Anna Přemyslovna

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Schloss Tratzberg, wo Königin Anna zeitweise ihren "Wohnsitz" hatte

Königin Anna von Böhmen (* um 1290; † 1313, im Deutschordenshaus in Laibach[1])[2], auch Anna Přemyslovna oder Herzogin Anna von Kärnten, Gräfin von Tirol, war durch Heirat eine Gräfin von Görz-Tirol und Herzogin von Kärnten und einige Jahre böhmische Königin.

Herkunft und Familie

Anna von Böhmen war die älteste Tochter von König Wenzel (II.) von Böhmen aus dessen erster Ehe mit Guta. Verheiratet war sie mit Graf Heinrich von Görz und Tirol (* um 1273 / 1280; † 1335), Herzog von Kärnten und Graf von Tirol. Sie war seine erste Ehefrau.[2] Aus der Ehe ist nur ein Sohn belegt: Leopold, der allerdings noch als Kind gestorben sein dürfte. An ihn erinnert heute ein Wandbild im "Spanischen Saal" auf Schloss Ambras in Innsbruck.

Schloss Ambras, Spanischer Saal: Hier findet sich ein idealisiertes Bild, das Leopold, den Sohn von Anna und Heinrich zeigt

Leben

Durch den Tod ihres Vaters und die Ermordung ihres Bruders Bruders († 1306) wurde Herzogin Anna Erbin der böhmischen Krone. Ihr Ehemann, Herzog Heinrich, konnte sich nach einem ersten gescheiterten Versuch als böhmischer König schließlich durchsetzen, aber nicht auf Dauer in dieser Position halten. 1310 wurde er abgesetzt und ausgewiesen.[3] Anna, die sich danach meistens in der Grafschaft Tirol aufgehalten hat, starb bereits wenige Jahre später und wurde im Dominikanerkloster in Bozen beigesetzt.[4] Einer der dortigen Dominikanermönche mit Namen Wolfram war ihr Beichtvater, der auch in ihrem Testament erwähnt ist.[5] Der Brixner Domherr Friedrich diente ihr 1311 als Kanzler.[6]

Anna von Böhmen förderte außerdem das von Gräfin Adelheid von Tirol, der Großmutter ihres Ehemannes, gestiftete Dominikanerinnenkloster Maria Steinach in Algund[7] und unterstützte den Deutschen Orden, dessen Ordenshaus in Bozen sie bereits 1309 offiziell unter ihren Schutz gestellt hatte.[8]

Erinnerungen an Anna von Böhmen in der Republik Österreich

Tirol

  • Jenbach: Auf Schloss Tratzberg, das sie zeitweise bewohnt hat, ist heute einer der Schauräume, das "Zimmer der Königin" ("Königinzimmer") nach ihr benannt.[9]
  • Stams: Stift Stams gehörte zu jenen Klöstern[A 1], die Anna in ihrem Testament mit Geldsummen, Einkünften und ihren Gewändern und Reliquien bedachte.Referenzfehler: Für ein <ref>-Tag fehlt ein schließendes </ref>-Tag.

Literatur

  • Julia Hörmann-Thurn und Taxis: Mächtige Fürstinnen - fromme Stifterinnen? Das Stiftungsverhalten der Tiroler Landesfürstinnen(13. und 14. Jahrhundert)- Weibliche Präsenz Habsburgs im Südwesten des Reiches. In: Claudia Zey (Hrsg.): Mächtige Frauen? Königinnen und Fürstinnen im Europäischen Mittelalter (11.-14. Jahrhundert) (= Vorträge und Forschungen. Hrsg. vom Konstanzer Arbeitskreis für mittelalterliche Geschichte. Bd. 81). Jan Thorbecke Verlag der Schwabenverlag AG, Ostfildern, 2015. ISBN 978-3-7995-6881-4, S. 365-410

Einzelnachweise

  1. vgl. Julia Hörmann-Thurn und Taxis: Mächtige Fürstinnen - fromme Stifterinnen?, 2015, S. 390
  2. 2,0 2,1 vgl. Julia Hörmann-Thurn und Taxis: Mächtige Fürstinnen - fromme Stifterinnen?, 2015, S. 372
  3. vgl. Julia Hörmann-Thurn und Taxis: Mächtige Fürstinnen - fromme Stifterinnen?, 2015, S. 374
  4. vgl. Julia Hörmann-Thurn und Taxis: Mächtige Fürstinnen - fromme Stifterinnen?, 2015, S. 389
  5. vgl. Julia Hörmann-Thurn und Taxis: Mächtige Fürstinnen - fromme Stifterinnen?, 2015, S. 374f.
  6. vgl. Julia Hörmann-Thurn und Taxis: Mächtige Fürstinnen - fromme Stifterinnen?, 2015, S. 376
  7. vgl. Julia Hörmann-Thurn und Taxis: Mächtige Fürstinnen - fromme Stifterinnen?, 2015, S. 381
  8. vgl. Julia Hörmann-Thurn und Taxis: Mächtige Fürstinnen - fromme Stifterinnen?, 2015, S. 390, Fußnote
  9. vgl. Königinzimmer, Schloss-Tratzberg.AT, abgerufen am 2. November 2018

Anmerkungen

  1. Weiter Klöster waren die Deutschherren, Franziskaner und Augustiner in Laibach, die Dominikaner in Cividale, die Franziskaner in Bozen, die Klarissen in Meran und Brixen, die Dominikanerinnen in Innichen, außerdem die Dominikanerinnen in Algund und eben die Dominikaner in Bozen.
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