Klushund

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Überregionale Aspekte dieses Themas werden auch in der Wikipedia unter dem Titel Klushund behandelt.
Hier im ÖsterreichWiki befinden sich Informationen sowie Ergänzungen, die zusätzlich von regionaler Bedeutung sind (siehe Mitarbeit).

Der Klushund ist eine Sagengestalt , die in verschiedenen Gegenden in Vorarlberg nachts gesehen wird. Es handelt sich dabei um den Typus des Wiedergängers bzw. des ruhelosen Toten, der aufgrund einer bösen Tat nach seinem Tod keine Ruhe findet.

"Biographische Angaben zum Klushund in den Sagen

Der Mann, der nach seinem Tod als Klushund erscheint, lebte der Sage nach während dem Dreißigjährigen Krieg in der Stadt Bregenz, die er an das Schwedische Heer bzw. dessen General Wrangel verraten hat.

Merkmale der Figur des Klushundes

In der wahrscheinlich verbreitesten Geschichte um den Klushund, die bei Leander Petzoldt abgedruckt ist, gibt ein Augenzeuge, der gerade dem Klushund begegnet ist, von diesem eine sehr anschauliche Beschreibung:
"... da tappt ein Hund zu mir her, hoch wie ein jähriges Kalb, mit schwarzen zottigen Haaren, ja und ich lüg sonst nicht) ein Paar Augen wie feurige Scheiben. .... Wie ich ihn stillstehen sehe und mit seinen Pfoten im Boden scharren und wie ich ihn höre wie ein Mensch so jämmerlich winseln, dass es einen grad erschreckt, so denke ich: Hoppla, der geistert!"
, [1]
Auch in anderen Beschreibungen, die allerdings weniger ausführlich sind, wird der Klushund als vierbeiniges, hunde- oder wolfsähnliches Tier von schwarzer Farbe und ungewöhnlicher Größe beschrieben. Das auffallendste Merkmal sind jedoch die tellergroßen, glühenden Augen. Charakteristisch für die Figur des Klushundes ist, dass sie nur nachts in Erscheinung tritt.

Die Begegnungen mit dem Klushund sind zwar unheimlich und wahrscheinlich nicht ungefährlich, allerdings enden sie meistens glimpflich, die, welche ihm über den Weg laufen, können flüchten und kommen gewöhnlich mit dem Schrecken davon, so z. B. in der Sage, die Petzoldt überliefert:
"wie ich im Schrecken da zu euerem Haus gekommen gesprungen komme, da sehe ich herrinnen noch ein Licht brennen und denke: Ich mache noch eine Sprung in den Hirschen[A 1], trink ein oder zwei Schnöppchen, den Schrecken ein bisschen wegzuspülen bin; gut ist das gewesen, er [B 1] ist mir schließlich nicht nachgekommen."
[2]
In dieser Version der Sage entsteht auch der Eindruck, dass die Begegnungen zufällig erfolgen und der Klushund selbst aufgrund seiner Vergangenheit von sich aus Menschen meidet oder sich zumindest selbst nicht in die Nähe von Orten wagt, die als Symbol für die Gesellschaft gelten können. '"Es ist wahr", sagte der Wirt, "er[B 2] mag den Leuten nicht in die Nähe kommen ..."[3].[A 2].

Zwar wird hin und wieder, wie auch bei anderen Erscheinungen angeführt, dass das Zeigen des Klushundes Unglück ankündigt, es bleibt aber bei einer Ankündigung, das Unheil selbst findet nicht statt oder wird nicht gezeigt.

Orte, die mit dem Klushund verknüpft sind

In den Sagen ist der Klushund gewöhnlich nachts auf einer Landstraße unterwegs. Damit hängt wohl zusammen, dass die Sagen über den Klushund in den verschiedensten Orten im heutigen Vorarlberg spielen: die Stadt Bregenz und auf dem Schloss Hohenbregenz, wo er seine Untat begangen hat, im Bregenzer Wald und dort besonders im Kluser Wald zwischen den Gemeinden Götzis und Klaus. Ein weiterer Schauplatz ist die Stadt Rankweil.

Historischer Hintergrund der Sagen um den Klushund

Der Dreißigjährige Krieg ......

Herkunft der Sagen

Viele Sagen aus Vorarlberg, darunter wohl auch Sagen um den Klushund wurden von den Schwestern Anna und Hedwig Hensler überliefert. Der bekannte Vorarlberger Sagensammler Franz Josef Vonbun zeichnete im 19. Jahrhundert mehrere Sagen auf, die er wohl auch ein bearbeitet haben dürfte.[4]

Parallelen zu anderen Sagen

General Wrangel verspricht dem späteren Klushund in der Sage ein goldenes Kegelspiel. Sagen, in denen ein Kegelspiel jemanden zum Verhängnis wird, finden sich auch in Wien ("Der Kegler vom Stephansturm"[5]) und im Waldviertel (Teil von Niederösterreich), so z. B. auf der Ruine Kollmitz bei Raabs an der Thaya ("Der Köhler und der Teufel"[6].

Primärliteratur

Texte online

Weblinks

Einzelnachweise

  1. vgl. Leander Petzoldt: Der Verräter, 2007, S. 200f. befindet.
  2. vgl. Leander Petzoldt: Der Verräter, 2007, S. 200
  3. vgl. Leander Petzoldt: Der Verräter, 2007, S. 200f.
  4. vgl. http://www.sagen.at/texte/sagen/oesterreich/vorarlberg/beitl/der_klushund.htm (Der Klushund), eingesehen am 30. Juni 2017
  5. vgl. http://www.sagen.at/texte/sagen/oesterreich/wien/stephanskirche/kegler.html, eingesehen am 30. Juni 2017
  6. vgl. Sagen rund um Kollmitz, Verein zur Erhaltung der Ruine Kollmitz, online abrufbar unter http://members.aon.at/mpavleck/Waldviertel/Sagen/sagen.htm, eingesehen am 30. Juni 2017

Anmerkungen

  1. Gemeint ist das Gasthaus "Hirschenwirt".
  2. Bei dem "Hirschenwirt", der sich in der Stadt Rankweil befindet und somit Teil einer Gemeinde ist (also eine "seriöse" Lokalität, handelt es sich um eine Stätte, wo Menschen zum geselligen Zusammensein zusammentreffen. Hier taucht noch ein weiterer Aspekt des Verrätermotivs auf. Der Mann, der seine "Landsleute" an den Feind verraten hat, muss für diese Tat nicht nur als Wiedergänger büssen, sondern er ist außerdem durch diese von der Gesellschaft für immer ausgeschlossen.


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