Josef Pöschl

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Josef Pöschl (* 8. Februar 1865 in Emmerstorf bei Hofkirchen im Mühlkreis, Kaisertum Österreich; † 30. April 1944 in Peilstein im Mühlviertel, Österreich) war ein österreichischer Geistlicher, der in dieser Tätigkeit ausschließlich im heutigen Oberösterreich in Erscheinung trat.

Leben

Josef Pöschl wurde am 8. Februar 1865 in der Ortschaft Emmersdorf bei Hofkirchen im Mühlkreis geboren. Seine Mutter Katharina Hummel (* 4. November 1829) heiratete am 16. Juni 1876 Johann Michael Pöschl (* 5. September 1800). Der aus Pfaffenschlag stammende Johann Michael Pöschl war zu diesem Zeitpunkt bereits 75 Jahre alt und ursprünglich ein Förster in Marsbach bei Hofkirchen. Nachdem er bis 1885 das Bischöfliche Gymnasium in Linz-Freinberg besuchte, absolvierte er daraufhin von 1885 bis 1889 ein Theologiestudium in Linz. Hier war, wie auch schon während seiner Zeit im Bischöflichen Gymnasium, der spätere Landeshauptmann Johann Nepomuk Hauser einer seiner Studienkollegen. Noch vor beendigtem Studium wurde Pöschl am 15. Juli 1888 in Linz zum Priester geweiht.

In weiterer Folge agierte er von 1889 bis 1891 als Kooperator in Pichl bei Wels und war danach von 1891 bis 1903 Stadtpfarrkooperator und Gefangenenhausseelsorger in Ried im Innkreis, wobei er hierbei zugleich auch als Religionslehrer an der Volks- und Bürgerschule tätig war. Während dieser Zeit gründete Pöschl, der neben seiner Seelsorgertätigkeit vor allem im Komitee des Diözesanpreßvereines wirkte, den Rieder Volkskalender, bei dem er zwischen 1894 und 1903 auch als Redakteur in Erscheinung trat. Nebenbei arbeitete er als Stadtpfarrkooperator von Ried auch zwölf Jahre lang für die Redaktion des Rieder Wochenblattes.

Im Jahre 1903 wurde er zum Pfarrer von Peilstein ernannt und bekleidete dieses Amt bis zu seinem Tod im Jahre 1944 41 Jahre lang. Noch zu Beginn seiner dortigen Tätigkeit wurde er am 1. Juli 1904 zum Geistlichen Rat ernannt und wurde in späteren Jahren auch noch zum Konsistorialrat (24. Jänner 1923) und zum Ehrenkanonikus (Ehrendomherr) der Diözese Linz (22. Dezember 1928) ernannt. Am 9. Jänner 1929 wurde er mit den Insignien bekleidet. Weiters wurde er 1922 Ehrenbürger der damaligen drei Gemeinden Peilstein, Kicking und Kirchbach, wobei die Gemeinden Kicking und Kirchbach im Jahre 1928 in die Gemeinde Peilstein aufgingen. 1909 folgte für Pöschl die Berufung in den Bezirksschulrat Rohrbach (Bezirk Rohrbach).

Von 1913 bis 1942 war er zudem Dechant und bischöflicher Schuldistriktsaufseher des Dekanates Sarleinsbach. Zwischen 1924 und 1936 war er Judex prosynodalis bzw. Judex synodalis am Kirchlichen Gericht und von 1931 bis 1942 Kreisdechant des Hausruckkreises. Ab 1938 trat Josef Pöschl als Parochus consultor in Erscheinung. Während seiner Zeit als Pfarrer von Peilstein verfasste er zahlreiche Beiträge zur Landes- und Volkskunde des Mühlviertels und ließ unter anderem im Jahre 1927 die Pfarrkirche von Peilstein außen renovieren. Ein Augenleiden zwang Pöschl zur Untätigkeit, was dem als Kunstfreund geltenden Pöschl schwer zu schaffen machte, weshalb er im Alter des Öfteren an Depressionen litt. Am 30. April 1944 verstarb er 79-jährig in Peilstein im Mühlviertel.

Ehrungen

  • Geistlicher Rat: 1. Juli 1904
  • Konsistorialrat: 24. Jänner 1923
  • Ehrenkanonikus (Ehrendomherr) der Diözese Linz: 22. Dezember 1928
  • Ehrenbürger der damaligen drei Gemeinden Peilstein, Kicking und Kirchbach: 1922 (Die Gemeinden Kicking und Kirchbach wurden 1928 aufgelöst und mit Peilstein zusammengelegt).

Veröffentlichungen (Auswahl)

  •  Aus den Papieren eines Selbstmörders. In: Katholische Warte 2. 1886, S. 304ff.
  •  Franzosenzeit. In: Beiträge zur Landes- und Volkskunde des Mühlviertels. 2, 1913, S. 1–2.
  •  Peilstein und die Franzosenzeit. In: Beiträge zur Landes- und Volkskunde des Mühlviertels. 2, 1913, S. 8–10.
  •  Ein Franzosen-Lied aus dem Mühlviertel. In: Beiträge zur Landes- und Volkskunde des Mühlviertels. 2, 1913, S. 26–28.
  •  Hirtenerlebniße am Galgenplatze. In: Beiträge zur Landes- und Volkskunde des Mühlviertels. 2, 1913, S. 34–40.
  •  Gneisenau. In: Beiträge zur Landes- und Volkskunde des Mühlviertels. 2, 1913, S. 69–73.
  •  Johann Eberhard Nidhard, ein Kardinal aus dem Mühlviertel. In: Beiträge zur Landes- und Volkskunde des Mühlviertels. 4, 1914, S. 1–43.
  •  Das Mühlviertel im Kriegsjahre 1809. In: Beiträge zur Landes- und Volkskunde des Mühlviertels. 5, 1915, S. 59–111.
  •  Pfarrer Kogler, der „Lutherbeschwörer“. In: Beiträge zur Landes- und Volkskunde des Mühlviertels. 10, 1925, S. 102–115.
  •  Altes und Neues über den Schauerfreitag. In: Heimatland (Illustrierte Beilage zum Linzer Volksblatt). 1925, S. 235ff.
  •  Der Obermühlviertler. In: Ein Heimatbuch für Schule und Haus. Wien 1925, S. 359–361.
  •  Das „goldene Rößl“. In: Ein Heimatbuch für Schule und Haus. Wien 1925, S. 519–521.
  •  Erinnerungen an P. Christian Stecher. In: Das Wirken der Jesuiten in Oberösterreich. Linz 1914, S. 519–521.

Weblinks