Engenlochschlucht (Hittisau)

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Warnhinweis am unteren Ende des Schluchtenwegs
Mittlerer Teil des Schluchtenwegs
Mittlerer Teil des Schluchtenwegs

Die Engenlochschlucht (auch: Engeloch) ist eine Schlucht in der Gemeinde Hittisau im Bregenzerwald in Vorarlberg. Sie ist Teil des Naturparks Nagelfluhkette.

Lagebeschreibung

Die Engenlochschlucht ist Teil des Bregenzerwaldgebirges. Sie liegt gänzlich im Gemeindegebiet von Hittisau im Bezirk Bregenz. Die denkmalgeschützte Liessenbachbrücke ist südöstlich rund 700 Meter Luftlinie entfernt.

Die Schlucht beginnt flussaufwärts etwa bei Gewässerkilometer (GwKm) 8,665 (auf etwa 768 m ü. A.) und endet flussabwärts etwa bei Gewässerkilometer 8,10 (bei der Seilhängebrücke auf 753 m ü. A.). Sie ist rund 565 Meter lang, fällt im gesamten Verlauf um rund 15 Höhenmeter ab (Gefälle: 1,52° bzw. 2,65%) und verläuft weitgehend geradlinig von nordöstlicher nach südwestlicher Richtung (flussabwärts gesehen).

Geschichte und Entstehung

Im Zuge der letzten großen Eiszeit und durch den Verlauf der Bolgenach hat sich im Laufe der Jahrtausende die Eintiefung in der speziellen geologischen Formationen der Engenlochschlucht ergeben, die vor allem aus Nagelfluhkonglomerat besteht. Es bestand östlich und nordöstlich vor der Engenlochschlucht durch das Wasser beim Abschmelzen der Gletscher über lange Zeit ein großer See, dessen Wasser sich durch die Engenlochschlucht einen Weg bahnte und diese ausformte.[1]

Begehung

Der Zugang zur Schlucht ist von zwei Seiten möglich. Der untere Ausgangspunkt bei der Seilhängebrücke Welt-Icon47.4618259.970146 beginnt flach und es zeigen sich links und rechts des Ufers massive, ansteigende Wände aus Nagelfluhkonglomerat, die langsam immer steiler werden. Der Weg ist gut ausgebaut, für Kinderwagen aber nicht geeignet. Der obere Ausgangspunkt Welt-Icon47.4635139.976418 befindet sich bei der Parzelle Rosengarten. Rund 65 Meter im obersten Bereich der Schlucht, in welchem die Bolgenach von Westen nach Süden schwenkt, sind nicht über Stege begehbar (etwa von GwKm 8,6 bis 8,665).

Auf einem Felsen in der Schlucht ist der Name „Engenloch“ eingemeißelt. Hier befand sich zu Beginn des 20. Jahrhunderts eine Naturbadeanstalt. Das Aussehen ist auf alten Ansichtskarten überliefert. Es finden sich einige Strudellöcher entlang der Schlucht, welche durch die jahrtausendelange Erosionswirkung der Bolgenach entstanden sind. Dabei werden größere und kleinere Geschiebeteile in die Strudellöcher bei Hochwasser eingetragen und dort so lange gedreht, bis diese rund sind. Gleichzeitig werden durch den Abrieb die Strudeltöpfe immer weiter vergrößert.

Die Schlucht kann in den Wintermonaten auf Grund von Steinschlaggefahr gesperrt sein.

Naturschutz und Vegetation

Die Engenlochschlucht ist Teil des grenzüberschreitenden Naturparks Nagelfluhkette. Die Schlucht selbst ist kein geschütztes Biotop.

Um und in der Schlucht finden sich Laubmischwälder und Kalk-Buchen-Tannen-Fichtenwälder. Die teilweise schroffen Nagelfluhkonglomerat-Felswände und das feuchte Klima bieten auch einen besonderen Lebensraum für Moose und Farne.

Wasserwanderweg

Die Engenlochschlucht ist Teil des Wasserwanderwegs in Hittisau. Der Anfang und der Zielpunkt des Wasserwanderwegs ist der Dorfbrunnen via-a-vis der Pfarrkirche in Hittisau. Auf dem Wasserwanderweg befinden sich verschiedene Stationen, an denen vor allem für Kinder interessante Versuchsaufbauten installiert sind, die sich mit dem Wasser und der Nutzung der Wasserkraft beschäftigen. Es sind zudem Informationstafeln aufgestellt, die jeweils Bezug zum Wasser haben. Neben der Engenlochschlucht wird auch eine Seilhängebrücke tangiert. Je nach gewählter Variante können auch die rund 300 Jahre alte Kommabrücke und Kapellen besucht werden und beträgt die Länge des Weges ca. 7 Kilometer und dauert bis zu 1 ½ Stunden. Der Weg ist gut beschildert und kann mit Kindern gut begangen werden. Für Kinderwagen ist ein Teil des Weges nicht geeignet, insbesondere durch die Schlucht.

Nach der Durchquerung der Schlucht von unten nach oben kann in östlicher Richtung die Parzelle Listabach im Ortsteil Reute besucht werden (sehenswerte Ließenbachbrücke, gedeckte Holzbrücke). Hier befindet sich auch eine historische, mit Wasserkraft betriebene Säge (Bartenstein Säge). Bei dieser Variante verlängert sich die Wanderung um ca. 50 Minuten. Der gesamter Rundweg inklusive Säge, Schlucht, Hängebrücke, Kommabrücke und Kapelle dauert dann etwa 3 Stunden.

Weblinks

 Engenlochschlucht (Hittisau) – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien auf Wikimedia Commons

Einzelnachweise

  1. Abenteuerliche Wanderung in Hittisau, Webseite: neue.at vom 16. Januar 2014.

47.4628459.973112Koordinaten: 47° 27′ 46″ N, 9° 58′ 23″ O