Tiefenbach bei Kaindorf
Zur Ansicht der kompletten Information kann mit der Bildlaufleiste (Scrollbar) an der rechten Seite des Fensters navigiert werden. Das Anklicken von Verweisen (Links) innerhalb des Fensters ruft die entsprechenden Seiten der Deutschsprachigen Wikipedia auf. Um die ursprüngliche Anzeige wieder herzustellen, ist die gesamte Seite erneut zu laden. Um einen Wikipedia-Artikel zu bearbeiten, muss man den Artikel direkt in Wikipedia aufrufen! Der Link dazu ist Tiefenbach bei Kaindorf .
47.221388888915.8588888889Koordinaten: 47° 13′ N, 15° 52′ O
Ganzseitige Karten: Tiefenbach bei Kaindorf47.221388888915.8588888889 |
Tiefenbach ist eine ehemalige Gemeinde im Bezirk Hartberg-Fürstenfeld in der Steiermark in Österreich. Das Gemeindegebiet umfasst die Ortschaften Obertiefenbach und Untertiefenbach und beheimatet derzeit rund 690 Einwohner (Stand 1. Jänner 2015). Seit 1. Jänner 2015 ist sie Rahmen der Steiermärkischen Gemeindestrukturreform mit den Gemeinden Großhart und Hartl zusammengeschlossen, die neue Gemeinde führt den Namen Hartl.
Geografie
Nachbargemeinden
Vockenberg | Hofkirchen bei Hartberg | Hofkirchen bei Hartberg |
Sankt Johann bei Herberstein | Kaindorf bei Hartberg | |
Maria Fieberbründl | Hartl | Hartl |
Wappen
Das Wappen der Gemeinde wurde von Heinrich Purkarthofer entworfen und mit Wirkung vom 1. April 1990 verliehen.
Blasonierung (Wappenbeschreibung):
- „Von Rot, Silber und Schwarz gespalten; in verwechselten Farben der vordere Spalt überdeckt von einer Weinrebe mit drei Blättern außen und zwei innen und der hintere Spalt überdeckt von einer Waldrebe mit drei Blättern innen und zwei außen.“[1]
Sehenswürdigkeiten
Ortskapelle Maria Schutz
Die heutige Dorfkapelle wurde 1815 von Martin Einspinner und Thomas Höfler erbaut und 1828 um einen Glockenturm erweitert. An Einrichtungsgegenständen zählten anfangs lediglich ein Altaraufbau, ein Reliquienkästchen und das Gnadenbild "Maria Schutz". Die Statue Maria Schutz befand sich zuvor in der 1790 profanierten gleichnamigen Kapelle am Kirchenplatz von St. Johann. Die Urkunde von 1815 ist noch erhalten, während die Einrichtungsgegenstände inzwischen erneuert wurden. Der heutige Altaraufbau besteht aus einem Rokokotabernakel und einigen kleinen Bildern. Die Dorfkapelle wurde zuletzt 1965 innen und 1991 außen renoviert. 2006 wurde eine Generalsanierung durchgeführt. Diese umfasste eine neue Dacheindeckung und Turmverblechung, das Mauerwerk wurde trockengelegt sowie Innen- und Außenputz entfernt. Zudem wurde die gesamte Einrichtung inklusive Fenster und Türen restauriert bzw. erneuert. Die Sanierung wurde mit der Segnung durch Bischofsvikar Prälat Dr. Willibald Rodler am 30. August 2009 abgeschlossen.[2][3]
Freizeitanlagen
Kneip-Aktiv-Park & Barfußparcours
Das als Riesenfuß (42 m lang und 15 m breit), von Künstler Peter Knoll gestaltete Trainingsfeld, befindet sich am Vorplatz des Gemeindezentrums in Obertiefenbach. Der Parkour bietet eine Vielzahl an verschiedenen Oberflächen und Elementen zur Stimulation der Fußreflexzonen.[4]
Blaulichtorganisationen
- Freiwillige Feuerwehr Obertiefenbach: Sie wurde 1913 unter dem Kommandanten Johann Gratzer gegründet. Derzeit umfasst sie 69 Mitglieder (Stand 11. Mai 2016), 53 davon aktiv. Sie führen Dienste in Sachen Sanität, Bergung und Katastrophenhilfe bei Gefahr in Verzug durch. Um die zusätzliche Ausrüstung zu finanzieren, organisieren sie eine Vielzahl an Veranstaltungen. Sie bieten auch diverse Ausbildungsmöglichkeiten.[5]
Unternehmen
In Tiefenbach gibt es diverse Unternehmen, einen kleinen Ausschnitt dieser finden Sie im folgenden.
