Kristan Prenner
Kristan Prenner (* vor 1448; † nach dem 16. Mai 1463[A 1]), auch Christian Prenner, war Bürgermeister der Stadt Wien.
Herkunft und Familie
Kristan Prenner war mit Anna († um 1463, genannt seit 1448[1]), der Witwe des Bürgermeisters Niklas Undermhimmel, verheiratet.[2]
Leben
Kristan Prenner ist 1448 erstmals urkundlich in der Stadt Wien belegt. 1451-1460 war er dort der Bürgerspitalsmeister.[1] Am 25. September 1451 erhielt das Bürgerspital als Schenkung von der Witwe des Müllers Erhard Griesmüller und dessen Familie die Mühle an der Fischa und drei Wiesen.[3]
1456 und 1457 war Kristan Prenner Ratsherr und von 18. Februar 1461 bis 19. August 1462 Bürgermeister der Stadt Wien.[1] Während seiner Amtszeit wurde die Stadt Wien 1461 von Erzherzog Albrecht (VI.) von Österreich erfolglos belagert.[1] Am 12. August 1461 gelang es der Stadt Wien bei der Steinernen Brücke vor dem Stubentor einen entscheidenden Angriff auf die Stadt abzuwehren. Daran erinnert heute eine Gedenktafel im 1. Wiener Gemeindebezirk in der Weiskirchnerstraße 1. Am 26. September 1461 stellte Kaiser Friedrich III. in Leoben als Dank dafür einen Wappenbrief aus, mit dem die Stadt Wien das Recht erhielt, den kaiserlichen Doppeladler in ihrem Stadtwappen führen zu dürfen.[4]
Am 19. August 1462 ließen Wolfgang Holzer und seine Anhänger ihn und den Stadtrat festnehmen. Mit der Durchführung war Hans Kirchhaimer beauftragt. Danach übernahm Holzer die Herrschaft über Wien.[1] Kristan Prenner und die meisten Mitglieder des abgesetzten Stadtrates wurden daraufhin längere Zeit im Kärntner Turm gefangen gehalten.[5]
Nach dem Scheitern des "Putschs" von Wolfgang Holzer gegen Erzherzog Albrecht VI. im April 1463 wurde Kristan Prenner am 11. April 1463 erneut verhaftet und gefoltert.[1] Nach der Chronik von Thomas Ebendorfer soll er zu jenen gehört haben, deren Hinrichtung für 16. Mai 1463 festgesetzt war. Diese wurden letztlich aber nach Zahlung von hohem Lösegeld begnadigt, mussten Urfehde schwören und die Stadt Wien dann innerhalb von acht Tagen verlassen und auf Befehl des Erzherzogs nach Vöcklabruck auswandern, wo sie allerdings später ihren Wohnsitz frei wählen konnten.[6]
Historiographische Darstellungen, 15. Jahrhundert
- Michael Beheim: Das Buch von den Wienern 1462-1465, Chronik in Versen (um 1465)
Literatur
- Felix Czeike (Hrsg.): Prenner Kristan. In: Historisches Lexikon Wien. Band 4, Kremayr & Scheriau, Wien 1995, ISBN 3-218-00546-9, S. 599. digital
Weblinks
- Prenner Christian, Website Stadt Wien, Wiener Bürgermeister - Lebensdaten
- Kristan Prenner, WienWiki.AT
Einzelnachweise
- ↑ 1,0 1,1 1,2 1,3 1,4 1,5 vgl. Felix Czeike (Hrsg.): Prenner Kristan. In: Historisches Lexikon Wien. Band 4, Kremayr & Scheriau, Wien 1995, ISBN 3-218-00546-9, S. 599.
- ↑ vgl. Prenner Christian, Website Stadt Wien, eingesehen am 28. Jänner 2018
- ↑ vgl. Urkunde, Uni-Graz.AT, eingesehen am 22. August 2018
- ↑ vgl. Wappenbrief, WienWiki, eingesehen am 22. August 2018
- ↑ vgl. Kärntner Turm, WienWiki, eingesehen am 22. August 2018
- ↑ vgl. Ferdinand Opll: Nachrichten aus dem mittelalterlichen Wien. Zeitzeugen berichten. Böhlau Verlag, Wien / Köln / Weimar, 1995, ISBN 3-205-98372-6, S. 194
Anmerkungen
- ↑ Im Internet finden sich Hinweise, dass er am 15. April 1463 hingerichtet wurde. Nach dem Wien Lexikon von Czeike wurde er aber am 16. Mai 1463 nach Entrichtung eines hohen Lösegelds frei gelassen, vgl. Felix Czeike (Hrsg.): Prenner Kristan. In: Historisches Lexikon Wien. Band 4, Kremayr & Scheriau, Wien 1995, ISBN 3-218-00546-9, S. 599.
Vorgänger | Amt | Nachfolger |
---|---|---|
Jakob Starch | Bürgermeister von Wien 1461-1462 | Sebastian Ziegelhauser / Wolfgang Holzer |