Pinkafelder Gefallene in der 3. Gebirgs-Division

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Die 3. Gebirgs-Division war ein Großverband der Gebirgstruppe der Wehrmacht im Zweiten Weltkrieg. Die Division entstand im April 1938 nach dem „Anschluss“ Österreichs an das Deutsche Reich aus Einheiten des Österreichischen Bundesheeres.

Da es sich bei diesen Einheiten vornehmlich um Truppenverbände aus der Steiermark und Kärnten handelte, dienten auch viele Pinkafelder Soldaten in den Reihen dieser Gebirgs-Division. Außerdem beherbergte die ehemalige Jägerkaserne Pinkafeld eine Kompanie des Gebirgs-Jäger-Regiments 138, das während des gesamten Krieges eines der beiden Gebirgs-Jäger-Regimenter der 3. Gebirgs-Division darstellte.

Siehe dazu: Liste der in die Deutsche Wehrmacht übergeführten Bundesheereinheiten

Gliederung der Division

Gliederung von 1938 bis 1942

Bei der Aufstellung im April 1938 setzte sich die 3. Gebirgs-Division aus folgenden Einheiten zusammen:[1]

  • Gebirgs-Jäger-Regiment 138, Regimentsstab, I. Batl. und 16. (Pz. Abw.) Kp. Leoben, II. Batl. Graz, III. Batl. Admont, restliche Regimentseinheiten in Pinkafeld und Bad Radkersburg
  • Gebirgs-Jäger-Regiment 139, Regimentsstab, I. Batl. und 16. (Pz. Abw.) Kp. Klagenfurt, II. Batl. Villach, III. Batl. Wolfsberg
  • Gebirgs-Artillerie-Regiment 112 in Graz, Leoben und Villach
  • Gebirgs-Panzerjäger-Abteilung 48 in Graz
  • Gebirgs-Pionier-Bataillon 83 in Graz
  • Gebirgs-Nachrichten-Abteilung 68 in Graz
  • Gebirgs-Aufklärungsabteilung 112
  • Divisionsnachschubtruppen 68

Siehe dazu (Wikipedia): Geschichte der 3. Gebirgsdivision - Aufstellung

Gliederung von 1942 bis 1945

Auf dem w:Truppenübungsplatz Grafenwöhr erfolgte ab Januar 1942 die Auffrischung bzw. Umgliederung der Division.[2]

  • Gebirgs-Jäger-Regiment 138
  • Gebirgs-Jäger-Regiment 144
  • Gebirgs-Artillerie-Regiment 112
  • Gebirgs-Panzerjäger-Abteilung 95
  • Gebirgs-Pionier-Bataillon 83
  • Gebirgs-Nachrichten-Abteilung 68
  • Aufklärungsschwadron 83
  • Divisionsnachschubtruppen 68

Das Gebirgs-Jäger-Regiment 139 und die I./Geb.Art.Reg. 112 verblieben auf dem Kriegsschauplatz Finnland/Sowjetunion und wurden zunächst der 6. Gebirgs-Division unterstellt. Am 15. Jänner 1942 wurde aus beiden Einheiten eine selbständige Heerestruppe.

Siehe dazu (Wikipedia): Geschichte der 3. Gebirgsdivision - Neugliederung – Winter 1942

Gefallene Pinkafelder Soldaten in der 3. Gebirgsdivision

In Pinkafeld sind während des 2. Weltkrieges insgesamt 194 Soldaten gefallen,[3] zwölf davon waren zum Zeitpunkt ihres Todes Angehörige der 3. Gebirgsdivision.[4]

Albert Posch, gefallen am 6. Juli 1941

Albert Posch, geboren am 29. April 1919, war Gefreiter in der 5. Kompanie des Gebirgs-Jäger-Regiments 138. Er fiel am 6. Juli 1941 im Rahmen des Unternehmens Unternehmens Platinfuchs beim Angriffsunternehmen auf Murmansk. Die Deutsche Dienststelle (WASt) gab seinen Todesort mit Höhe 3km s.s.w. Lizabrücke Abschnitt Murmansk 1km ostwärts Höhenlinie 100 an.[5]

