Die ehemaligen Mühlen am Badener Mühlbach
Dieser Artikel behandelt die ehemaligen Mühlen am 17 km langen Badener Mühlbach, ausgehend von der Ableitung des Mühlbaches vom Badener Schwechatfluss bei der Helenenwehr bis zur Einmündung des Mühlbaches in den Heidbach in Guntramsdorf
Weikersdorfer Schlossmühle
auch Weikersdorfer Schlossmühle; Dobelhoffmühle; heute Baden, Schlossgasse 19 - Erste urkundliche Erwähnung 1449; Stilllegung 1900; Abriss 1966;
Die Mühle, deren Erstnennung auf das Jahr 1449 zurückgeht, war die längste Zeit im Besitz der Familie Freiherr von Doblhoff-Dier. Die Stilllegung erfolgte anno 1900. 1966 wurde das Gebäude abgerissen, um dem Hotel Weikerdorf Platz zu machen. Dabei wurde der Verlauf des Mühlbaches geändert.
Pelzmühle
auch Bäckermühle (1624-1865); Mühle bei den Badstubn (1499,1641); Pelzmühle bzw. Polz-, oder Pölzmühle (1586,1843); Bibermühle; heute Baden, Schlossgasse 13 - Erste urkundliche Erwähnung 1353 - Aufgelassen um 1915
Die Pelzmühle, im Laufe der Zeit auch „Pölzmühle“ oder „Bibermühle“ genannt befand sich in der Pelzgasse Nr. 13 in Baden. Anno 1503 war die Mühle im Besitz von Katharina Twang und so muss es schon damals eine Verbindung mit dem sich in der Nähe befindlichen „Twanghof“ (heute Kurthotel Gutenbrunn) gegeben haben. Pelzmühle hieß sie nach Valentin Polz, der zwischen 1509 und 1538 Pfleger der Herrschaft Baden war und die bestehende Mahlmühle in eine Hammermühle umbauen ließ. Im Jahre 1545 befand sich die Mühle im Besitz des „Mühlbäck“ Wägl und im Rauhensteiner Urbar scheint 1552 der Begriff „Bürgerliche Pöcken-Mühl" erstmals auf. Im selben Urbar wird die Mühle 1595 wiederum als Pelzmühle bezeichnet. Einige Jahre später wurde die Mühle von der Bäckerzeche Baden erworben, um in Eigenregie günstigeres Mehl zu vermahlen und so kam die Mühle zu ihren neuen Namen „Bäckermühle“, den sie bis zur Privatisierung im Jahr 1865 behalten sollte.
Gutenbrunner Schlossmühle
auch Gutenbrunner Schlossmühle (1766); Weispeckenmühle (vor 1480-1699); Schleglmühle (1531, 1596); Postmühle sowie Haus Zu Jesu, Maria und Josef (1766-1802); Reichmannmühle; heute Baden, Rollettgasse 6 - Erste urkundliche Erwähnung 1317; Aufgelassen 1892;
Bis ins Jahr 1480 befand sich die Mühle im Besitz von Georg Weißenböck, einem Angehörigen der Müllerdynastie Weispeckh. Von 1503 bis 1699 hieß die Mühle in den Grundbüchern „Weyßenpöckh-Mühl“ und wurde auch gelegentlich nach einem der Betreiber als „Schleglmühl“ bezeichnet. Im Jahre 1676 befand sich die Herrschaft Gutenbrunn und somit die dazugehörige Mühle im Eigentum von Cäzilia Freiin von Wolzogen, einer geborenen Gräfin Althann und 1677 schien als Betreiber der „Weyßenpöckhmühle" ein Müllermeister Schmid auf, der im selben Jahr vermutlich zum Badener Bürger ernannt wurde. Anno 1681 übergab Cäzilia Freiin von Wolzogen die Herrschaft samt Mühle an ihren Sohn Ernest Werner de Vecci. Nur zwei Jahre später, im Jahre 1683 zerstörten dann türkische Vandalen während der zweiten Türkenbelagerung das Schloss sowie den Ort Gutenbrunn und ermordeten Ernst Werner de Vecci. Den zerstörten Besitz erbte seine Schwester Anna Maria Joromantowitsch geb. de Vecci und diese übergab den Besitz im Jahr 1688 an ihren Sohn Claudius Sigmund weiter.
