellten aus Liebhartstal. Dieser war 1928 gegründet worden und gehörte zu den Eishockeyvereinen der Arbeiterbewegung. Mit der Verordnung über das Verbot jeder Betätigung der Sozialdemokratischen Arbeiterpartei in Österreich wurden die Eishockeyvereine im ASKÖ am 13. Februar 1934 aufgelöst.[1] Unter dem neuen Namen wurde die Vereinsarbeit fortgeführt. Sein 10jähriges Bestehen feierte die Sportsektion Merkur im Jänner 1938. Von den bei der Gründung im Verein tätigen Spieler waren noch Petterlik, Racek und Sturma im Verein aktiv. Die Sportanlage in Ottakring ist von der Gewerkschaft der Angestellten mit unterhalten worden. Ein Eishockey-Pokalturnier war der Höhepunkt der Feierlichkeiten.[2]


  • Spieldress: Leibchen grün, weisse Arme, Hosen grau, Stutzen grün
  • Vereinsplatz: Merkur-Eisplatz, Wien, 16. Bezirk Ottakring, Erdbrustgasse 4 (Dez. 1935)
  • Eishockeyspiele: bisher wurden 52 nationale Spiele erfasst



Eishockey

Saison 1934/35

Als neuer Verein spielte Merkur in der 2. Klasse, Gruppe B2, der Wiener Eishockey-Meisterschaft. Es konnte der dritte Platz in der Gruppe erreicht werden.

Datum Spielort Vereine Art Ergebnis Zuschauer Bemerkungen
16. Jänner 1935 Wien, Merkur-Platz Merkur - Arsenal M 4:0
17. Jänner 1935 Wien, Merkur-Platz Merkur - VfB F 4:0
18. Jänner 1935 Wien, Gartenbauplatz Merkur - Alt-Turm M 0:19
28. Jänner 1935 Wien, WEV-Platz Merkur - WEV kom F 2:0(0-0,1-0,1-0)
07. Februar 1935 Wien, Merkur-Platz Merkur - Ursus 18:0(9-0,7-0,2-0) s.u. s.u.
08. Februar 1935 Wien, Merkur-Platz Merkur - Sokol XX 0:6 (8:0) strafbeglaubigt
10. Februar 1935 Wien, Steinbauerpark-Platz Merkur - Wiener Sportvereinigung 0:6(1:0) strafbeglaubigt
11. Februar 1935 Wien, Merkur - Meidling F 7:0


  • Spiel 28. Jänner 1935 Merkur - WEV komb.
Schiedsrichter: Focke

Das Freundschaftsspiel fand auf dem Heumarkt in Wien statt. Merkur gewann das Match 2:0(0-0,1-0,1-0). Die Tore bei Merkur schoss Sturma. Tormann Schöner, Razek und Sturma waren die besten Spieler bei Merkur.

  • Spiel 7. Februar 1935 Merkur - Ursus M-Spiel
Schiedsrichter: Ing. Langfelder

Das Meisterschaftsspiel gegen Ursus konnte Merkur mit 18:0(9-0,7-0,2-0) für sich entscheiden. Die Treffer erzielten Ratzek9, Sturma4, Lifner3, Heider und Pavich.

  • Spiel 9. Februar 1935 Merkur - Sokol XX M-Spiel
Schiedsrichter: Aigner, Loria
Das Spiel zwischen gegen Sokol XX konnte Merkur 8:0(3-0,2-0,3-0) gewinnen. Die Tore schossen Ratzek4, Jank3 und Lifner. Das Spiel wurde später vom Verband mit 0:6 für Sokol XX strafbeglaubigt.


Saison 1935/36

Auf Grund von Änderungen in der Klasseneinteilung der Wiener Eishockey-Meisterschaft war der Verein der 2. Klasse zugeteilt. Bei sechs Vereinen in der Klasse schaffte man den dritten Platz.


Datum Spielort Vereine Art Ergebnis Zuschauer Bemerkungen
18. Dezember 1935 Wien, Merkur-Platz Merkur - WBC F 1:0
22. Dezember 1935 Wien, Merkur-Platz Merkur - EKE II F 2:3(0-1,1-1,0-1)
28. Dezember 1935 Wien, Engelmann-Platz Merkur - EKE II F 0:2(0-0,0-1,0-1) s.u.
03. Jänner 1936 Mödling Merkur - Mödling F 2:0
17. Jänner 1936 Mödling Merkur - Mödling F 1:1
12. Februar 1936 Stockerau Merkur - Stockerau M 2:0
19. Februar 1936 Wien, Merkur-Platz Merkur - Sokol XX M 2:1
01. März 1936 Wien, WEV-Platz Merkur - Brigittenau M 0:3


  • Spiel 28. Dezember 1935 Merkur - EKE II
Schiedsrichter: Focke
Die Reserve des Eishockey Klubs Engelmann spielte fair und sauber. Bei Merkur waren die Spieler rabiat und erhielten mehrer Zeitstrafen vom Schiedsrichter. Proksch II und Voit erzielten die Tore für den EKE zum Endergebnis von 2:0.



