Alpenbad St. Leonhard
Das Alpenbad St. Leonhard in Benesirnitz Hausnummer 6 (St. Leonhard im Bade), heute Teil der Ortsgemeinde Albeck, war bis zum Ersten Weltkrieg ein beliebtes Kurbad in den Kärntner Alpen.
Legendäre Anfänge des Badekurortes
Nach einer Sage, die im 15. Jahrhundert entstanden sein dürfte, war es ein Viehhirte der auf einer Weide in Benesirnitz gemeinsam mit einem Stier die Heilquelle entdeckt haben soll, an der wenig später eine Betstelle und schließlich eine Kapelle errichtet wurde.[1] Nach einer weiteren Legende ließ ein hoher Adeliger aus dem ungarischen Königreich die Kapelle um 1540 ausbauen, nachdem er dank des Heilwassers von seiner Blindheit geheilt worden war.[2]
Geschichte des Alpenbades
1213 wird in Benesirnitz erstmals eine Kirche genannt, die dem Heiligen Leonhard geweiht war. Die Kapelle "zu St. Leonhard beim guten Wasser" als Filiale zu dieser Kirche ist erstmals um 1350 belegt, Im 16. Jahrhundert wurde sie ausgebaut, bis 1744 gab es für sie einen eigenen Pfarrer.[1] Später war Benesirnitz für einige Zeit ein Sitz der Bischöfe von Gurk, die den Ort als Gurker Pflegeamt von der Herrschaft Albeck verwalten ließen.[3] Obwohl Benesirnitz verkehrsmäßig keineswegs sehr gut erschlossen war, entstand hier ein beliebter Badekurort mit Badehütten, Badestuben und Geschäfte.[2] Das Kurbad wurde von der Herrschaft Albeck mehrmals verpachtet. 1780 wurde das Bad ausgebaut, aber am 11. Juli 1808 wurde durch einen schweren Brand, der durch die Unachtsamkeit eines Pächters ausgebrochen war, gemeinsam mit dem Wohn- und Wirtschaftsgebäude zerstört. Bei diesem Brand wurden die Kapelle und die Kirche ebenfalls schwer beschädigt.[4]
Am 10. August 1813 wurde das frühere Bad von Josef Meier, einem Werksbesitzer aus Himmelberg gekauft und neu eröffnet. Er ließ ein neues Wohnhaus und neue Badehütten errichten. Nach seinem Tod gehörte das Bad seinem Sohn Rudolf Meier, der es am 2. August 1833 an Lukas Daferner verkaufte. Bereits am 27. Mai 1840 verkaufte es dieser an Simon Meinhard.[4] Am 1. September 1849 kam das Alpenbad durch einen weiteren Verkauf in den Besitz der Familie Wanner, die es bis 1903 besaß.[5] 1903 erwarb der Industrielle Karl Sebastian aus Straßburg das Alpenbad. Mit dem Erste Weltkrieg begann der Niedergang des Bades. In der Zwischenkriegszeit begannen die Gebäude zu verfallen. Nach dem Zweiten Weltkrieg wurde das Bad von einem der Freiherren Daublebsky von Sterneck gekauft. Sein Versuch, den früheren Bade- und Beherbergungsbetrieb neu zu beleben, war jedoch langfristig kein Erfolg beschieden. 1965 wurde der Badebetrieb endgültig eingestellt. 2008 wurden die letzten Badestuben abgerissen.[6]
Literatur
- Werner Sabitzer: Land der Hemma. Das Gurktal. Geschichte und Geschichten. Styria, Wien / Graz / Klagenfurt, 2013, ISBN 978-3-70120-100-6, S. 14-17
Einzelnachweise
- ↑ 1,0 1,1 vgl. Werner Sabitzer: Land der Hemma, 2013, S. 14
- ↑ 2,0 2,1 vgl. Werner Sabitzer: Land der Hemma, 2013, S. 15
- ↑ vgl. Werner Sabitzer: Land der Hemma, 2013, S. 15f.
- ↑ 4,0 4,1 vgl. Werner Sabitzer: Land der Hemma, 2013, S. 16
- ↑ vgl. Werner Sabitzer: Land der Hemma, 2013, S. 16f.
- ↑ vgl. Werner Sabitzer: Land der Hemma, 2013, S. 17