Maria von Zelking

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Maria von Zelking (* im 16. Jahrhundert, nach 1550; † im 17. Jahrhundert, um 1609), auch Maria von Zelking-Sierndorf-Dürnstein, Maria von Planitz oder Maria von Poldriz, war eine streitbare Adelige der Erzherzogtümer Österreich ob der Enns und Österreich unter der Enns, die zahlreiche Prozesse gegen die Familie ihres Vaters führte. In den Stammbäumen der Zelkinger wird sie gewöhnlich nicht genannt.

Herkunft und Familie

Maria von Zelking stammte aus einer Adelsfamilie, die im Mittelalter Besitzungen in den heutigen Bundesländern Oberösterreich und Niederösterreich besaß. Sie war die vermutlich einzige Tochter von Paul Wilhelm von Zelking aus dessen Ehe mit der Gräfin Sophia von St. Georgen und Bösing († vermutlich um 1600).[1]

Sie war zweimal verheiratet,

∞ in 1. Ehe mit dem Edlen Rudolph von der Planitz auf Wiesenburgk und Trunzigk († vor 1595), vermutlich ein Verwandter von Hans von Planitz († um 1535)
  • Heinrich Wilhelm von der Planitz (* um 1578; † nach 1612)
  • Alexander von der Planitz (* um 1585; † nach 1612), um 1610 in Zwickau ansässig, wo er als Pflegefall belegt ist[2]
  • Elisabeth von der Planitz († nach 1612), verehelichte Jörger
  • Maria Sophia von der Planitz († nach 1612)
  • Anna von der Planitz († nach 1612), lebte um 1606 einige Zeit in Wien, dann wieder in Dresden, später einige Zeit in Zwickau. Dort trat sie in die Dienste einer vermögenden Dame.[3]
  • ein weiteres Kind († nach 1595 und vor 1612)
  • vier weitere Kinder († vor 1595)
∞ in 2. Ehe mit Reichhart Poldriz

Leben

Nach dem Tod ihres Vaters kam es zu schweren Erbschaftskonflikten zwischen dessen Familie und ihrer Mutter Sophia, die auf deren Betreiben hin schließlich verhaftet und des Landes verwiesen wurde. Maria von Zelking dürfte daher ihre Jugend auf den Besitzungen ihres Stiefvaters im Kurfürstentum Sachsen verbracht haben.[4]

Nachdem Tod von Heinrich (VI.) von Zelking erhob sie Erbansprüche auf Teile von dessen "Weinberger Erbe", welche ihre Cousins und Onkel zurückwiesen, was jahrelange Prozesse zur Folge hatte. Da Maria von Zelking entgegen den Zelkinger Erbvereinbarungen nie eine Erbverzichtserklärung abgegeben hatte, waren ihre Forderungen keineswegs gänzlich ungerechtfertigt. Bei diesen Prozessen wurde sie von ihren Gegner wiederholt diffamiert, wobei ihr auch unterstellt wurde, dass sie nicht standesgemäß geheiratet hätte.[5]

Jahre nach ihrem Tod kam es 1612 zu einem persönlichen Treffen zwischen Heinrich Wilhelm von der Planitz, ihrem ältesten Sohn, mit ihrem Cousin Hanns Wilhelm von Zelking auf w:Schloss Weinberg. Dieser hatte Heinrich Wilhelm dorthin eingeladen und versuchte diesen vergebens mit Hilfe von Familiendokumenten davon zu überzeugen, dass weder seine Mutter noch ihre Kinder erbberechtigt wären.[6]

Literatur

  • Anton Harrer: Die Herren und Frauen von Zelking. Eine Spurensuche. Melk, 2016

Einzelnachweise

  1. vgl. Anton Harrer: Die Herren und Frauen von Zelking, 2016, S. 277
  2. vgl. Anton Harrer: Die Herren und Frauen von Zelking, 2016, S. 291
  3. vgl. Anton Harrer: Die Herren und Frauen von Zelking, 2016, S. 291f.
  4. vgl. Anton Harrer: Die Herren und Frauen von Zelking, 2016, S. 284-288 und 189f.
  5. vgl. Anton Harrer: Die Herren und Frauen von Zelking, 2016, S. 290
  6. vgl. Anton Harrer: Die Herren und Frauen von Zelking, 2016, S. 292

Anmerkungen