Hussitenkriege

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Die "Hussitenkriege" …...

Hintergrund der Hussitenkriege

Nach der Hinrichtung von Jan Hus auf dem Konzil von Konstanz (6. Juli 1415) und weiteren Geschehnissen bildete sich im [[w:Königreich Böhmen|böhmischen Königreich] eine politisch-religiöse Bewegung, die auch soziale Faktoren einschloss und später auch als "nationale" Bewegung gesehen wurde. Nach dem Tod von König Wenzel kam es wegen der Nachfolge von dessen Bruder Sigismund als böhmischer Könige zu kriegerischen Auseinandersetzungen, die mehr als ein Jahrzehnt andauerten und als Hussitenkriege in die Geschichte eingegangen sind. Sie betrafen vor allem das böhmische Königreich und eine "Nebenländer", darunter besonders die Markgrafschaft Mähren, bei es auch zu Übergriffen auf benachbarte Länder des Heiligen Römischen Reicheskam. Herzog Albrecht (V.) von Österreich, der damals über das Herzogtum Österreich herrschte, zählte in den Hussitenkriegen zu den wichtigsten Stützen von Sigismund und hatte sich schon 1420 an dessen Feldzügen beteiligt. Nach der Eheschließung mit Sigismunds Erbtochter hatte er von seinem Schwiegervater als deren Mitgift die Markgrafschaft Mähren erhalten, wo er recht erfolgreich gegen die Hussiten operierte. Als Folge seiner Verstrickung in die Hussitenkriege wurden Teile des späteren Bundeslandes Niederösterreich, die nördlich der Donau lagen (Weinviertel, Waldviertel) zwischen 1425 und 1431 mehrmals von Hussitenheeren heimgesucht und verwüstet.[1]

Die Hussitenkriege im Herzogtum Österreich

Von den Hussitenkriegen waren auch Teile des späteren Bundeslandes Niederösterreich betroffen. Eine Rolle spielte dabei, dass Herzog Albrecht (V.) von Österreich, der damalige Herrscher über das Herzogtum Österreich, nachdem er 1423 Markgraf von Mähren geworden war, dort erfolgreich gegen die Hussiten operierte. Mit dem Angriffen auf das Herzogtum wurde einerseits versucht, etwas gegen die Kämpfe in der Markgrafschaft Mähren zu bewirken und andererseits dürfte es auch um Beute gegangen sein.

Im November 1425 drangen Hussiten unter Prokop dem Großen erstmals ins Herzogtum Österreich vor und verwüsteten Teile des Weinviertels. Am 25. November 1425 eroberten sie Retz und Pulkau, zahlreiche Klöster und Städte wurden geplündert. Der Adelige Otto (IV.) von Maissau, der damals Landmarschall des Herzogtums Österreich war, konnte ein Vordringen der Hussiten ins Waldviertel zunächst verhindert.

Die vermutlich schlimmste Attacke fand im Oktober 1431 statt, als die Hussiten bei einem weiteren Angriff auf das Herzogtum Österreich mehrere wichtige Städte und Orte wie Krems, Hadersdorf am Kamp und Etsdorf am Kamp (heute Teil der Gemeinde Grafenegg) belagerten, wobei sie alle Schiffmühlen an der Donau zerstört haben sollen.[[[2]

Überlieferte wichtige Geschehnisse der Hussitenkriege im Herzogtum Österreich

Bekannte Geschehnisse der Hussitenkriege, die auf dem Gebiet des heutigen EU-Landes Österreich stattgefunden haben, waren ein Angriff auf die Stadt Wien, der im Mai und Juni 1428 erfolgte und die Zerstörung nördlicher Vororte zur Folge hatte, sowie die Schlachten bei Zwettl (25. März 1427)[A 1] und bei Waidhofen an der Thaya (14. Oktober 1431)[A 2]

Folgen der Hussitenkriege auf dem Gebiet des heutigen Niederösterreichs

Als eine Folge der Hussitenkriege wurde die Landesverteidigung des Herzogtums Österreich nach den Vierteln neuorganisiert.[1]

Erinnerungen an die Hussitenkriege im heutigen Niederösterreich

Die Hussitenkriege in Legende und Sage

Literatur

  • Silvia Petrin: Der österreichische Hussitenkrieg 1420-1434 (Militärhistorische Schriftenreihe. Bd. 44). Wien, 1982 (2. Auflage 1994)
  • Felix Czeike (Hrsg.): Hussiten. In: Historisches Lexikon Wien. Band 3, Kremayr & Scheriau, Wien 1994, ISBN 3-218-00545-0, S. 291.

Einzelnachweise

  1. 1,0 1,1 vgl. Hussitenkriege, Aeiou.AT, abgerufen am 24. Dezember 2019
  2. vgl. Inge Resch-Rauter: Die Wiege der Bayern. Wachau und Waldviertel. Edition Teletool, Wien, 4., wesentlich erweiterte Ausgabe 2016. ISBN 3-9500-1672-4, S. 27f.

Anmerkungen

  1. Die Schlacht von Zwettl fand zwischen einem hussitischen Heer unter Andreas Prokop, das die Stadt Zwettl seit dem 12. März 1427 belagert hatte, und Truppen des Herzogtums Österreich unter Reinprecht (IV.) von Walsee († 1450) und Leopold von Kraig statt. Obwohl der Ausgang nicht eindeutig klar ist, hatte sie zur Folge, dass die Hussiten die Belagerung abbrachen und sich ins böhmische Königreich zurückzogen.
  2. Ob diese Schlacht tatsächlich bei Waidhofen an der Thaya stattgefunden hat, ist nicht eindeutig geklärt. Bei der Lokalisierung wird als Schauplatz auch Kirchberg an der Wild (heute ein Teil der Gemeinde Göpfritz an der Wild vermutet.
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