  • Spiel 1. März 1936 Merkur - Brigittenau
Das Meisterschaftsspiel hatte unrühmliche Begleiterscheinungen, die die Polizei zum Einschreiten veranlasste. Der Bruder eines Merkur-Spielers benutzte seinen Schlüssellbund als Schlagring und verletzte einen anderen Zuschauer erheblich. Er und 19 andere Personen wurden von der Polizei verhaftet. Der Schiedsrichter nahm vier Spielern von Merkur den Spielerpass ab.[3]



Saison 1936/37

Jetzt spielte Merkur in der 1. Klasse. Bei so starken Gruppengegnern wie den WAC, MEC und Brigittenau wurde man Vierter.


Datum Spielort Vereine Art Ergebnis Zuschauer Bemerkungen
20. Dezember 1936 Mödling Merkur - Mödling M 0:7(0-4,0-2,0-1) s.u.
30. Dezember 1936 Wien, Merkur-Platz Merkur - Brigittenau M 0:0(0-0,0-0,0-0) 150 s.u.
01. Jänner 1937 Wien, Merkur-Platz Merkur - Bernhard Altmann F 2:2(2-0,0-0,0-2) 150 s.u
02. Jänner 1937 Wien, Merkur-Platz Merkur - EKE II F 1:2 400
07. Jänner 1937 Wien, Merkur-Platz Merkur - WAC M 0:1
16. Jänner 1937 Semmering Merkur - ÖWSC F 1:5
17. Jänner 1937 Semmering Merkur - ÖWSC F 1:3
19. Jänner 1937 Wien, WAV-Platz Merkur - Brigittenau M 1:0
22. Jänner 1937 Wien, Merkur-Platz Merkur - St. Pölten M 2:1
24. Jänner 1937 St. Pölten Merkur - St. Pölten F 2:1
24. Jänner 1937 St. Pöltlen Merkur - St. Pölten M 4:2
28. Jänner 1937 Wien, Merkur-Platz Merkur - Bernhard Altmann F 3:1
02. Februar 1937 Wien, Merkur-Platz Merkur - WEV II F 0:4
04. Februar 1937 Wien, Merkur - ÖWSC F 3:0
18. Februar 1937 Mödling Merkur - Mödling M 2:6 Ersatzspiel
24. Februar 1937 ohne Merkur - WAC M 0:6 Merkur hat verzichtet
26. Februar 1937 ohne Merkur - Brigittenau M 0:6 Merkur hat verzichtet
ohne ohne Merkur - Mödling M 0:6 Merkur hat verzichtet
  • Spiel 20. Dezember 1936 MEC - Merkur M-Spiel
Schiedsrichter: Jahnke, Josef Göbl
Die Mödlinger gewannen das Meisterschaftsspiel gegen Merkur mit 7:0(4-0,2-0,1-0). Die Tore schossen Posowat3, Eimannsberger2 und Dr. Weiß2. 300 Zuschauer sahen das Spiel, bei dem das Eis wegen des Wetters nicht besonders gut war. Die Spieler von Merkur hatten noch nicht viel Gelegenheit zum trainieren gehabt und so war Mödling überlegen.
  • Spiel 30. Dezember 1936 Brigittenau - Merkur M-Spiel
Schiedsrichter: Ing. Langfelder, Focke

Das Meisterschaftsspiel zwischen Brigittenau und Merkur endet 0:0(0-0,0-0,0-0) unentschieden. 150 Zuschauer waren zum Merkur-Platz gekommen. Der Verband entscheidet, dass das Spiel nicht gewertet und somit wiederholt werden muss.


  • Spiel 1. Jänner 1936 Merkur - Altmann
Schiedsrichter: Peroutka
Das Spiel zwischen Merkur und der Firmenmannschaft Bernhard Altmann endete 2:2(2-0,0-0,0-2) unentschieden. Die Tore von Altmann schossen Weigl und Grünbaum. Für Merkur war Heider zweimal erfolgreich. 150 Zuschauer waren zum Merkurplatz gekommen.

