Georg von Podiebrad
Georg von Kunstadt und Podiebrad (* 6. April 1420, vermutlich auf der Burg Podiebrad; † 22. März 1471, in Prag, damals Böhmisches Königreich)[A 1], auch Georg von Podiebrad und Kunstatt, besser bekannt als König Georg von Böhmen, war mehrmals auf Kriegszug im heutigen Bundesland Niederösterreich unterwegs.
Herkunft und Familie
Georg von Podiebrad entstammte der mährischen Adelsfamilie von Kunstadt.[1] Er war der Sohn von Viktorin von Podiebrad aus dessen Ehe mit Anna von von Wartenberg. Verheiratet war er zweimal,
- ∞ in 1. Ehe seit 1441 mit Kunigunde von Sternberg († 1449)
- ∞ in 2. Ehe seit 1450 mit Johanna von Rosental († 1475)
Kinder sind aus beiden Ehen belegt, darunter
- (1. Ehe) Viktorin († 1500), Reichsfürst und Herzog von Münsterberg und Troppau sowie Graf von Glatz, war 1463 beim Entsatz der Wiener Hofburg beteiligt
- (1. Ehe) Katharina / Kunigunde von Podiebrad († 1464), erste Ehefrau des "Ungarnkönigs" Matthias Corvinus
- (1. Ehe) Zdeňka / Sidonie († 1510), Ehefrau des Herzogs Albrecht von Sachsen ("Albrecht des Beherzten) und Mutter von Katharina von Sachsen († 1524), der zweiten Ehefrau von Erzherzog Siegmund von Österreich, Graf von Tirol
Herrschaften
Georg von Podiebrad wurde von Kaiser Friedrich III. 1452 zum Reichsverweser des böhmischen Königreiches ernannt. Nach dem Tod des böhmischen Königs Ladislaus Postumus setzte er sich als dessen Nachfolger durch und wurde 1459 zum böhmischen König gekrönt. In dieser Position behauptete er sich bis zu seinem Tod, obwohl er 1466 von Papst Paul II. unter der Anschuldigung, ein Ketzer zu sein, exkommuniziert worden war und sein früherer Schwiegersohn, der "Ungarnkönig" Matthias Corvinus daraufhin einen Eroberungskrieg gegen ihn führte, bei dem er einen großen Teil der Markgrafschaft Mähren unter seine Herrschaft brachte und sich 1469 außerdem in Olmütz ebenfalls zum böhmischen König krönen ließ.[1]
Orte im heutigen Österreich mit Bezug zu ihm
Bedeutung
Georg von Podiebrad auf der Bühne
- Jiří z Kunštátu a Poděbrad / Georg von Kunstadt und Poděbrad, Oper in 3 Akten (um 1942), Libretto und Musik von Osvald Chlubna
Literatur
- Felix Czeike (Hrsg.): Georg von Podiebrad und Kunstatt. In: Historisches Lexikon Wien. Band 2, Kremayr & Scheriau, Wien 1993, ISBN 3-218-00544-2, S. 504.
- Richard Plaschka: Georg von Podïebrad. In: Neue Deutsche Biographie (NDB). Duncker & Humblot, Berlin, 1964. ISBN 3-428-00187-7. Band 6, S. 200–203 digital
- Franz Theuer: Der Raub der Stephanskrone. Edition Roetzer, Eisenstadt, 1994, ISBN 3-85374-242-4
Weblinks
Georg von Podiebrad – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien auf Wikimedia Commons
- Georg von Podiebrad im Wien Geschichte Wiki der Stadt Wien
Anmerkungen
- ↑ Nach Angabe bei Felix Czeike (Hrsg.): Georg von Podiebrad und Kunstatt. In: Historisches Lexikon Wien. Band 2, Kremayr & Scheriau, Wien 1993, ISBN 3-218-00544-2, S. 504.
Einzelnachweise
- ↑ 1,0 1,1 vgl. Felix Czeike (Hrsg.): Georg von Podiebrad und Kunstatt. In: Historisches Lexikon Wien. Band 2, Kremayr & Scheriau, Wien 1993, ISBN 3-218-00544-2, S. 504.