Martin Siebenbürger
Martin Siebenbürger, auch Mert Kapp (* vor 1491; † 11. August 1522, in Wiener Neustadt)[1] war Bürgermeister der Stadt Wien[A 1]. Er wurde zusammen mit einigen seiner Parteigänger, darunter den früheren Wiener Bürgermeistern Friedrich Piesch und Hans Rinner auf dem Wiener Neustädter Blutgericht hingerichtet.
Herkunft und Familie
Martin Siebenbürger stammte aus Hermannstadt in Siebenbürgen.[1] Zu seiner Verwandtschaft zählten die Familien der Bürgermeister Sigmund Pernfuß, Wolfgang Kirchhofer und Hermes Schallautzer.[2] Er war seit 1508 mit Helena († 1558), Tochter von Hans Kopp, verheiratet, die nach seinem Tod Hans Hofmann heiratete. Sein Sohn Thoman Siebenbürger war später ebenfalls Bürgermeister von Wien.[1]
Leben
Martin Siebenbürger, der an einer Universität studiert hatte (Magister artium, Dr. jur.), wird 1491/92 erstmals genannt. Er gehörte vorübergehend dem geistlichen Stand an. 1520-1521 war er Bürgermeister der Stadt Wien als Mitglied des "revolutionären Bürgerausschusses".[1] Dieser hatte sich als Widerstand gegen Erzherzog Ferdinand I. von Österreich gebildet, der 1520 die Herrschaft im Herzogtum Österreich und den anderen "Erblanden" übernommen hatte und dort versuchte, die politische Mitsprache der Bürger auszuschalten.[3] Der Aufstand des "revolutionären Bürgerausschusses" wurde niedergeschlagen und die Anführer hingerichtet. Martin Siebenbürger gilt als der bedeutendste Vertreter dieser Opposition gegen das landesfürstliche Regiment von Erzherzog Ferdinand I. von Österreich.[1]
Literatur
Weblinks
- Siebenbürger Martin, Website Stadt Wien, Wiener Bürgermeister - Lebensdaten
- Martin Siebenbürger im Wien Geschichte Wiki der Stadt Wien
- Martin Siebenbürger, Gedächtnis des Landes Niederösterreich.AT
Einzelnachweise
- ↑ 1,0 1,1 1,2 1,3 1,4 vgl. Siebenbürger Martin, Website Stadt Wien, eingesehen am 28. Jänner 2018
- ↑ vgl. Felix Czeike (Hrsg.): Schallautzer (Schallauczer) Hermes. In: Historisches Lexikon Wien. Band 5, Kremayr & Scheriau, Wien 1997, ISBN 3-218-00547-7, S. 60.
- ↑ vgl. Andreas Pittler: Die Bürgermeister Wiens. Die Geschichte der Stadt in Porträts. Verlag Carl Ueberreuter, Wien, 2003, ISBN 3-8000-3873-0, S. 23
Anmerkungen
- ↑ Wien war damals die größte Stadt im Herzogtum Österreich. Sie gehörte zu den Landständen des Herzogtums und behauptete sich im 15. Jahrhundert endgültig als Hauptstadt des Herzogtums Österreich "unter der Enns". Unter den Babenbergern war Wien seit Herzog Heinrich (II.) von Österreich ("Heinrich Jasomirgott") gewöhnlich der Sitz des Herzogs von Österreich. Wien gehörte zu den wichtigsten Residenzen der Habsburger, wurde aber erst im 17. Jahrhundert endgültig die Hauptstadt ihres Reiches.
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Vorgänger | Amt | Nachfolger |
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Hans Süß | Bürgermeister von Wien 1520-1521 | Gabriel Guetrater |