Die vorläufig instand gesetzte Mühle wurde vom Müllermeister Hans Pauer betrieben, der schon bei der Neueindeckung des Mühlengebäudes mitgearbeitet hatte und ab 1690 bis 1693 die Mühle auf eigene Rechnung betrieb. Ihm folgte der Müllermeister Mathias Wagner und nach seinem Tode im Jahr 1699 übernahm seine Frau die Mühle und führte diese als Witwenbetrieb bis 1704.
Im Jahre 1741 scheint dann der Lederer- und Müllermeister Anselm Rollett[1] als Besitzer der „Postmühle“ auf. Allerdings negativ, denn er wurde von der Badener Müllerzeche mehrmals geklagt. Einer der Gründe unter anderem war, dass Rollett um die Wasserkraft besser zu nutzen, das Gefälle der Mühle verbotenerweise erhöht hatte. Die Mühle dürfte dann später in den Besitz der Müllermeisterin Anna Glier übergegangen sein, denn diese stiftete als Müllermeisterin der „Postmühle“ im Jahr 1754 500 Gulden zu Gunsten des damaligen Badener Augustiner Eremitenklosters. 1760 wurde auf der „Reichmannmühle“ wie sie zu dieser Zeit hieß (nach Josef Franz von Reichmann, der die Herrschaft und die Mühle 1736 als Meistbietender lizitiert hatte) ein gewisser Müllermeister Rohrhofer genannt, aber schon 15 Jahre später war der Müllermeister Augustin Paur Betreiber der Mühle. Ab 1766 wurde die Mühle nach ihrem Eigentümer als „Gutenbrunner Schlossmühle“ bezeichnet und trug dabei auch noch den Hausnamen: "Zu Jesu, Maria und Joseph". Anno 1892 wurde der Mühlenbetrieb aufgelassen, die Räumlichkeiten später als Übernachtungsmöglichkeit genutzt und schlußendlich abgerissen.
Annamühle
Annamühle (seit ca. 1750); Spitalsmühle (seit 1542); Bruckmühle (1399 bis Mitte 18. Hahrhundert); Hofmühle (1138); auch Ochsen-, Boden-, Wilhelm-, Heiligenkreuzerhof-, und Peregrinimühle; heute Baden, Pergerstraße 14 - Erster Hinweis auf eine Mühle 1138; Erste urkundliche Erwähnung 1317; Mühlenbetrieb aufgelassen 1889;
Die Mühle gehört zweifelsohne zu den ältesten der Stadt Baden. Der erste Nachweis stammt schon aus dem Jahr 1138, wo die Mühle unter dem damaligen Besitzer „Paul der Sulzbeck“ als „Hofmühle“ erwähnt wurde. Aus der Ortsangaben wie „Mühl zunächst der Bruck“ entwickelte sich im Laufe der Zeit der Hausname „Bruckmühl“ und dieser ist seit 1399 bis ins 19. Jahrhundert maßgeblich in den Grundbüchern der Stadt Baden im Gebrauch. 1542 wurde die Mühle in die Stiftung des Badener Bürgerspitals mit einbezogen und somit erhielt sie im Volksmund den Namen „Spitalsmühle“. Um die Mitte des 18. Jahrhunderts wurde die sich im Gebäudekomplex befindliche Spitalskapelle der Hl. Anna geweiht und somit änderte sich folgerichtig der Name in „Annamühle“.
Ab 1808 betrieb der Müllermeister Andreas Mugitsch die Mühle. Da er keine Verbesserungen an der Mühle vornahm, war die technisch veraltete Mühle den konkurierenden ungarischen Großmühlen nicht mehr gewachsen und ging langsam zu Grunde. Die Mühle wurde zwar als solche noch lange weitergeführt, aber der Mahlbetrieb wurde nur fallweise in Gang gesetzt. Als Nebenbei-Müllermeister betätigte sich der Mühlenverwalter Pesenhofer ab 1850, der die Mühle nur sporadisch betrieb.
Anno 1892 wurde der Mühlenbetrieb aufgelassen und das Gebäude diente bis heute hauptsächlich nur mehr zu Wohnzwecken. Gegenüber der „Annamühle“ befindet sich heute die Badener Bäckerei „Backhaus Annamühle“ in welcher seit 1576 Mehl zu Brot und Gebäck verarbeitet wird.
