Wilhelm von Saurau

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Die Burg Klamm, heute eine malerische Ruine, war vermutlich die wichtigste Pflegschaft, die Wilhelm von Saurau besaß

Wilhelm von Saurau (* im 15. Jahrhundert; † 1491) war ein Adeliger des Herzogtums Steier[A 1].

Herkunft und Familie

Wilhelm von Saurau entstammte einer Adelsfamilie, die mit den führenden Adelsfamilien des Herzogtums Steier verwandt war. Er war ein Sohn von Georg von Saurau.[1]

Wilhelm heiratete Ursula, eine Tochter des Landesverwesers und Landschreibers Sigmund von Roggendorf.[1] Er war der Vater von Erasmus von Saurau († 1532), der sein Haupterbe war und als dieser auch das Amt des steirischen Untermarschalls erbte.[2]

Die Nachfahren Wilhelms spalteten sich in vier Familienzweige auf, je eine obersteirische, eine weststeirische, eine oststeirische und eine untersteirische Linie mit eigenem Herrschaftssitz. Seine Nachfahren, die später zu Freiherren und Grafen erhoben wurden, waren Inhaber hoher Landesämter. Die Familie starb 1846 im "Mannesstamm" aus.Er war der Haupterbe und erbte als solcher auch das Amt des steirischen Untermarschalls.[2]

Leben

Wilhelm von Saurau war Truchsess am Hof von Kaiser Friedrich III. 1462 organisierte er einen Hilfszug zugunsten des in der Wiener Burg belagerten Kaisers. Nach dem Tod seines Vaters wurde er 1468 mit dem Amt eines steirischen Untermarschalls belehnt. Später war er Pfleger der landesfürstlichen Pflegschaften Voitsberg und Hauenstein, die zuvor Andreas von Greisenegg anvertraut gewesen waren[2]. 1272-1278 war er Rat und Landesverweser der Landeshauptmannschaft im Herzogtum Steier.[1] Wilhelm, der für den Kaiser auch Kriegsdienste leistete, entkam der Katastrophe von Cesargrad (heute: Slowenien) (1475) und war wesentlich am Abwehrkampf gegen den ungarischen König Matthias Corvinus in den 1480er-Jahren beteiligt.[2] 1491 übernahm er die Pflegschaft Klamm im Herzogtum Österreich (unter der Enns)[A 2].[1]

Literatur

  • Paul-Joachim Heinig: Kaiser Friedrich III. (1440–1493) in seiner Zeit. Studien zum 500. Todestag am 19. August 1493/1993 (= Forschungen zur Kaiser- und Papstgeschichte des Mittelalters. Bd. 12). Böhlau Verlag, Köln / Weimar / Wien, 1993, ISBN 3-412-03793-1, Bd. 1 (Rezension)

Einzelnachweise

  1. 1,0 1,1 1,2 1,3 vgl. Paul-Joachim Heinig: Kaiser Friedrich III. (1440–1493) in seiner Zeit, 1993, Bd. 1, S. 197
  2. 2,0 2,1 2,2 2,3 vgl. Roland Schäffer: Der steirische Adel (1282-1519). In: Gerhard Pferschy (Hrsg.): Die Steiermark im Spätmittelalter (= Geschichte der Steiermark. Bd. 4). Böhlau Verlag, Wien / Köln / Weimar, 2018. ISBN 978-3-205-20645-03, S. 267

Anmerkungen

  1. Das Herzogtum Steier(mark) umfasste damals Teile der heutigen Bundesländer Steiermark und Niederösterreich und des heutigen Staates Slowenien.
  2. Das Herzogtum Österreich umfasste damals das heutige Bundesland Wien und Teile des heutigen Bundeslandes Niederösterreich.