- .A.S.A. Abfall Service AG
- Gaugl Metallhandel GmbH[6]
Vereine
Eisschützenverein Tiefenbach
Der ESV Tiefenbach wurde im Dezember 1976 gegründet. Der Verein veranstaltet jährlich eine Dorfmeisterschaft, gelegentlich einen Wandertag sowie andere Veranstaltungen. Zudem verwaltet und wartet der Verein die Stocksportanlage in Untertiefenbach, welche neben dem Hauptgebäude einen Platz zum Asphaltschießen sowie einen Spielplatz und einen Teich umfasst, welcher sich besonders im Winter als Eisstock- und Schlittschuhbahn großer Beliebtheit erfreut. [7]
Jagdverein Obertiefenbach
Der Jagdverein Obertiefenbach wurde im Jänner 2012 unter Obmann Anton Polzhofer gegründet und ist eine Zweigstelle des steirischen Jagdschutzvereins.[8]
Weitere Vereine
- Bauernbund Tiefenbach
- Jagdgesellschaft Obertiefenbach
- Seniorenbund Dienersdorf-Hofkirchen-Tiefenbach
- Sparverein "Bergspitze" Gasthaus-Cafe Zöhrer[9]
Personen
Im Jahr 1985 wurde dem langjährigen Bürgermeister Herrn Eduard Pitter der Ehrenring verliehen. Zudem zählt der außer Dienst befindliche Landeshauptmann Dr. Josef Krainer seit 1990 zu den Ehrenbürgern Tiefenbachs.[10]
Geschichte
Besitzgeschichte
Zu den frühen Grundherren des Gebietes gehörte Konrad von Safen, welcher das Gebiet der heutigen Pfarre Kaindorf erhalten hatte. Erstes herrschaftliches Zentrum wurde der Hof an der Saifen bei der heutigen St. Stefanskirche in Hofkirchen und als erste Gründung erhielt Kaindorf den Namen des Grundherren. [11] Nach dem Aussterben der Herren von Safen 1170 erbten die Söhne Wulfings, Otto von Stubenberg-Kapfenberg und Gottschalk Schierling zu Neuberg das Gebiet. Deren unmittelbaren Nachfolger teilten sich das Gebiet wodurch die spätmittelalterliche Besitzzersplitterung ihren Anfang nahm.
Für das Tal des Tiefenbaches sowie des Vockenberges wurde Rudolf von Stadeck zum neuen Grundherren, welcher eine intensive Rodung und Besiedelung des Tiefenbachtales in Gang setzte. Dies geschah mithilfe zweier Rodungs- oder Frohnhöfe, nämlich jenem zu Frauenhofen, welcher sich im heutigen Gebiet von Hartl befindet, sowie dem Hof im Gehag, dessen Gebiet sich größtenteils im heutigen Untertiefenbach und zu einem kleinen Teil in Hartl befindet. Unmittelbar neben dem Hof im Gehag kam es sehr bald zur Errichtung der Burg Teufenbach, welche zeitlich um 1246, mit der frühesten Erwähnung eines Teufenbachers, einzuordnen ist. Zu dieser Zeit bestanden auch bereits die zwei Siedlungen, die der Lage am Bachlauf wegen, Ober- und Untertiefenbach genannt wurden.
Ab 1408 befand sich beinahe das gesamte Tiefenbachtal im Besitz der Grafen von Montfort/Bregenz, welche im Laufe der Zeit den Großteil des Hofes im Gehag, Untertiefenbach sowie die Hälfte Obertiefenbachs an die aufsteigenden Teufenbacher abtraten. Vockenberg sowie die zweite Hälfte Obertiefenbachs kam zu Schielleiten. Lediglich die Burg Teufenbach, welche an die gleichnamige Familie verliehen war, blieb bis 1523 im Besitz von Montfort/Bregenz. Diese verlor jedoch nach 1377 stetig an Bedeutung, als die Teufenbacher Burg Obermayerhofen in ihren Besitz brachten und daher nicht mehr auf die Lehensburg angewiesen waren. Als die Montforter die Burg endgültig an die gleichnamige Familie verkauften, war das Gebäude längst verfallen.