Lederermühle
auch Gemahlte Mühle; Paurmühle; Weisleinmühle; Knoppenmühle; Trölsmühle; Weisgernbermühle; heute Baden, Wassergasse 16 - Erste urkundliche Erwähnung 1399; Mühlenbetrieb aufgelassen 1906;
Anno 1399 schien der Müllermeister Leonhart Frankher in den Analen der Mühle auf und im Jahr 1435 wird der „Paur-Müller“ Michael Haund als Besitzer genannt. Nach den wenigen, die Mühle betreffenden Unterlagen ist wohl anzunehmen, dass die Mühle den ursprünglichen Namen der Müllerdynastie Paur erhielt. Einige Mitglieder dieser Familie sind noch in den Originalunterlagen des Stadtarchivs Baden von 1736 und 1744 ersichtlich. Um 1498 brannte die Mühle ab und wurde vorerst nicht wieder aufgebaut. Im Plan von 1652 ist die Mühle aber wiederum ersichtlich. Die neu erbaute Mühle wurde als „Weißgerber-Walch“ die bei der „Knoppenmühl“ liegt benannt. Die Mühle diente also gleichzeitig als Mahlmühle und Lederwalke. Anno 1775 befand sich die Mühle im Eigentum der Stadt Baden und wurde vom Müllermeister Rohrhoffer betrieben. Im Jahr 1805 hatte sie zwei Mahlgänge; als Pächter fungierte Josef Ebruster. Im selben Jahr erwarben das Ehepaar Anton und Maria Weislein aus Hollabrunn das Mühlengebäude im Eigentum. Die Familie besaß auch Mahlmühlen in Atzgersdorf, Biedermannsdorf und Mödling. Im Jahre 1821 brannte die „Weisleinmühle“ durch Brandstiftung ab, wurde wieder aufgebaut und modernisiert. In der Folgezeit war dann der Gemeinderat und Oberschützenmeister Franz Tröls Mühlenpächter. Franz Tröls Tochter, Barbara (1740-1830) heiratete 1759 Josef Ferdinand Rollett[2]. Sie war die Großmutter des bekannten Badener Historikers Hermann Rollett. Nach Tröls Tod im Jahre 1836 wurde die Mühle von der Witwe Rosalia an Karl Angerer verpachtet, der noch einmal die Mahleinrichtung erneuerte. Dadurch wurden pro Jahr 50 Tonnen Korn und 150 Tonnen Weizen aus dem Komitat Ödenburg vermahlen und wurde in Baden und deren Umgebung abgesetzt. Aber auch diese Mühle hatte auf lange Sicht durch ihre Veralterung keine Chance. Das Gebäude wurde zwar noch einmal renoviert und die Fassade neu gefärbelt, wodurch die Mühle im Volksmund den Namen „Gemahlene Mühle“ erhielt, musste aber dennoch ihren Betrieb 1906 aufgeben. Die Baulichkeit wurde dann verschiedentlich genutzt. So erinnerte noch das im Jahre 1925 existierende Ledergeschäft Hans Müller in der Wassergasse 10 an die ehemalige Gerberei und in der ehemaligen Mehlhandlung der Mühle war dann viele Jahre das Farbengeschäft Petric bis in die 2000er Jahre untergebracht, welches auch nicht mehr existiert. Im Innenhof der Mühle bemühten sich im Laufe der Zeit Gastronomielokale mehr oder weniger erfolgreich um ihre Gäste.
Trottmannmühle
auch Baumühle (1435, 1850); Chadoltsmühle (1388); Stadtmühle (1617-1753); Herrenmühle (1675, 1795); auch Rohrhofer-, Schöffmann- und Pfliegelmühle; heute Baden, Neustiftgasse 12-14 / Hildegardgasse 1 - Erste Urkundliche Erwähnung 1388; Aufgelassen 1964; Abgerissen 1966;
Nach dem ältesten Besitzer Chadolt trug die Mühle anno 1388 den Namen „Chadoltsmühle“. Ein paar Jahre später übernahm der Bergmeister der Kartause Gaming und Zechmeister der Badener St. Stephan-Zeche Hans Haunold den Betrieb und vermachte diesen dem St. Stephans-Bau, einem Fond, der die Bau- und Renovierungsarbeiten der Stadtpfarrkirche finanzierte - daher stammt der Name „Baumühle“. Anno 1617 ging die Mühle in den Besitz der Stadtgemeinde Baden über und ab nun wurde diese als „Stadtmühle“ bzw. „Herrenmühle“ bezeichnet. Die „Herrenmühle“ wurde wie so viele andere Gebäude in Baden von dem Türkensturm anno 1683 nicht verschont – sie wurde ebenfalls zerstört. Danach wurde die ursprünglich mit zwei Mahlgängen ausgestattete Mühle mit vier Gängen wieder aufgebaut. 1714 brannte die „Stadtmühle“ ab. Beim Neuaufbau verwendete man die teureren Tonziegel statt der bisher verwendeten Holzschindeln, was sich beim Stadtbrand von 1812 als rettend erwies - das Hauptgebäude der Mühle blieb vom Feuer verschont. Im Jahre 1753 verkaufte die Stadt Baden unter anderem die „Stadtmühle“. Der ehemalige Mühlpächter Johann Rohrhofer aus Wiener Neustadt erhielt den Zuschlag.
