Elisabeth von Bayern (1227–1273)

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Herzogin Elisabeth von Baiern[A 1] (* um 1227; † 1373[1]), auch Elisabeth von Bayern oder Königin Elisabeth, war durch ihre zweite Ehe eine Gräfin von Görz-Tirol. Sie gilt (gemeinsam mit ihrem zweiten Ehemann) als Stifterin des Klosters in Stams.

Herkunft und Familie

Herzogin Elisabeth von Baiern entstammte dem "europäischen" Hochadel.[1]

Herzogin Elisabeth von Baiern war zweimal verheiratet, ∞ in 1. Ehe mit König Konrad IV.,

∞ in 2. Ehe mit Graf Meinhard von Görz-Tirol (als Graf von Tirol: Meinhard II., als Graf von Görz: Meinhard IV.), der nach ihrem Tod als Herzog von Kärnten in den Stand der Reichsfürsten aufstieg.[1]

Zu den Kindern aus ihrer zweiten Ehe siehe Meinhard II.#Herkunft und Familie

Ihre jüngere Schwester Sophie dürfte die zweite Ehefrau des Grafen Gebhard von Hirschberg gewesen sein, was vielleicht beim Zustandekommen von Elisabeths Ehe mit Graf Meinhard eine Rolle gespielt haben könnte.

Leben

Die Eheschließung zwischen der verwitweten Königin Elisabeth und dem wesentlich jüngeren Grafen Meinhard dürfte politische Gründe gehabt haben, stammte er aus einer Adelsfamilie, die eindeutig rangniedriger war als die ihre.[1] Für ihren zweiten Ehemann war sie eine prestigeträchtige Partie, die ihm zusätzlich auch wichtige Besitzungen in der Grafschaft Tirol einbrachte, die zuvor den Staufern gehört hatten, darunter auch Stams[2]. Seine Unterstützung für den Romzug ihres Sohnes Konradins, die gewöhnlich als Elisabeths Motivation für diese Ehe angenommen wird, dürfte allerdings keineswegs so ausgefallen sein, wie es sich Elisabeth erhofft hätte.[3]

Die Stiftung des Klosters Stams wird gewöhnlich auf Elisabeths Initiative zurückgeführt. In der ersten Gründungsurkunde von 1273 ist ihre Mitwirkung ausdrücklich erwähnt. Auch die Entscheidung für den Orden wird in der Forschung gewöhnlich ihr zugeschrieben. Da sie kurz nach der Gründung (1273) verstarb, erlebte sie weder den Bau der Klosteranlage noch die Weihe der Klosterkirche und konnte auch darauf keinen Einfluss mehr nehmen. In der Dotation ihres Ehemannes Meinhard (1275) wird sie nicht als Mitstifterin erwähnt.[4]

Nach ihrem Tod wurde Elisabeth zunächst in der Johanneskapelle in Stams beigesetzt und erst 1284 in die Klosterkirche überführt.[5]

Erinnerungsstätten an Elisabeth in der heutigen Republik Österreich

Tirol

  • Stams: Vor dem Hochaltar der Stiftskirche befindet sich eine in den Boden eingelassene Grabplatte. In dem in der Kirche befindlichen "Österreichischen Grab" ist eine Statue von Elisabeth aufgestellt. Im Eingangsbereich erinnert heute eine Gedenktafel an Konradin.

Literatur

  • Elke Goez: Elisabeth von Bayern, Gemahlin Konrad IV. und Meinhard II. von Görz-Tirol. In: Karl-Heinz Rueß (Hrsg.): Frauen der Staufer (= Schriften zur staufischen Geschichte und Kunst. Hrsg. von der Gesellschaft für staufische Geschichte und Kunst, 25). Göppingen, 2006, S. 151-170
  • Julia Hörmann-Thurn und Taxis: Mächtige Fürstinnen - fromme Stifterinnen? Das Stiftungsverhalten der Tiroler Landesfürstinnen(13. und 14. Jahrhundert)- Weibliche Präsenz Habsburgs im Südwesten des Reiches. In: Claudia Zey (Hrsg.): Mächtige Frauen? Königinnen und Fürstinnen im Europäischen Mittelalter (11.-14. Jahrhundert) (= Vorträge und Forschungen. Hrsg. vom Konstanzer Arbeitskreis für mittelalterliche Geschichte. Bd. 81). Jan Thorbecke Verlag der Schwabenverlag AG, Ostfildern, 2015. ISBN 978-3-7995-6881-4, S. 365-410

Einzelnachweise

  1. 1,0 1,1 1,2 1,3 vgl. Julia Hörmann-Thurn und Taxis: Mächtige Fürstinnen - fromme Stifterinnen?, 2015, S. 372
  2. vgl. Julia Hörmann-Thurn und Taxis: Mächtige Fürstinnen - fromme Stifterinnen?, 2015, S. 379f.
  3. vgl. Julia Hörmann-Thurn und Taxis: Mächtige Fürstinnen - fromme Stifterinnen?, 2015, S. 373f.
  4. vgl. Julia Hörmann-Thurn und Taxis: Mächtige Fürstinnen - fromme Stifterinnen?, 2015, S. 379
  5. vgl. Julia Hörmann-Thurn und Taxis: Mächtige Fürstinnen - fromme Stifterinnen?, 2015, S. 380

Anmerkungen

  1. Die Schreibweise des Landes Bayern mit y wurde erst einige Jahre nach dem Wiener Kongress im 19. Jahrhundert durch einen gesetzlichen Beschluss des damaligen Königs eingeführt. Da es um die Wittelsbacher bzw. um das Mittelalter geht, wird in diesem Artikel die Schreibung mit i verwendet.
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