Rotes Kreuz Ortsstelle Pischelsdorf am Kulm

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Die Rotes Kreuz Ortsstelle Pischelsdorf am Kulm ist eine der Ortsstellen im Bezirk Weiz. Momentan beschäftigt sie zwei hauptberufliche Mitarbeiter in Vollzeit, einen hauptberuflichen Mitarbeiter in Teilzeit, eine Reinigungskraft und vier Zivildiener. Außerdem gibt es aktuell 126 ehrenamtliche Mitarbeiter/innen in Pischelsdorf (Stand: Dezember 2020).

Das Einsatzgebiet der Ortsstelle erstreckt sich vom Kulmland bis über das Feistritztal und bis zum Ilztal. Im Jahr 2019 wurden 2.218 Einsätze durch die Ortsstelle Pischelsdorf abgewickelt. Dabei wurden insgesamt 86.740 Kilometer mit dem RTW zurückgelegt.

Geschichte

Pischelsdorf während dem Zweiten Weltkrieg

Der erste Rettungsdienst in Pischelsdorf erfolgte durch das Deutsche Rote Kreuz im Zuge der am 23. Mai 1938 angeordneten „Verordnung über das Deutsche Rote Kreuz im Lande Österreich“. Aufgrund dieser Verordnung kam es zu einer Übernahme der Rettungsdienstorganisationen durch das Deutsche Rote Kreuz im gesamten Land. Vom 1.10.1940 bis zum 31.3.1943 wurde die sanitätsdienstliche Versorgung der Gemeinden des heutigen Ausfahrtsbereichs Pischelsdorf von Gleisdorf aus durchgeführt. Gleisdorf hatte zu dieser Zeit lediglich einen Opel als Rettungswagen zur Verfügung. [Foto folgt] Der Bezirk Weiz verfügte in dieser Zeit über zwei mobilisierte Dienststellen (Weiz und Gleisdorf) und dazu noch über zusätzliche Unfallhilfs- und Meldestellen, welche meist schon mit Telefonen ausgestattet waren, in Großpesendorf und Pischelsdorf. Es handelte sich hierbei um so genannte „Anlaufstellen“ für die Erstversorgung und Betreuung von Verletzten bis zum Eintreffen des Rettungswagens. Außerdem wurden sie auch genutzt, um Mitgliedsbeiträge für die Bezirksstelle zu erheben und um Lose für Rotkreuz-Lotterien zu verkaufen. Betreut wurden diese beiden Stellen von Frau Rosa Salmhofer. Eine möglichst rasche Kapazitätserweiterung wurde notwendig und somit wurde in Pischelsdorf (und in Passail und St. Kathrein/H.) mit den Herren Josef Mayer (Fotograf und Taxiunternehmer) und Josef Schmi(e)d ein Vertrag abgeschlossen. Am 1. April 1943 begannen die zwei Herren als „Ortsdienststelle Pischelsdorf“ mit dem Rettungs- und Krankentransport. Hierzu verwendeten sie einen adaptierten Privat-PKW als Rettungsfahrzeug und trugen als Dienstuniform die Uniform des Deutschen Roten Kreuzes. Außerdem gab es drei Helferinnen der Ortsdienststelle Pischelsdorf, welche bei den einzelnen Ausfahrten dabei waren. Innerhalb dieser letzten neun Monate des Jahres 1943 legten sie bei 44 Ausfahrten 3.275km zurück.

Die Zeit nach dem Zweiten Weltkrieg

Ab dem 1.10.1945 bis zum 31.12.1945 musste wieder die Ortsstelle Gleisdorf im Einsatzgebiet von Pischelsdorf aushelfen, dies wiederholte sich ab Juli 1947 wieder. Als Einsatzfahrzeuge standen hierbei ein Steyr V8 und ab 1948 ein Renault (Bj. 1939) zur Verfügung. 1946 begann Josef Mayer erneut mit dem Rettungs- und Krankentransport für das Rote Kreuz, wobei er bei 40 Ausfahrten 3.579km zurücklegte. Da es keinerlei Aufzeichnungen über etwaige Helfer/innen in dieser Zeit gibt, auch auf den damaligen Transportberichten nicht, wird davon ausgegangen, dass es zu dieser Zeit keine gab. Bis Juni 1947 fuhr Herr Mayer seine Dienste, jedoch beendete er danach seinen Dienst, was entweder an den fehlenden Helfer/innen liegen könnte oder an dem Fehlen der Privatkrankentransportkonzession bzw. des Gewerbescheins.

