Jörg von Rogendorf

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Schoss Pöggstall, früher Sitz der Herrschaft Pöggstall

Jörg von Rogendorf (* im 15. Jahrhundert, um 1487; † Ende des Jahres 1537)[1]), auch Georg von Rogendorf oder Jörg von Roggendorf war ein Adliger des Herzogtums Österreich[A 1].

Herkunft und Familie

Jörg von Rogendorf war ein Enkel von Sigmund von Rogendorf und einer der Söhne von Kaspar von Rogendorf aus dessen Ehe mit Margarethe von Wildhaus. Er war mit Margaretha von Zelking, einer Tochter von Otto (VIII.) von Zelking aus dessen Ehe mit Agnes von Eckartsau, verheiratet, die nach seinem Tod eine weitere Ehe mit Wilhelm von Puchheim geschlossen haben soll.[1] 1521 wurde er gemeinsam mit seinen Brüder Wilhelm von Rogedorf und Wolfgang von Rogendorf in den Freiherrenstand erhoben, wobei die Herrschaften Pöggstall und Mollenburg ebenfalls als Freiherrschaft vereinigt wurden.[2]

Leben

Jörg von Rogendorf verwaltete für seinen Bruder Wilhelm von Rogendorf 1514-1432 die Burggrafschaft Steyr.[1] 1512 verkaufte er diesem und seinem anderen Bruder Wolfgang von Rogendorf seinen Erbteile an der Herrschaft Pöggstall (heute Teil der Gemeinde Pöggstall) und seine Anteile der Burg Ottenschlag (heute Teil der Gemeinde Ottenschlag). 1516 kaufte er von seinen Brüdern die "freieigene" Herrschaft Mollenburg (heute Teil der Gemeinde Weiten) mit den Märkten Weiten und Marbach und dem Forstamt am Ostrong (heute Teil der Gemeinde Dorfstetten). Nachdem die Herrschaften Mollendorf und Pöggstall durch die Erhebung zur Freiherrschaft wieder vereinigt worden waren, übernahm Jörg von Rogendorf das im Familienbesitz befindliche Schloss Guntersdorf mit der zugehörigen Herrschaft, das bereits 1510 als baufällig bezeichnet worden war und welches er umbauen ließ[3].[2]

1533 tauschte er mit seinem Bruder Wilhelm die Herrschaft Guntersdorf gegen die Herrschaft Pöggstall. Im Auftrag von Kaiser Karl V. reiste er in die Königreiche Böhmen, Polen und Ungarn. Nach seinen Tod wurde er in Pöggstall beigesetzt.[1]

Erinnerungen an Jörg von Rogendorf

1518 ließ Jörg von Rogendorf an Tafelbild mit seiner Porträtfigur anfertigen, dessen Hintergrund die von ihm umgebaute Mollenburg zeigt.[2][2]

Literatur

  • Anton Harrer: Die Herren und Frauen von Zelking. Eine Spurensuche. Melk, 2016
  • Ralph Andraschek-Holzer - Andreas Zajic: Die Burg im Rücken - Georg von Rogendorf und eine Ansicht der Mollenburg aus 1518. In: Peter Aichinger-Rosenberger - Andreas Zajic (Hrsg.): Menschen und Denkmale. Schloss Pöggstall. Adelige Residenz zwischen Region und Kaiserhof (= Katalog des Landesmuseums. Neue Folge. Nr. 537). Verlag Bibliothek der Provinz, Weitra, 2017. ISBN 978-3-99028-710-1. S. 291-295 (mit Abbildung, S. 290)
  • Andreas Zajic: Große Herren und Aufsteiger, Fürstendiener und Hochverräter - Bausteine zur einer Nutzergeschichte von Schloss und Herrschaft Pöggstall. In: Peter Aichinger-Rosenberger - Andreas Zajic (Hrsg.): Menschen und Denkmale. Schloss Pöggstall. Adelige Residenz zwischen Region und Kaiserhof (= Katalog des Landesmuseums. Neue Folge. Nr. 537). Verlag Bibliothek der Provinz, Weitra, 2017. ISBN 978-3-99028-710-1. S. 13-51

Einzelnachweise

  1. 1,0 1,1 1,2 1,3 vgl. Anton Harrer: Die Herren und Frauen von Zelking, 2016, S. 117
  2. 2,0 2,1 2,2 2,3 vgl. Andreas Zajic: Große Herren und Aufsteiger, 2017, S. 31
  3. vgl. Geschichte, Schlossguntersdorf.COM, abgerufen am 18. April 2020

Anmerkungen

  1. Das Herzogtum Österreich war aus der Markgrafschaft Österreich, die ursprünglich zum Stammesherzogtum Baiern gehört hatte und 1156 von diesem gelöst worden war, entstanden. Damals erfolgte die Erhebung der Markgrafschaft Österreich zum eigenständigen Herzogtum Österreich. Das Herzogtum umfasste ursprünglich nur das heutige Bundesland Wien und einige Teile des heutigen Bundeslandes Niederösterreich sowie drei Siedlungen im heutigen Bundeslandes Oberösterreich. Im Spätmittelalter vergrößerte sich das Herzogtum Österreich um weitere Teile der späteren Bundesländer Niederösterreich und Oberösterreich. Erst 1417 kam die Stadt Steyr mit der gleichnamigen Herrschaft, die zuvor zum Herzogtum Steier gehört hatte, endgültig zum Herzogtum Österreich. Im 15. Jahrhundert spaltete sich das damalige Herzogtum Österreich in zwei Teilherzogtümer auf: Österreich ob der Enns (heute im Wesentlichen: Oberösterreich, ohne das Innviertel) und Österreich unter der Enns (heute im Wesentlichen: Niederösterreich, ohne Pitten und Wiener Neustadt)