Saison 1937/38

  • 30. Dezember 1937: Merkur hat starke neue Spieler. Vom ÖWSC ist Zawadil gekommen, Peterlik von Brigittenau und Emhart (früher HCW) von Cortina. Außerdem ist der Fußballspieler Schenner vom Sportclub Helfort jetzt bei Merkur.
  • 18. Jänner 1938: 10jähriges Vereinsjubiläum

Die Eishockeymannschaft von Merkur begeht in nächster Zeit ihr 10jähriges Bestehen. 1928 wurde die Eishockeysektion des Zentralvereins der kaufmännischen Angestellten gegründet. Dieser gehörte auch dem Gewerkschaftsbund an, wie heute auch Merkur. Drei Spieler von damals spielen auch heute noch in den Reihen von Merkur mit: Peterlik, Racek und Sturma. Nach de zwangsweisen Auflösung des Zentralvereins im Jahre 1934 wurde die Namensänderung in Merkur vorgenommen. Die Gewerkschaft der Angestellten hat in vorbildlicher Weise dazu beigetragen, die Sportanlage in Ottakring zu erhalten und auszugestalten. Merkur ist es gelungen in den letzten Jahren von der dritten in die 1. Klasse aufzusteigen. Die gute Kameradschaft ist die Grundlage der guten Leistungen des Vereins. Auf Grund des Jubiläums soll ein Pokalturnier auf dem Platz von Merkur stattfinden. Die Preise hierfür stellt die Vereinigung für Sport- und Körperkultur des Gewerkschaftsbundes zur Verfügung.



  • Auch diese Saison wurde in der 1. Klasse gespielt. Bis zum letzten Spiel gab es einen harten Kampf mit dem Österreichischen Wintersport Club. Leider konnte man den Abstieg nicht verhindern.
  • Durch den Einmarsch der Deutschen in Österreich im März 1938 wurde der Eishockeyverband aufgelöst und in den Zeitungen gab es nur noch Berichte über die großen Eishockeyvereine. Es ist daher nicht bekannt, wie es mit der Sportsektion Merkur im Gewerkschaftsbund weiterging.


Datum Spielort Vereine Art Ergebnis Zuschauer Bemerkungen
04. Dezember 1937 Mödling Merkur - Mödling F 5:0(4-0,1-0,0-0) s.u.
22. Dezember 1937 Wien, WEV-Platz Merkur - ÖWSC M 1:1(0-1,0-0,1-0) s.u.
30. Dezember 1937 Wien, WEV-Platz Merkur - Bernhard Altmann M 2:1 Verband hat 0:0 festgelegt
02. Jänner 1938 Wien, Merkur-Platz Merkur - Straßenbahn F 0:3(0-1,0-1,0-1) s.u.
04. Jänner 1938 Wien, Merkur-Platz Merkur - EKE II M 0:1(0-0,0-0,0-1) s.u.
05. Jänner 1938 Wien, Merkur-Platz Merkur - Meidling F 8:0
08. Jänner 1938 Wien, Merkur-Platz Merkur - ÖWSC komb. F 2:1(1-1,1-0,0-0) s.u.
09. Jänner 1938 Langenzerdorf Merkur - Langenzerdorf F 2:3( ) s.u.
11. Jänner 1938 Wien, Merkur-Platz Merkur - Mödling M 0:3(0-2,0-1,0-0) s.u.
19. Jänner 1938 Wien, WEV-Platz Merkur - WEV II M 0:0
22. Jänner 1938 Wien, WEV-Platz Merkur - WEV Jug F 7:4
01. Februar 1938 Mödling Merkur - Mödling M 1:6(0-2,1-2,0-2) s.u.
ohne ohne Merkur - WEV II M 0:6 strafbeglaubigt
05. Februar 1938 Wien, WEV-Platz Merkur - WEV II M 0:6(0:7(2-0,3-0,2-0) s.u.
09. Februar 1938 Wien, Engelmann-Platz Merkur - EKE II M 0:7
10. Februar 1938 Wien, WEV-Platz Merkur - ÖWSC M 2:2
24. Februar 1938 Wien, WEV-Platz Merkur - Brigittenau F 2:9(1-3,1-2,0-4) s.u.
01. März 1938 Wien, WEV-Platz Merkur - Bernhard Altmann M 0:0(0-0,0-0,0-0) s.u.
  • Spiel 4. Dezember 1937 MEC II - Merkur
Schiedsrichter: Klein
14 Tage lang hatten die Mödlinger für das erste Spiel der Saison trainieren können. Die routinierteren Wiener Spieler gewannen gegen den MEC mit 5:0(4-0,1-0,0-0). Die Tore für Merkur schossen Sturma2, Racek, Werner und Heider
  • Spiel 22. Dezember 1937 Merkur - ÖWSC M-Spiel
Schiedsrichter: Ing. Langfelder, Dr. Klein
Das Meisterschaftsspiel zwischen Merkur und dem ÖWSC endete 1:1(0-1,0-0,1-0) unentschieden. Im ersten Drittel konnte Hanka für den ÖWSC das Führungstor erzielen. Das zweite Drittel blieb torlos. Im letzten Drittel schaffte Zawadil das Ausgleichstor für das 1:1 unentschieden.