Gründung der Ortsstelle

Am 5. Mai 1957 kam es durch Dr. Georg Vorberg zu einer Gründungsversammlung der Ortsstelle Pischelsdorf. Dabei wurde Dr. Vorberg einstimmig zum ersten Ortsstellenleiter gewählt. Zum selben Zeitpunkt wurde Herr Johann Nüßlein zum Stellvertreter des Bezirksstellenleiters. Die neue Ortsstelle sowie das neue Auto (ein Skoda) wurden im „Stelzerhaus“ untergebracht bzw. untergestellt. [Foto folgt] Die aller erste Patientin wurde von Johann Stelzer mit dem neuen Wagen ins LKH Graz gebracht. Im Juli 1958 fuhr der neue Rettungswagen zu neun Tag- und vier Nachteinsätzen. In den Folgemonaten kam es zu weiteren Fahrten und schlussendlich verzeichnete die Ortsstelle Pischelsdorf am Ende dieses Jahres 102 Ausfahrten mit insgesamt 7.755 zurückgelegten Kilometern. Die Besetzung des neuen Fahrzeuges erfolgte bis 1.8.1964 lediglich durch ehrenamtliche Mitarbeiter/innen. [Organigramm der damaligen DS?] 1961 übernahm Herr Josef Nüßlein die Funktion des Ortsstellenleiter-Stellvertreters. Am 24.2.1961 bekam die Ortsstelle Pischelsdorf als Ersatz für den Skoda den ersten VW-Rettungswagen (Bj. 1956/30PS). Weiters verkündete Johann Stelzer in diesem Jahr, dass sein von ihm inzwischen betriebenes Taxigewerbe keine Fahrten für das Rote Kreuz übernehmen würde und schied somit aus der Helferschaft aus. Der Fahrerdienst wurde im nächsten halben Jahr von Herr Karl Stibor übernommen.

Bau der Dienststelle

1962 wurde dem Roten Kreuz mittels eines Schenkungsvertrags ein Baugrund von der Gemeinde Pischelsdorf zur Verfügung gestellt und im Juli desselben Jahres wurde mit dem Bau begonnen. Der Entwurf der Dienststelle stammte von Arch. Dipl. Ing. Hannes Kump aus Gleisdorf und die bauausführende Firma war die von Mauermeister Mitterböck aus Buchberg/Stubenberg.

Weitere Aktionen und Aufgaben des Roten Kreuzes

Das Land Steiermark schloss mit dem Roten Kreuz im September 1957 einen Vertrag ab. Dieser sah vor, dass das Rote Kreuz die volle Versorgung mit freiwillig gespendeten Blutkonserven in der Steiermark übernehmen sollte. Außerdem wurde die Organisation der Abnahmetermine, die lokale Werbung und die Betreuung der Spender an die jeweiligen Bezirksstellen übergeben. Die Abnahmetermine wurden daraufhin mit den Ortsstellen koordiniert und die Abnahme selber wurde auch an die einzelnen Ortsstellen delegiert. Meistens fanden diese Aktionen in Schulen und Gasthäusern statt. Im September 1957 fand die erste kleine Abnahmeaktion in Pischelsdorf statt, jedoch war die erste bildlich dokumentierte Aktion in Pischelsdorf in der Volksschule 1963. Der erste Rotkreuz-Ball der Dienststelle Pischelsdorf fand am 23. Februar 1963 statt. Dies war die Gründung einer bis heute andauernden Tradition. [Bild folgt] [...][1]

Ortsstellen im Bezirk

Im Bezirk Weiz gibt es insgesamt acht Ortsstellen, welche rund 550 ehrenamtliche und berufliche Mitarbeiter beschäftigen. Diese sind für die rettungsdienstliche Versorgung von insgesamt 90.000 Bewohner/innen zuständig. Rund 150.000 ehrenamtliche Stunden pro Jahr werden für die Versorgung dieser geleistet.[2]

Die einzelnen Ortsstellen

Auch wenn die Bezirksstelle Weiz über die etwaigen Ortsstellen verfügen kann hat jede Ortsstelle ihren eigenen Leiter bzw. ihre eigene Leiterin. In der nachfolgenden Tabelle soll eine Übersicht der Ortsstellen und den jeweiligen Leiter/innen gegeben werden.

Ortsstelle Leiter/in
Anger Hermann Stadlhofer
Birkfeld Ing. Reinhard Köck
Gleisdorf DI Mario Keusch
Markt Hartmannsdorf Mag. Thomas Zoller
Passail Ing. Bernd Winter
Pischelsdorf Manuel Lebenbauer
Ratten Hubert Reitbauer
Weiz Daniel Loder-Taucher

[3]

Einzelnachweise

  1. DIR. i. R. Karl H. Simon & ING. Walter Rosmarin: "Die Geschichte des Roten Kreuzes Bezirksstelle Weiz und der Ortsstelle Pischelsdorf", Weiz 2012
  2. Bezirksstelle Weiz, Webseite www.roteskreuz.at, abgerufen am 28. November 2020
  3. Ortsstellen der Bezirksstelle Weiz, Webseite www.roteskreuz.at, abgerufen am 28. November 2020

Htlpinkafeld.png Dieser Artikel wurde 2020/21 im Zuge des Schulprojektes der HTL Pinkafeld erstellt oder maßgeblich erweitert.