Wilhelm von Roggendorf

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Schloss Pöggstall, der frühere Sitz der Herrschaft Pöggstall, heute

Wilhelm von Roggendorf (* im 15. Jahrhundert, um 1481; † im August 1541, in Sommerein, heute Slowakei, damals ungarisches Königreic), auch Wilhelm von Rogendorf, war ein einflussreicher Adliger des Herzogtums Österreich, der vor allem als Feldherr bekannt wurde.

Herkunft und Familie

Wilhelm von Roggendorf war ein Enkel von Sigmund von Roggendorf und einer der Söhne von Kaspar von Roggendorf aus dessen Ehe mit Margarethe von Wildhaus. 1521 wurde er gemeinsam mit seinen Brüder Jörg von Roggendorf und Wolfgang von Roggendorf in den Freiherrenstand erhoben, wobei die Herrschaften Herrschaft Pöggstall (heute Teil der Gemeinde Pöggstall) und Herrschaft Mollenburg (heute Teil der Gemeinde Weiten) ebenfalls "de facto" als Freiherrschaft vereinigt wurden.[1] Er war mehrmals verheiratet und hatte Kinder.

∞ mit der Schwester des Grafen Niklas (I.) von Salm-Neuburg († 1430)

Leben

Wilhelm von Roggendorf hielt sich die meiste Zeit seines Lebens außerhalb des Herzogtums Österreich auf. Er war 1517-1520 unter Kaiser Maximilian I. († 1519) beziehungsweise unter dessen Tochter Margarete von Österreich († 1530) Statthalter von Friesland. Im Umfeld des späteren Kaisers Ferdinand I. zählte er zu dessen einflussreichsten Politikern.

Bei der Verteidigung der Stadt Wien während der "Ersten Wiener Türkenbelagerung" im Jahr 1529 unterstützte er seinen Schwager, den Grafen Niklas von Salm-Neuburg, als Kommandant der schweren Kavallerie.

Besitzverhältnisse

Wilhelm von Roggendorf erbte gemeinsam mit seinen Brüdern Jörg und Wolfgang die Herrschaft Pöggstall und weitere Herrschaften, welche sie untereinander aufteilten. Nach dem Tod seines Bruders Jörg vereinigte er sämtlichen Familienbesitz, der bereits seinem Vater gehört hatte, ausgenommen die Herrschaften Ottenschlag (heute Teil der Gemeinde Ottenschlag) und Sitzendorf), welche bei seinem Bruder Wolfgang verblieben.[2] 1512 verkaufte Jörg von Rogendorf seinen Brüdern Wilhelm und Wolfgang seine geerbten Anteile an der Herrschaft Pöggstall und an der . 1516 kaufte er von

Erinnerungen an Wilhelm von Roggendorf

  • Wien 1: Wilhelm von Roggendorf wurde von Kaiser Franz Joseph I. 1863 in dessen Liste der "Kriegsfürsten und Feldherren Österreichs" aufgenommen. Seine 1871 von Rudolf Dominik Zafauk († 1889) geschaffene Statue aus Carrara-Marmor befindet sich heute in der "Feldherrenhalle" des Heeresgeschichtliches Museum in Wien.[3]
  • Wien 17: 1894 wurde in die Roggendorfgasse nach ihm benannt.[4]

Literatur

  • Felix Czeike (Hrsg.): Roggendorfgasse. In: Historisches Lexikon Wien. Band 4, Kremayr & Scheriau, Wien 1995, ISBN 3-218-00546-9, S. 685. digital
  • Andreas Zajic: Große Herren und Aufsteiger, Fürstendiener und Hochverräter - Bausteine zur einer Nutzergeschichte von Schloss und Herrschaft Pöggstall. In: Peter Aichinger-Rosenberger - Andreas Zajic (Hrsg.): Menschen und Denkmale. Schloss Pöggstall. Adelige Residenz zwischen Region und Kaiserhof (= Katalog des Landesmuseums. Neue Folge. Nr. 537). Verlag Bibliothek der Provinz, Weitra, 2017. ISBN 978-3-99028-710-1. S. 13-51

Einzelnachweise

  1. vgl. Andreas Zajic: Große Herren und Aufsteiger, 2017, S. 31
  2. vgl. Andreas Zajic: Große Herren und Aufsteiger, 2017, S. 32
  3. vgl. Johann Christoph Allmayer-Beck: Das Heeresgeschichtliche Museum Wien'. Das Museum und seine Repräsentationsräume. Verlag Kiesel, Salzburg, 1981. ISBN 3-7023-0113-5. S. 30
  4. vgl. Felix Czeike (Hrsg.): Roggendorfgasse. In: Historisches Lexikon Wien. Band 4, Kremayr & Scheriau, Wien 1995, ISBN 3-218-00546-9, S. 685. digital

Anmerkungen


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Überregionale Aspekte dieses Themas werden auch in der Wikipedia unter dem Titel Wilhelm von Roggendorf behandelt.
Hier im ÖsterreichWiki befinden sich Informationen sowie Ergänzungen, die zusätzlich von regionaler Bedeutung sind (siehe Mitarbeit).