  • Spiel 2. Jänner 1938 Straßenbahn - Merkur komb.
Schiedsrichter: Merinski
Ihr zweites Spiel gewannen die Straßenbahner gegen Merkur mit 3:0(1-0,1-0,1-0). Merkur musste mit einer kombinierten Mannschaft antreten, da Peterlik, Emhart, Schenner, Babich und Oeger nicht angreten konnten. Die Tore für die Straßenbahner schoss alle drei Brandl.
  • Spiel 4. Jänner 1938 EKE II - Merkur M-Spiel
Schiedsrichter: Spielmann, Dr. Klein
Im Meisterschaftsspiel der 1. Klasse trafen Merkur und die Reserve des EKE aufeinander. Der EKE gewann 1:0(0-0,0-0,1-0). Den Treffer konnte Hintermayer im letzten Drittel erzielen.
  • Spiel 8. Jänner 1938 Merkur - ÖWSC komb.
Schiedsrichter: Jambor, Volny
Merkur siegte gegen den Österreichischen Wintersport Club mit einer kombinierten Mannschaft mit 2:1(1-1,1-0,0-0) auf eigenem Platz. Die Tore für Merkur schossen Struma und Haider.
  • Spiel 9. Jänner 1938 Merkur - Langenzerdorf
Schiedsrichter: Schelepa

In diesem Spiel war Merkur gegen Langenzerdorf in Langenzerdorf mit mehreren Ersatzleuten angetreten. Die Gastgeber gewannen das Spiel mit 3:2.

  • Spiel 11. Jänner 1938 MEC - Merkur M-Spiel

Schiedsrichter: Dr. Klein

Das Meisterschaftsspiel der 1. Klasse gewann Mödling gegen Merkur mit 3:0(2-0,1-0,0-0). Die Tore erzielten Dr. Weiß, Floderer und Kerb. Die Mödlinger waren den Spielern aus Wien überlegen
  • Spiel 1. Februar 1938 MEC - Merkur M-Spiel
Schiedsrichter: Jahnke, Fred Revy
Die Mödlinger gewannen das Meisterschafsspiel gegen Merkur mit 6:1(2-0,2-1,2-0) Toren. Die Torschützen bei Mödling waren Floderer2, Dr. Weiß2, Eimannsberger und Kerb. Für Merkur traf Emhart. 300 Zuschauer sahen das Spiel.
  • Spiel 5. Februar 1938 WEV II - Merkur M-Spiel
Schiedsrichter: Spielmann, Merinsky
Das Meisterschaftsspiel zwischen der Reserve des WEV und Merkur endete 7:0 (2-0,3-0,2-0) für den WEV. Bei den Toren war Hofbauer dreimal erfolgreich, Süß und Mayer jeweils zweimal.
Das Spiel wurde vom Verband statt 7:0 mit 6:0 beglaubigt bzw. strafbeglaubigt. Die Begründung wurde nicht angegeben. [4]
  • Spiel 24. Februar 1938 Brigittenau - Merkur
Schiedsrichter: Rammer, Jambor
Im Freundschaftsspiel gegen Merkur siegte Brigittenau mit 9:2(3-1,2-1,4-0) Toren. Drei Tore schoss Cech, je zwei Tore Hanek und Hammerschmidt, je ein Tor Samwald und Math.
  • Spiel 1. März 1938 Altmann - Merkur M-Spiel
Schiedsrichter:
Das Spiel Altmann gegen Merkur wurde vom OeEHV mit 0:0 strafbeglaubigt. Damit ist Merkur auf der letzten Stelle der Tabelle und steigt ab.[5]



Einzelnachweise

  1. Bundesgesetzblatt für die Republik Österreich Nr. 24 vom 13. Februar 1934, S. 159, 78. Verordnung
  2. SportTagblatt vom 18. Jänner 1938
  3. SportTagblatt vom 3. März 1936
  4. Der Eishockeysport Nr. 18
  5. SportTagblatt 11. März 1938

Quellenangaben

Zeitschrift des österreichischen Eishockeyverbandes "Der Eishockeysport", Jahrgänge 1934 bis 1938