Musikkapelle Suben
Musikkapelle Suben (MK Suben) | |
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Obmann/frau: | Katharina Reiterer |
Kapellmeister/in: | Gerold Kislinger |
Stabführer: | Wolfgang Stulla |
Sitz: | Suben |
Gründungsdatum: | 1893 |
ZVR | 412671317 |
Website: | http://mksuben.at/ |
Die Musikkapelle Suben ist ein oberösterreichisches Blasorchester aus Suben im Bezirk Schärding. Die Musikkapelle besteht seit 1893; seit 1965 ist sie als eingetragener Verein organisiert und Mitglied des Oberösterreichischen Blasmusikverbands.
Geschichte
Gründung und erste Jahre
1893 wird von dem ehemaligen Militärmusiker Josef Aigner (dem „alten Friedlmann“) aus Roßbach die Feuerwehrmusik Suben gegründet. Das erste Foto der Musiker stammt aus dem Jahr 1902 und wurde anlässlich einer Primizfeier in der Subener Stiftskirche gemacht.
In den Jahren vor und während des ersten Weltkrieges ist Kapellmeister August Stiegler sowohl für die Leitung der Feuerwehrmusik als auch für die Ausbildung neuer Musiker in Suben verantwortlich. Im Jahr 1936 legt er krankheitsbedingt sein Amt als Kapellmeister nieder. Ihm folgt der Tischlermeister und „Vollblutmusiker“ Josef Bauer. Trotz des großen Idealismus, mit dem Kapellmeister Sepp Bauer und die Musiker an den Aufbau der Musikkapelle gehen, ist die finanzielle Lage katastrophal. Es fehlt an allem – die Instrumente veraltet, das Notenarchiv sehr dürftig, eine einheitliche Bekleidung nicht vorhanden. Dabei hatte die Kapelle zu dieser Zeit einen Stand von 30 aktiven Musikern.
1952 umrahmt die Musikkapelle Suben die 900-Jahr-Feier der Gemeinde Suben und äußert in diesem Zuge den Wunsch nach einer einheitlichen Bekleidung. Der finanzielle Rahmen reicht jedoch nur für Tellermützen und hellblaue Hemden. Dazu werden dunkelfarbene Hosen und schwarze Schuhe getragen, die von den Musikern selbst bezahlt werden. Zu dieser Zeit umfasst die Kapelle 25 aktive Musiker.
Organisation als Verein
Erst im Jahr 1965 wird unter Obmann Ferdinand Starzengruber und Kassier Franz Reininger der Verein „Musikkapelle Suben“ gegründet. Zur gleichen Zeit tritt man dem OÖ Blasmusikverband bei.
Im März 1967 wird die Musikkapelle Suben mit der ersten einheitlichen und vollständigen Tracht eingekleidet. Sie besteht aus einem grünen Lodenrock mit Stehkragen, einer weinroten Weste, einer schwarzen, langen Hose, einem weißen Hemd mit buntem Trachten-Bündchen und einem grünen Hut.
1970 tritt der langjährige Kapellmeister Sepp Bauer zurück und Volksschuldirektor Franz Zeilinger wird neuer Kapellmeister. Sepp Bauer wird dabei zum ersten Ehrenkapellmeister ernannt. Franz Zeilinger bemüht sich sehr um den Nachwuchs, und es wird die erste eigene Jugendkapelle gegründet. Bald ist die Musikapelle Suben durch ihre Leistungen auch über die Gemeindegrenzen bekannt und es wird oft im bayerischen Nachbarland musiziert. Dadurch kommt ein enger Kontakt zur Marktgemeinde Stamsried/Oberpfalz zu Stande, der schließlich zur Gemeindepartnerschaft von Suben und Stamsried führen sollte.
1978 wird Franz Reininger, der bereits vor der Gründung des Vereins Obmann war, wieder zum Obmann gewählt. Ferdinand Starzengruber, der das Amt seit 1956 erfüllt hatte, wird zum Ehrenobmann ernannt.
Präsenz über die Gemeindegrenzen
Im Jahr 1981 folgt Johann Mayrhofer Franz Reininger als Obmann, der aus Altersgründen sein Amt zur Verfügung stellt. Franz Reininger wird zum Ehrenobmann gewählt. 1985 übergibt Dir. Franz Zeilinger nach 15 Jahren den Taktstock an Ernst Seitz.
Am 7. Mai 1988 findet das erste Frühjahrskonzert der Musikkapelle Suben im vollbesetzten Saal des Gasthof Labmayr in Suben statt. Ein Jahr darauf, am 20. Mai 1989, nimmt die MK Suben zum ersten Mal am Konzertwertungsspiel teil und erreicht einen „ausgezeichneten Erfolg“.
1993 feiert die Musikkapelle Suben das 100-Jährige Bestehen. Als Höhepunkt wurde ein Trompetenkonzert mit Studenten der Musikhochschule Wien unter Adi Holler (1929-2012)[1] in der vollbesetzten Pfarrkirche Suben abgehalten.
1998 nimmt die Musikkapelle Suben unter Stabführer Christoph Reitinger zum ersten Mal an einem Marschmusikbewerb statt und erreicht einen „ausgezeichneten Erfolg“.
1999 übergibt Ernst Seitz aus Zeitgründen das Kapellmeisteramt an Georgine Grömmer. In diesem Jahr findet außerdem das erste Subener Musikzeltfest (23. – 25. Juli 1999) statt. Im Rahmen dieser Veranstaltung wird das „Subener Weisenblasen“, das von da an fixer Bestandteil des Veranstaltungskalenders werden sollte, erstmals durchgeführt.
Ab 2000
Ab dem Jahr 2000 fungiert Alois Ecker als neuer Obmann, da Johann Mayrhofer nach 19-jähriger Tätigkeit zurücktritt. Ernst Seitz wird zum Ehrenkapellmeister ernannt, Johann Mayrhofer zum Ehrenobmann.