Das I. Bataillon, zu dem Albert Poschs 5. Kompanie gehörte, hatte an diesem Tag die Aufgabe das Ostufer des Flusses Liza zu erobern:

„Am Abend des 6. Juli überschreitet das I./G.J.R. 138 (Brandl) die Liza. Kameraden des Geb.Pi.Btl. 83 (Klatt) steuern die Floßsäcke. Sie helfen dann auch im Infanteriegefecht. Binnen kurzer Zeit ist das Höhengelände südlich der Liza-Brücke in unserer Hand. Es besteht aus zwei Bergrücken, zwischen denen eine sumpfige Mulde liegt. Von den Höhenkämmen aus öffnet sich ein weiter Rundblick über feindbeherrschtes Land. Uns zu Füßen verläuft die Murmansk-Straße. Sie wird von den schweren Waffen des Bataillons sofort unter Kontrolle genommen. Der Feind antwortet mit Gegenstößen. Ziel dieser Angriffe ist zunächst der nördliche Höhenkamm. Dort ist die 2./G.J.R. 138 in Stellung gegangen. Sie hält sich tapfer. Freund und Feind erleiden fühlbare Verluste. Etwa zur gleichen Zeit weist die 2.(?)/G.J.R. 138 Umfassungsversuche zurück, die der rechten Flanke des Bataillons an der Südkuppe gelten.“

– Paul Klatt: Die 3. Gebirgs-Division, 1939–1945, Podzun Verlag 1958, S. 76

Wie nach dem Krieg ein Kamerad von Albert Posch seiner Familie erzählte, wurden ihm bei diesem Angriff durch eine sowjetische Granate beide Unterschenkeln abgerissen, sodass er im Kampfraum verblutete.[6]

Literatur

  • Karl Ruef: Odyssee einer Gebirgsdivision. Die 3. Geb.Div. im Einsatz., Leopold Stocker-Verlag, Graz – Stuttgart 1976, ISBN 3-7020-0243-X.
  • Paul Klatt: Die 3. Gebirgs-Division 1939–1945. Podzun, Bad Nauheim 1958.
  • Erwin Thurnher: Die Hölle von Millerowo – Tagebuchaufzeichnungen eines Gebirgsjägers, Leopold Stocker-Verlag, Graz – Stuttgart 1986, ISBN 3-7020-0514-5.
  • Stefan Bundschuh: Darstellung des Schicksals der Gefallenen des Zweiten Weltkrieges der Stadt Pinkafeld , Vorwissenschaftliche Arbeit, Gymnasium Oberschützen 2016

Einzelnachweise

  1. Georg Tessin: Verbände und Truppen der deutschen Wehrmacht und Waffen-SS im Zweiten Weltkrieg 1939–1945. Band 2. Die Landstreitkräfte 1–5., 2. Auflage. Biblio-Verlag, Bissendorf 1973, ISBN 3-7648-0871-3, S. 497.
  2. Georg Tessin: Verbände und Truppen der deutschen Wehrmacht und Waffen-SS im Zweiten Weltkrieg 1939–1945. Band 2. Die Landstreitkräfte 1–5., 2. Auflage. Biblio-Verlag, Bissendorf 1973, ISBN 3-7648-0871-3, S. 499.
  3. Stefan Bundschuh: Darstellung des Schicksals der Gefallenen des Zweiten Weltkrieges der Stadt Pinkafeld , Seite 22, Vorwissenschaftliche Arbeit, Gymnasium Oberschützen 2016
  4. Stefan Bundschuh: Darstellung des Schicksals der Gefallenen des Zweiten Weltkrieges der Stadt Pinkafeld , Seite 37, Vorwissenschaftliche Arbeit, Gymnasium Oberschützen 2016
  5. Stefan Bundschuh: Darstellung des Schicksals der Gefallenen des Zweiten Weltkrieges der Stadt Pinkafeld , Seite 14, Vorwissenschaftliche Arbeit, Gymnasium Oberschützen 2016
  6. Mündliche Überlieferung - Familie Posch