K.Ö.St.V. Karantania Klagenfurt

Aus ÖsterreichWiki
Version vom 8. Februar 2011, 15:02 Uhr von 85.125.242.86 (Diskussion) (Umgestaltet zur besseren Übersicht; Verlinkungen für Verständlichkeit; Einfügen der Literatur)
Zur Navigation springen Zur Suche springen

Vorlage:Quellen

Wappen Karte
Wappen e.s.v. K.Ö.St.V. Karantania Österreichkarte, Lage der Stadt Klagenfurt in Kärnten
Basisdaten
Bundesland: Kärnten
Ort: Klagenfurt am Wörthersee
Gründung: 11. Jänner 1906 in Klagenfurt
Verband: MKV
Kürzel: KTK!
Mitgliederanzahl: 160 (2/2011)
Farben: gold-rot-weiß Perkussion: rot
Mütze: schlappe Tellermütze in kirschrot
Wahlspruch: Pro deo et patria!
Website: www.karantania.org

Die K.Ö.St.V. Karantania ist eine katholische, farbentragende, nicht schlagende, Mittelschulverbindung in Klagenfurt.

Sie wurde als erste katholische Mittelschulverbindung gegen den zu dieser Zeit in Kärnten vorherrschenden Freisinn und starke antiklerikale Strömungen gegründet. Besonders aktiv setzten sich ihre Mitglieder in der Gründungsphase der 1. Republik, sowie in der Wiedererrichtung der Republik ein. Seit 1970 befindet sich ihr Vereinslokal im Klagenfurter Stadtteil Waidmannsdorf.

Sie ist eine Verbindung des MKV, bekennt sich zur katholischen Soziallehre, einem demokratischen Österreich und einem vereinten Europa. Die Verbindung ist, wie der MKV selbst, parteiunabhängig.

Geschichte

Gegründet wurde die K.Ö.St.V. Karantania zu Klagenfurt am 11. Januar 1906 vom katholischen Theologen August Ogertschnig ("Nibelungia Linz" und "Carolina Graz") sowie den Studenten Simon Dollenz, Friedrich Michenthaler, Franz Pack, Josef Prasser, Franz Reinprecht und Rudolf Zemrosser.

Im Jahre 1909 wurde Karantania Mitglied des MCV, dem Mittelschulverbindungen aus Oberösterreich, Salzburg, Tirol, Wien, Schlesien und Mähren angehörten.

Da sich die Karantania schon in ihren Gründungsjahren regen Zustroms erfreute, entschloss man sich nun auch in anderen Kärntner Ortschaften weitere Verbindungen zu gründen (K.Ö.St.V. Gothia, K.Ö.St.V. Sponheim Wolfsberg). Nach dem Zusammenbruch der Monarchie wurde 1919 der Verband pennaler Verbindungen (VPV) in Wien gegründet, dem die Karantania als eine der ersten Verbindungen österreichweit beitrat.

Etliche Karantanen standen im Kärntner Abwehrkampf in vorderster Linie, sowohl politisch als auch mit der Waffe. So kam es auch, dass ein Karantane im Doliner Wald an der Völkermarkter Bundesstraße dafür mit seinem Leben bezahlen musste. 1926 initiierte die Karantania die Gründung einer Mittelschulverbindung in Villach, die heute noch als K.Ö.St.V. Nibelungia Villach existiert.

Der Einmarsch der Truppen von Adolf Hitler 1938 bedeutete ein gewaltsames (und vorübergehendes) Ende jeder katholischen Verbindung in Österreich. Nur Teile des Inventars der Karantania konnten gerettet werden, da sich einige Verbindungsmitglieder unerkannt unter die plündernde Hitlerjugend mischen konnten.

Viele Karantanen verloren wegen ihrer Überzeugung ihren Beruf, und erhielten Gauverbot, mussten für Jahre in GESTAPO-Untersuchungshaft, oder wurden umgehend ins KZ geschickt. Das grausame Ergebnis war, dass die Pfarrer und Karantanen Marcellus Leeb und Otto Schuster im KZ ermordet wurden. Einem von ihnen wurde eine Benzinspritze ins Herz injiziert, der andere wurde für medizinische Versuche missbraucht, und danach im Schloss Hartheim vergast.

In den Anfangsjahren der K.Ö.a.V. Carinthia 1972 gab es zwar zwischen ihr und der Karantania gewisse Meinungsdiffernzen bezüglich des Namens und der Farbenwahl, doch legte sich dies bald wieder, und die Karantania begann die frühe Entwicklung der Carinthia mit diversen Mitteln zu unterstützen, nicht zuletzt, dass man das Vereinslokal der ÖCV-Verbindung zur Verfügung stellte.

In den 1970er Jahren publizierte man die Verbindungszeitung „mundwerk“.

Bekannte Mitglieder

  • Peter Allmaier, Bischofsvikar und Dompfarrer in Klagenfurt,
  • Herbert Bacher, Landeshauptmannstellvertreter a.D.,
  • Walter Dermuth, Klagenfurter Vzbgm. a.D. sowie Messepräsident,
  • Werner Drobesch, Univ.-Prof. an der Alpen-Adria Universität Klagenfurt (Geschichte),
  • Karl-Heinz Frankl, Univ.-Prof. an der Uni Wien (Kirchenhistoriker),
  • Ferdinand Graf, Verteidigungsminister a.D., Staatssekretär a.D., Abg. zum NR. a.D., Bauernbunddirektor, Präs. der CA-BV,
  • Leopold Guggenberger,Klagenfurter Bürgermeister a.D., LAbg.a.D. sowie Abg.zum NR. a.D.,
  • Werner Jobst, Univ.-Prof. und bekannter österreichischer Archäologe,
  • Egon Kapellari, Bischof von Graz-Seckau (Ehrenmitglied),
  • Josef Jaritz, Klagenfurter Stadtrat a.D.,
  • Franz Kraßnig, Klagenfurter Vizbgm. a.D.,
  • Reinhold Lexer, Abg. zum NR a.D., Abg. zum Kärntner LT a.D.,
  • Josef Maier, Gründer und Chefredakteur der Volkszeitung,
  • Michael Paulitsch, Chefredakteur und Abg. zum NR a.D.,
  • Franz Reinprecht, 3. Präs. des Ktn. Landtages a.D., Abg.zum BR a.D., Gründer der christlich-sozialen Partei in Kärnten,
  • Franz Sagaischek, Klagenfurter Stadtrat a.D., Landesrat a.D.,
  • Blasius Scheucher, Klagenfurter Vizebürgermeister a.D.,
  • Harald Scheucher, Klagenfurter Bürgermeister a.D., LH-StV. a.D., 3. Präs des Kärntner Landtages a.D., Abg. zum Kärntner LT a.D.,
  • Ignaz (Igo) Tschurtschenthaler, LH-StV. a.D., Abg. zum NR A.D.,
  • Ludwig Weiß, Bundesminister a.D.,Abg. zum NR. a.D.,

Weblinks

Literatur

  • Verboten und Verfolgt: Von 1918 bis 1945 (2 v.), Heinrich Obermüller, Österreichische Verein für Studentengeschichte, 2003, S.1064ff.