Nach dem Tod des letzten Teufenbacher auf Obermayerhofen setzte um 1620 ein stückweiser Verkauf unter der Herrschaft von Ludwig Freiherr von Königsberg ein. Der Großteil des Gebietes wurde an die Fürsten von Paar auf Schloß Hartberg verkauft, desweiteren wurden kleinere Teile des westlichen Untertiefenbachs sowie des Vockenbergs an Neuberg bei Hartberg sowie Herberstein verkauft. [12]
Die Burg zu Teufenbach
Die Burg Teufenbach wurde gemeinsam mit dem benachbart liegenden Hof im Gehag frühestens um 1200 von den Herren von Stadeck erbaut. Sie überließen die Burg einem Dienstmannengeschlecht, welches erstmals 1246 in der Person Hermanns von Teufenbach erwähnt wird. Desweiteren lebte 1338 auch Offmai von Stadeck, die Witwe Rudolfs von Stadeck, auf der Burg. Als die Teufenbacher 1377 nach Obermayerhofen umsiedelten, verlor die Burg gewaltig an Bedeutung.
Im Jahr 1523 wurde die Burg endgültig and die Familie Teufenbach verkauft, war zu diesem Zeitpunkt jedoch bereits verfallen. Als das Gebiet 1620 an die Herrschaft Hartberg veräußert wurde, war gar nur mehr vom "öden Schloß Teufenbach" die Rede. Es existiert jedoch vom Geschichtsforscher Ludwig Stampfer eine genaue Beschreibung der Burgstelle, wie er sie 1893 vorfand.
„Wenn man das Dorf Untertiefenbach in nordwestlicher Richtung verläßt und jenen kleinen Einschnitt, der erst vor wenigen Jahren durch Regulierung der Straße entstanden ist, passiert, so erblickt man links eine ganz eigentümliche Bodenformation, welche die Aufmerksamkeit des Fremden sogleich auf sich lenkt. Am Ende eines sanft abfallenden bewaldeten Hügels erhebt sich eine Plattform von mäßiger Ausdehnung in der Gestalt einer einer abgestützten Pyramide, auf drei Seiten durch breite Gräben von dem angrenzenden Terrain getrennt und nur auf einer Seite mit dem Hügel verbunden.“
Der Zustand wie er 1893 beschrieben wurde blieb bis in unsere Tage gleich, wurde jedoch 1971 weiter eingeebnet und in Acker- bzw. Wiesennutzung umgewandelt. Dabei kamen Grundmauern in der Stärke von etwa zwei Metern zum Vorschein, sowie ein ovaler Brunnen und Ansätze einer Zugbrücke. Demnach erfolgte die Zufahrt zwischen den heutigen Häusern Nr. 16 und 17.[13]
Die politische Gemeinde Tiefenbach
Mit der Revolution von 1848 in Österreich entstand die neue Form der freien politischen Gemeinde. Grundlage für dieses politische Gebilde waren die Konskriptionsgemeinden von 1770. Für Tiefenbach ergab dies die zwei getrennten Territorien Ober- und Untertiefenbach, welche 1849 jeweils zu selbstständigen Gemeinden wurden. Desweiteren wurde der ehemalige Dorfrichter zum Bürgermeisters und der Gemeindeausschuß der heutige Gemeinderat. [14]
Zusammenlegung der Gemeinden
Mit Wirkung vom 1. Jänner 1959 wurden die zuvor selbstständigen Gemeinden Ober- und Untertiefenbach zusammengelegt und bilden seither die Gemeinde Tiefenbach.
Ehemalige Bürgermeister
Obertiefenbach | Untertiefenbach [15] | ||||
---|---|---|---|---|---|
von | bis | Name des Bürgermeisters | von | bis | Name des Bürgermeisters |
1806 | 1832 | Michael Fuchs | 1806 | 1806 | Georg Gmeiner |
1844 | 1844 | Franz Dunst | 1832 | 1832 | Josef Siegl |
1858 | 1863 | Stefan Schweighofer | 1844 | 1854 | Franz Knöbl |
1864 | 1879 | Anton Steinbauer | 1855 | 1855 | Johann Wachmann |
1882 | 1883 | Johann Riegerbauer | 1858 | 1863 | Franz Muhr |
1892 | 1892 | Johann Kainer | 1864 | 1867 | Johann Mauerhofer |
1895 | 1897 | Ferdinand Allmer | 1882 | 1882 | Anton Suppinger |
1903 | 1908 | Jakob Pöltl | 1883 | 1883 | Anton Kainer |
1909 | 1910 | Johann Kainer | 1892 | 1892 | Ignaz Haubenhofer |
1910 | 1918 | Josef Prasch | 1903 | 1918 | Johann Kirchengast |
1918 | 1921 | Michael Pinter | 1918 | 1921 | Franz Hierzer |
1921 | 1924 | Leopold Gratzer | 1921 | 1933 | Ludwig Amesbauer |
1924 | 1928 | Johann Kainer | 1933 | 1938 | Johann Kirchengast |
1928 | 1933 | Leopold Gratzer | 1938 | 1945 | Josef Laglbauer |
1933 | 1938 | Johann Kainer | 1945 | 1959 | Franz Eichelsberger |
1938 | 1942 | Friedrich Rechberger | |||
1942 | 1945 | Viktor König | |||
1945 | 1959 | Anton Riegerbauer |
- Anmerkung: Bis 1849 waren die hier angeführten Bürgermeister Dorfrichter.