Anno 1824 wurde auch in der „Stadtmühle“ die 1811 von Leobersdorfer Müllermeister Ignaz Paur erfundene Griesputzmaschine eingebaut und damit kehrte auch die sogenannte Wiener Hochmüllerei in der Mühle ein. Den wirtschaftlichen Höhepunkt erreichte die Mühle um 1880, als diese 1200 Tonnen Frucht pro Jahr bewältigte. Vom letzten Besitzer Jakob Trottmann, der die Mühle 1888 erwarb erhielt sie den bis heute geläufigen Namen: „Trottmannmühle“. Dem großen Mühlensterben im 20. Jahrhundert konnte die Mühle lange Zeit widerstehen. Sie hatte sogar ein eigenes Stromkraftwerk und die erste Filiale des Guntramsdorfer Lagerhauses war im Gebäude untergebracht. 1964 kam dann das endgültige Aus für die „Trottmannmühle“, sie schloss als letzte der Badener Mühlen ihre Pforten. Teile des Gebäudes wurden abgerissen und mussten dem Parkplatz Hildegardgasse weichen.
Umlaufmühle
Mühle im Unteren Wörth (1652, 1795); Schäfflermühle (um 1620); Winkelmühle (Ende 18. Jhdt); Umlaufmühle (19. Jhdt.); heute Baden, Wörthgasse 2 - Erste urkundliche Erwähnung 1530; Abgebrannt 1868; Abgerissen.
Die Geschichte dieser Mühle beginnt damit, dass im Jahre 1534 der Badener Bürger Namens Martin Bernhard ein desolates Gebäude im damals Badener Vorort Wörth erwarb und dieses wenig später in eine Mühle umwandelte. Da die Mühle riesige Gewinne abwarf, war es Martin Bernhard möglich das Badener Stadthaus in der Theresiengasse 4 und die öde Behausung in der Neustiftgasse 34, die rückwärts an seine Mühle angrenzte zu erwerben. Als Martin Bernhard verstarb, ging die Mühle über dessen Witwe Radigund († 1576) um 1541 durch Heirat an deren neuen Ehewürth Leopold Püchler († 1582), Ratsherr, Stadtkämmerer und Stadtrichter von Baden. Dieser erwarb 1546/47 auch die gegenüberliegende und auf der anderen Seite des Mühlbaches gelegene Brandruine, ein Überbleibsel aus den Ungarnkriegen. Damit hat die Mühle die Ausdehnung erhalten, die sie über die nächsten 350 Jahre behalten sollte. Anno 1606 ging die Mühle in den Besitz des Tribuswinkler Müllermeistersehepaares Hans und Brigitte Greill über und als diese 1616 bzw. 1617 verstarben verkaufte die Tochter und Alleinerbin die Mühle an Christoph und Judith Schäffler. Da die Familie Schäffler durch 70 Jahre als Eigentümer der Mühle fungierten, bekam diese im Volksmund den Namen „Schäfflermühle“, der sich bis an die 100 Jahre nach dem Tod der Schäffler’s - sie wurden 1683 während des Türkensturmes von diesen ausgerottet - erhielt. Gegen Ende des 18. Jahrhunderts änderte sich dieser in die wenig schmeichelhafte Bezeichnung „Winkelmühle“.
Nach dem Türkeneinfall erwarb 1694 der aus der Oberpfalz in Bayern stammende Müllermeister Johann Paur die „Schäfflermühle“ und diese ging nach seinem Tod anno 1730 über seine zweite Ehefrau und nunmehrige Witwe Eva im Jahr 1745 auf seine Tochter Maria Susanna und deren Ehemann Jakob Grillmayr über. Zu dieser Zeit gehörten sechs Äcker, zwei Krautgärten und 2 Wiesen zur Mühle. Das Ende der Mühle kam anno 1868, als diese an einen gewissen J. Umlauf verpachtet war. Die Mühle brannte ab und wurde nicht wieder aufgebaut. Heute steht auf dem ehemaligen Mühlengrund eine, ganz der Zeit entsprechende unansehnliche Wohnhausanlage aus den 1970er Jahren.