2003 übernimmt Anita Billinger die musikalische Leitung der Musikkapelle Suben.
Am 16. März 2006 erfolgt der Baubeginn des Veranstaltungssaal Suben, das auch ein neues Probelokal für die Musikkapelle beheimaten soll. Bis zu diesem Zeitpunkt probte die MK Suben in einem verfügbaren Raum im Obergeschoß der Volksschule Suben. Im Februar 2007 wurde die erste Probe im neuen Probelokal abgehalten. Neben dem Proberaum stehen im 1. Stock außerdem ein Jugendproberaum, das Notenarchiv und ein Aufenthaltsraum zur Verfügung.
Im Jahr 2008 zieht die Kapellmeisterin Anita Billinger als Orchestermusikerin nach Katar und Robert Burgstaller aus Mettmach übernimmt interimistisch die musikalische Leitung der Musikkapelle Suben. Nach einem Jahr übernimmt Kapellmeister-Stellvertreter Ernst Seitz nochmals die Federführung für ein Konzert. Schließlich, im Jahr 2010 startet Gerold Kislinger aus St. Florian am Inn als neuer Kapellmeister der Musikkapelle Suben.
Organisation und Funktionäre
Obmänner
- 1956–1965: Franz Reininger
- 1965–1978: Ferdinand Starzengruber
- 1978–1981: Franz Reininger
- 1981–2000: Johann Mayrhofer
- 2000–2018: Alois Ecker
- seit 2018: Katharina Reiterer
Kapellmeister
- 1893–1909: Josef Aigner
- 1909–1936: August Stiegler
- 1936–1970: Josef Bauer
- 1970–1985: Franz Zeilinger
- 1985–1999: Ernst Seitz
- 1999–2003: Georgine Grömmer
- 2003–2008: Anita Billinger
- 2008–2009: Robert Burgstaller
- 2009–2010: Ernst Seitz
- seit 2010: Gerold Kislinger
Stabführer
- 1998–2011: Christoph Reitinger
- 2011–2016: Wolfgang Reitinger
- seit 2016: Wolfgang Stulla
Regelmäßige Termine und Veranstaltungen
Die Musikkapelle Suben ist im Laufe eines Jahres auf diversen Veranstaltungen aktiv und spielt bei kirchlichen Anlässen oder Feiern anderer Vereine der Gemeinde Suben. Dies umfasst circa 10 Ausrückungen im Jahr. Auch einige Kurkonzerte im Kurort Bad Griesbach im Rottal (D) werden jährlich absolviert. Fixbestandteile der Jahresplanung stellen das Frühjahrskonzert (dritte Aprilwoche) und das Herbstkonzert (zweite Novemberwoche) dar. Das Trio- und Weisenblasen in der Subener Bucht findet seit 1999 statt und wird im 2-Jahres-Takt veranstaltet. Am 14. Juli 2018 findet das Trio- und Weisenblasen zum 10. Mal statt.
- Frühjahrskonzert: 3. Aprilwochenende
- Trio- und Weisenblasen in der Subener Bucht: Juli (alle 2 Jahre)
- Herbstkonzert 2. Novemberwochenende
- Neujahranblasen: zwischen Weihnachten und Neujahr
Jugendorchester
In den 1970er Jahren wird die Jugendarbeit der Musikkapelle Suben von dem Volksschuldirektor Franz Zeilinger erstmals forciert. Ihm gelingt es als Schulleiter und Kapellmeister eine erste große Jugendkapelle aufzubauen. Später übernehmen engagierte, junge Musiker aus den eigenen Reihen die Arbeit im Jugendreferat.
Ab 2006 entwickelt der damalige Stabführer Christoph Reitinger die Jugendarbeit aktiv weiter. Unter seiner Federführung entsteht zudem die Zusammenarbeit mit dem Musikverein St. Marienkirchen bei Schärding. Die Jugendorchester der beiden Kapellen treten seit 2006 gemeinsam als „In(n)dianer“ auf. Die Probenarbeit passiert dabei projektbasiert und die Jungmusiker führen bei den Frühjahrskonzerten der beiden Stammkapellen ebenso einige Stücke auf. Außerdem wird jährlich ein Seminar abgehalten, das mit einer Konzertmatinee im Veranstaltungssaal Suben endet. Die In(n)dianer nehmen zudem regelmäßig an der Jugendmarscholympiade bei den Bezirksblasmusikfesten teil.
Zwischen 2011 und 2017 übernimmt Margareta Hofinger die musikalische Leitung der Jugendkapelle; seit Herbst 2017 ist Johanna Urich in dieser Funktion. Für die organisatorische Leitung der Jugendarbeit ist seit 2015 Ralph Fischbauer verantwortlich.
Das Jugendteam der Musikkapelle Suben kümmert sich um alle Anliegen rund um den Blockflötenunterricht, das Erlernen eines Instruments und die Arbeit in der Jugendkapelle.
Jugendteam:
- Ralph Fischbauer (Organisatorisches)
- Johanna Urich (Kapellmeisterin)
- Julia Haderer, Sarah Lechner, Selina Reinprecht (Blockflötenunterricht)
Literatur
- Musikkapelle Suben (Hrsg.): 120 Jahre Musikkapelle Suben. Festschrift. Eigenverlag, Suben 2013.
- Eugen Brixel: Das große oberösterreichische Blasmusikbuch. Brandstätter, Wien; München 1984, ISBN 978-3-85447-031-1, S. 553.
Einzelnachweise
- ↑ Prof. Adolf Holler verstorben am Portal der Wiener Philharmoniker vom 21. Mai 2012 abgerufen am 26. Jänner 2018