Tiefenbach [16] | ||
---|---|---|
von | bis | Name des Bürgermeisters |
1960 | 1981 | Eduard Pitter |
1981 | 2005 | Josef Laglbauer |
2005 | 2014 | Josef Singer |
Bevölkerungsentwicklung
439
|
511
|
487
|
672
|
613
|
620
|
595
|
596
|
544
|
544
|
559
|
555
|
528
|
538
|
592
|
622
|
674
|
672
|
691
| |||||||||||||||||||
1782 | 1810 | 1812 | 1846[17] | 1869 | 1880 | 1890 | 1900 | 1910 | 1920 | 1934 | 1939 | 1951 | 1961 | 1971 | 1981 | 1991 | 2001[18] | 2014[19] |
Literatur
- Gottfried Allmer: Tiefenbach bei Kaindorf Zimmermann-Druck, 1996.
Weblinks
Tiefenbach bei Kaindorf – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien auf Wikimedia Commons
- Gemeindedaten von Hartl. In: Statistik Austria.
- Eintrag zu Tiefenbach bei Kaindorf in: Austria-Forum, dem österreichischen Wissensnetz – online (in AEIOU Österreich-Lexikon)
- Website der Gemeinde
Einzelnachweise
- ↑ Gottfried Allmer: Tiefenbach bei Kaindorf, 1996, S. 14.
- ↑ Ortskapelle Maria Schutz Eintrag auf der offiziellen Gemeindewebsite
- ↑ Liste der denkmalgeschützten Objekte in Hartl
- ↑ Kneip-Aktiv-Park Eintrag auf der offiziellen Gemeindewebsite
- ↑ Freiwillige Feuerwehr Obertiefenbach
- ↑ FirmenABC Tiefenbach bei Kaindorf
- ↑ ESV Tiefenbach Eintrag auf der offiziellen Gemeindewebsite
- ↑ Steirischer Jagdschutzverein
- ↑ Vereine Tiefenbachs
- ↑ Gottfried Allmer: Tiefenbach bei Kaindorf, 1996, S. 99.
- ↑ Geschichte von Kaindorf
- ↑ Gottfried Allmer: Tiefenbach bei Kaindorf, 1996, S. 30-37.
- ↑ Gottfried Allmer: Tiefenbach bei Kaindorf, 1996, S. 37-41.
- ↑ Gottfried Allmer: Tiefenbach bei Kaindorf, 1996, S. 95.
- ↑ Gottfried Allmer: Tiefenbach bei Kaindorf, 1996, S. 96f.
- ↑ Gottfried Allmer: Tiefenbach bei Kaindorf, 1996, S. 97-99.
- ↑ Gottfried Allmer: Tiefenbach bei Kaindorf, 1996, S. 99.
- ↑ Statistik Austria, Volkszählung vom 15. Mai 2001
- ↑ Statistik Austria, Registerzählung vom 31. Oktober 2014
Bad Blumau • Bad Loipersdorf • Bad Waltersdorf • Buch-St. Magdalena • Burgau • Dechantskirchen • Ebersdorf • Feistritztal • Friedberg • Fürstenfeld • Grafendorf bei Hartberg • Greinbach • Großsteinbach • Großwilfersdorf • Hartberg • Hartberg Umgebung • Hartl • Ilz • Kaindorf • Lafnitz • Neudau • Ottendorf an der Rittschein • Pinggau • Pöllau • Pöllauberg • Rohr bei Hartberg • Rohrbach an der Lafnitz • Sankt Jakob im Walde • Sankt Johann in der Haide • Sankt Lorenzen am Wechsel • Schäffern • Söchau • Stubenberg • Vorau • Waldbach-Mönichwald • Wenigzell