Huppmannmühle
auch Feldmühle (1312, bis 1880); Weißböckmühle (1520-1880); Rollettmühle; heute Baden, Wörthgasse 26 - Erste urkundliche Erwähnung 1312, Abgebrannt 1886; Abgerissen 1929;
Bis ins 19. Jahrhundert reichte das verbaute Gebiet im Westen der Stadt Baden bis zum Ende der heutigen Antonsgasse. Danach gab es nur Wiesen und Felder. Inmitten dieser Felder befand sich schon im Mittelalter eine Mühle, die aus diesem Grund „Feldmühle“ genannt wurde. Neben ihrem offiziellen Namen wurde die Mühle auch nach dem jeweiligen Besitzer benannt. Mitglieder der Familie Weispek besaßen den Betrieb von 1520 über hundert Jahre bis 1624, weshalb sich der Mühlenname „Weißböckmühle“ etablierte. Anders als bei anderen Mühlen und Bauwerken in der damaligen Landesfürstlichen Stadt Baden wurde die „Feldmühle“ 1683 weitgehend nicht durch den Türkensturm zerstört und es kam auch zu keinen Verschleppungen und Morden. 1692 arbeitete Friedrich Wopper als Bestandsmüller auf der „Feldmühle“, der vor 1699 vom Müllermeister Johannes Trapp abgelöst wurde. Zwischen 1704 und 1713 ist der Müllermeister Rauter als Besitzer der Mühle verzeichnet, dessen Gattin Johanna Theresia eine Wohltäterin in Baden war. Im Jahr 1772 erwarb Lorenz Rollett I.[3] die „Feldmühle“ die nach seinem Tod 1778 von seinem gleichnamigen Sohn Lorenz Rollett II.[4] bis 1811weitergeführt wurde. Danach übernahm dessen Sohn Josef Rollett[5] die Mühle und verstarb nach nur einem Jahr anno 1812. Infolge heiratete seine Ehefrau und nunmehrige Witwe Anna geb. Zeiner den aus Weißenfeld in Bayern stammenden Johann Huppmann, der die nunmehrige „Rollettmühle“ weiterführte. Huppmann war sehr rührig, er wurde später Badener Gemeinderat und Innungsvorstand der Badener Müllergenossenschaft. Ab nun sprach man im Volksmund von der „Huppmannmühle“, die zu dieser Zeit schon drei Mahlgänge hatte. Die Zufahrt zu Mühle war damals als „Rollett-Gasse“ bekannt. Nun wurde die Gasse mit der Doppelallee in „Hupmanngasse“ umbenannt. Die Mühle wurde als Kunstmühle betrieben. Mit ihren drei unterschlächtigen Rädern konnte das geringe Gefälle von 1,26 m relativ gut genutzt werden. Das Innere der Mühle wurde renoviert und man konnte gleichzeitig verschiedene Getreidesorten gleichzeitig vermahlen. Es wurde hauptsächlich Mais aus Ungarn aber auch Gerste vermahlen. Die Jahresleistung der Mühle belief sich auf 320 Tonnen Mahlgut pro Jahr. Anno 1886 zerstörte ein Großfeuer die komplette Mühle. Durch den Tod Josef II. Rollett im Jahre 1888 wurde an einen Wiederaufbau der Mühle nicht mehr gedacht. Die Reste der Mühle wurde in den 1920er Jahren demoliert und 1935 erlosch das Wasserecht.
Weitere Mühlen folgen
Literatur
- Kurt Drescher: Die ehemaligen Badener Mühlen. - Baden 1990
- Rudolf Maurer: Bürger im Wörth - Geschichte einer Badener Vorstadt - Baden 2004 - Katalogblätter des Rollettmuseums Baden Nr. 50 - ISBN 3-901951-50-4
Weblinks
Fotos zum Schlagwort Mühle in der Topothek der Gemeinde/Region Baden (Urheberrechte beachten)
Einzelnachweise
- ↑ Ritter Anselm Rollett (1689-1754) Rotgerber, Müllermeister und Ortsvorsteher in Gutenbrunn
- ↑ Josef Ferdinand Rollett (1735-1800) Rotgerber zu Pressburg und Hainburg
- ↑ Lorenz I. Rollett (1725-1768) Müllermeister in Baden und Mitglied er Müllerdynastei Rollett
- ↑ Lorenz II. Rollett (1751-1811) Müllermeister in Baden und Mitglied der Müllerdynaste Rollett
- ↑ Josef Rollett (1788-1812) Müllermeister in Baden und Mitglied der Müllerdynastie Rollett