Kurt Seipel

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(siehe Mitarbeit)
Datei:Kurt Seipel (Bild-Mitte).jpg
Kurt Seipel (Bild-Mitte) mit Bundeskanzler Julius Raab (links), Wiener Neustadt, 20. Juni 1955
Datei:Kurt Seipel, Meine Jugend blieb im Eis Sibiriens.jpg
Kurt Seipel, Meine Jugend blieb im Eis Sibiriens (Umschlagbild des gleichnamigen Buches)

Kurt Seipel (* 11. April 1927 in Wien; † 2004 ebenda) war ein österreichischer Vermessungstechniker, der als Jugendlicher zu Unrecht von der sowjetischen Besatzungsmacht von 1946 bis 1955 nach Sibirien verschleppt war.

Kurt Seipel wurde noch als Schüler am 22. November 1946 unter falschen Anschuldigungen von der sowjetischen Besatzungsmacht in Österreich verhaftet und zu 15 Jahren Arbeitslager in Sibirien verurteilt. Es grenzte an ein Wunder, dass er jahrelangen Hunger, Kälte und Terror überlebte. Der schönste Tag seines Lebens war nach eigener Angabe der 20. Juni 1955, als er wieder heimatlichen Boden betreten konnte und auf dem Bahnhof in Wiener Neustadt von Bundeskanzler Dr. Julius Raab persönlich willkommen geheißen wurde.

Seipel war durch das jahrelange Leiden während der Zeit seiner Verschleppung derart gezeichnet, dass er nur sehr schwer wieder im Leben der "normalen" Gesellschaft Fuß fassen konnte. Erst viele Jahre nach seiner Rückkehr nach Österreich begann er, aus Furcht vor etwaiger neuer Verfolgung unter dem Pseudonym „Konrad Neumann-Langer“,[1] an seiner Biografie zu arbeiten. Das von ihm trotz vieler persönlicher Schwierigkeiten vollendete, 430seitige Werk Meine Jugend blieb im Eis Sibiriens erschien aber dann doch unter seinem wirklichen Namen im Jahr 1997.[2]

Kurt Seipel erwirkte im Jahr 1996 seine eigene Rehabilitierung durch die Russische Föderation. Im Zusammenhang damit lernte er auch den Sohn seines ehemaligen Leidensgefährten Karl Fischer, mit dem er gemeinsam sowohl den Transport nach Kolyma, diverse Straflager, den Politisolator Alexandrowsk bei Irkutsk als auch den Rücktransport nach Österreich erlebte und der ihm nach eigener Angabe während dieser Zeit mehrfach das Leben gerettet hatte,[3] Roland Fischer kennen. Gemeinsam mit Roland Fischer besuchte er im Jahr 2000 in Dankbarkeit und zum persönlichen Gedenken an seinen Freund das Grab Karl Fischers in Ilz (Steiermark), Steiermark.

Kurt Seipel verstarb im Jahr 2004 in Wien.

Literatur

  • Kurt Seipel, Meine Jugend blieb im Eis Sibiriens. Mit 19 in den GULAG verschleppt, Vorwort: Univ.-Prof. Dr. Gerhard Botz, Hrsg.: Österreichisches Literaturform, Krems an der Donau 1997, 340 Seiten.

Einzelnachweise

  1. Schriftliche Information vom 31. Mai 1993 durch den dem Autor bekannten Georg Scheuer, der lange Zeit mit Kurt Seipel in Kontakt war.
  2. Kurt Seipel, Meine Jugend blieb im Eis Sibiriens. Mit 19 in den GULAG verschleppt, Vorwort: Univ.-Prof. Dr. Gerhard Botz, Hrsg.: Österreichisches Literaturform, Krems an der Donau 1997, 340 Seiten.
  3. Kurt Seipel, Meine Jugend blieb im Eis Sibiriens. Mit 19 in den GULAG verschleppt, Vorwort: Univ.-Prof. Dr. Gerhard Botz, Hrsg.: Österreichisches Literaturform, Krems an der Donau 1997, S. 91 und 377.

Weblinks