Leopold I. (Österreich)

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Markgraf Leopold (I.) "der Erlauchte"[A 1] (* im 10. Jahrhundert; † 10. Juli 994, in Würzburg), auch Markgraf Leopold (I.) von Österreich oder Markgraf Luitpold von Österreich, herrschte über Gebiete in der heutigen Republik Österreich. Er begründete auf dem Areal des heutigen Bundeslandes Niederösterreich die längere Herrschaft (976-1246) einer Adelsfamilie, die heute in der Forschung als die "Babenberger (Luitpoldiner)" bezeichnet wird.

Ehe und Nachkommen

Leopold der Erlauchte entstammte einer Adelsfamilie, die dem bairischen Hochadel zugerechnet wird.[1]. Als Name seines Vaters ist Heinrich überliefert. Leopold gilt als Stammvater der "Babenberger".[2] Verheiratet war er mit Richardis, Tochter des Grafen Ernst (IV.) vom Sualafeldgau aus der Familie der Ernste. Aus dieser Ehe sind mehrere Kinder belegt[2]:

Gisela von Schwaben, der späteren Ehefrau von Kaiser Konrad II.
  • Ernst (II.) († 1030), 1012-1030 Herzog von Schwaben
  • Hermann († 1038), 1030-1038 Herzog von Schwaben
∞ Graf Rapoto von Diessen
  • Christine, Nonne[2]

Herrschaften

Leopold der Erlauchte war ein Gefolgsmann von Kaiser Otto (II.), nahm an dessen Kaiserkrönung in Rom (962) teil und war zunächst Graf im unteren Donaugau (im Gebiet um Straubing, ehe er von Kaiser Otto 976 mit der Mark Ostarrichi (Österreich)[A 2] belehnt wurde.[1] Er herrschte über diese als Markgraf, erweiterte das Gebiet bis an die Grenzen des Wienerwaldes und förderte die Besiedlung.[3]

Orte mit Bezug im heutigen Niederösterreich

  • Melk: Leopold der Erlauchte dürfte Melk für seine Markgrafschaft gewonnen haben. Seine Nachfahren hatten dort ihren ersten Herrschaftssitz hatte.[3]

Erinnerungsstätten im heutigen Niederösterreich

  • Melk: Ein Historienbild von Markgraf Leopold dem Erlauchten befindet sich in der "Babenberger-Galerie" in Stift Melk.

Literatur

  • Walter Kleindel: Österreich Chronik. Daten zur Geschichte und Kultur. Verlag Carl Ueberreuter, Wien / Heidelberg, 1978
  • Walther Krenn: Allgemeine Geschichte Europas und des nahen Ostens. Verlag Leitner & Co., Wels / Wunsiedel / Zürich, 3. Auflage 1955

Einzelnachweise

  1. 1,0 1,1 vgl. Walter Kleindel: Österreich Chronik, 1978, S. 31
  2. 2,0 2,1 2,2 2,3 2,4 2,5 2,6 2,7 2,8 vgl. Walter Kleindel: Österreich Chronik, 1978, Stammtafel der Babenberger im Anhang
  3. 3,0 3,1 Walther Krenn: Allgemeine Geschichte Europas und des nahen Ostens, 1955, S. 133

Anmerkungen

  1. In der Literatur finden sich mehrere Bezeichnungen. Um Verwechslungen innerhalb der Dynastie der Babenberger, aber auch mit den Herzögen von Österreich aus dem Haus Habsburg zu vermeiden, wird in diesem Artikel der Beiname verwendet, zudem der "Familienname" Babenberger keineswegs für das Mittelalter belegt ist.
  2. Aus dieser Markgrafschaft, die zum Zeitpunkt seiner Belehnung ein Gebiet zwischen den Flüssen Enns und Traisen umfasste, ursprünglich zum Stammesherzogtum Baiern gehörte und teilweise außerdem dem Erzstift Salzburg und dessen Suffraganbistum Bistum Passau unterstand, wurde 1156 das von Baiern unabhängige Herzogtum Österreich, aus dem später Staaten und Staatenteile mit Namen Österreich hervorgingen. Die Mark umfasste damals aber nur Teile im heutigen Bundesland Niederösterreich, wobei sie unter den Markgrafen aus der Familie der Babenbergern wesentlich vergrößert wurde.
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