Freiwillige Feuerwehr Hartberg
Freiwillige Feuerwehr der Stadt Hartberg | |
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Gemeinde Hartberg | |
Landesfeuerwehrverband | Steiermark |
Bereichsfeuerwehrverband: | Hartberg |
Abschnitt: | 1 |
Gründungsdatum: | 1872 |
Kommandant: | HBI Thomas Wannemacher |
Mitglieder: (Jugend/Aktiv/Reserve) |
9 / 66 / 24 (31.12.2019) |
Fahrzeuge: | siehe Fuhrpark |
Adresse: | Grazerstraße 19, 8230 Hartberg |
Koordinaten: | 47° 17′ N, 15° 58′ O |
FuB- Wehrnr.: | 47011/2 |
Website: | www.ff-hartberg.at |
Die Freiwillige Feuerwehr Hartberg ist eine Feuerwehr der Stadtgemeinde Hartberg welche dem Abschnitt 1 des Bereichsfeuerwehrverbandes Hartberg zugehört. Sie gehört dem Landesfeuerwehrverband Steiermark (LFV Steiermark) an.
Die Feuerwehr heute
Einsatzgebiet
Das Einsatzgebiet der Feuerwehr Hartberg umfasst die Innenstadt, die Ortsteile Ungar- und Grazervorstadt, Eggendorf, Habersdorf, Safenau, Lebing und den Ortsteil Ring. Im Einsatzgebiet der Feuerwehr Hartberg befindet sich der Ringkogel, das Hartberger Gmoos sowie einige Industriebetriebe.
FF Penzendorf | ||
FF Schildbach | FF Unterlungitz | |
FF Buch-Geiseldorf | FF Schölbing |
Weitere Aufgaben
Die Feuerwehr Hartberg ist Gefahrgutstützpunkt sowie der Stützpunkt für Strahlenschutz. Diese Aufgaben werden durch das GSF (Gefährliche Stoffe Fahrzeug) abgedeckt, welches mit zahlreichen Messgeräten und Schutzanzügen sowie vielen weiteren Spezialgeräten ausgestattet ist. Weiters sind ein Schweres Rüstfahrzeug (SRF) und eine Drehleiter (DLK 23/12) in Hartberg stationiert.
Rüsthaus
Die Feuerwehr Hartberg ist derzeit im Westen Hartbergs in der Grazerstraße einquartiert. Dieses Rüsthaus wurde 1989 bezogen und dient seit daher als Stützpunkt der Feuerwehr. Das besondere an diesem Rüsthaus ist, dass sich im 1. Stock drei Wohnungen befinden in denen Feuerwehrmitglieder wohnen, wodurch bei Einsätzen sofort eine Mannschaft im Rüsthaus ist.
Fuhrpark
Bezeichnung | Beschreibung | Type | Besatzung | Aufbauer | Baujahr | Bemerkung |
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SRF | Schweres Rüstfahrzeug mit Kran | MAN TGA | 1:2 | Rosenbauer | 2007 | Stützpunkfahrzeug |
KRF-S | Klein-Rüst-Fahrzeug-Straße | Land Rover Defender 130 | 1:2 | Nusser | 2009 | |
KDO | Kommandofahrzeug | VW T5 | 1:3 | Nusser | 2008 | |
LFA | Löschfahrzeug | Mercedes Benz 814D | 1:8 | Rosenbauer | 1993 | |
RLFA 2000 | Rüstlöschfahrzeug mit 2000 Liter Wasser | Mercedes Benz Artega 1528 AF | 1:6 | Rosenbauer | 2001 | |
MTF | Mannschaftstransportfahrzeug | VW T6 | 1:8 | Rosenbauer | 2016 | |
LKWA | Lastkraftwagen | Mercedes Benz Sprinter | 1:5 | Rosenbauer | 2019 | |
DLK 23/12 | Drehleiter mit Korb (Nennrettungshöhe 23 Meter bei 12 Meter Entfernung) | Steyer 15S26/P46 | 1:2 | Rosenbauer/Magirus | 1996 | Stützpunktfahrzeug |
GSF | Gefährliche Stoffe Fahrzeug | Mercedes Benz Artego 1929/F/48/4x2 | 1:5 | Magirus Lohr | 2017 | Stützpunktfahrzeug |
HLF 4 | Hilfeleistungs-Fahrzeug der Kategorie 4 (4000 Liter Wassertank und Druckluftschaumanlage) | MAN TGS 18.440 4x4 BL | 1:2 | Rosenbauer | 2016 | |
VF | Vorausfahrzeug | VW Golf Variant Syncro | 1:4 | - | 2002 | |
Borgward | Ehemaliges Löschfahrzeug (LFA) | Borgward 522 AO | 1:8 | Rosenbauer | 1959 | Feuerwehr-Oldtimer |
Alarmierung
Die Feuerwehr Hartberg alarmiert ihre Mitglieder bei Einsätzen über die Pager (Funkrufempfänger) und per SMS. Bei Bränden (außer Brandverdacht und Brandmeldeanlagenalarm) und bei unmittelbaren Gefahren für Leib und Leben werden die Mitglieder zusätzlich auch mittels Sirene alarmiert. Hartberg besitzt über drei Sirenen welche an folgenden Standorten positioniert sind: Hauptplatz, Polizeiinspektion und beim Bahnhof. Als Pager verwendet die Feuerwehr Hartberg drei Modelle. Zum einen den Swissphone Quattrino, den Swissphone RE609 und den Motorola BMD.
Geschichte
Gründungsgeschichte 1872 - 1873
Aufgrund von vielen Bränden in den 1860er Jahren fasten die führenden Persönlichkeiten der Stadt Hartberg den Beschluss eine Feuerwehr zu gründen. Dafür wurde ein Gründungsausschuss gewählt und ein Gründungsfond geschaffen. Für diesen Gründungsfond spendete sogar der amtierende Kaiser Franz Josef. Mit diesem Fond wurde dann schlussendlich die Freiwillige Feuerwehr der Stadt Hartberg gegründet. Ein offizielles Gründungsdatum ist heute nicht mehr bekannt. Allerdings ist eindeutig belegt, dass am 9. April 1873 die erste Jahreshauptversammlung stattfand auf welcher Josef Sermonent zum ersten Kommandanten gewählt wurde.
Geschichte 1873 - 1938
Nach der Gründung wurde damit begonnen die Mannschaft in Züge einzuteilen, sowie alle wichtigen Positionen zu besetzen. Es wurde Ausrüstung angekauft und das erste Rüsthaus in der Hartberger Innenstadt bezogen. Das erste Rüsthaus war der Bleiweisturm in der Hartberger Innenstadt, welcher teil der mittelalterlichen Stadtmauer war. In diesem Rüsthaus verweilte man allerdings nur zehn Jahre, denn 1882 zog die Feuerwehr Hartberg in das nicht weit entfernte neue und für diese Zeit äußerst pompöse Rüsthaus in der Hofgasse um. Im Jahre 1886 wurde die erste Trinkwasserleitung in Hartberg in Betrieb genommen. An dieser Trinkwasserleitung waren auch die Hydranten angeschlossen, welche bis dahin über den Löschteich im Schloss gespeist wurden. 1892 wurde eine 16 Meter lange Schubleiter angekauft, welche zu diesem Zeitpunkt der ganze Stolz der Freiwilligen Feuerwehr Hartberg war. Die Ausrüstung der Feuerwehr ist mit der Zeit immer erneuert und angepasst worden, um die Sicherheit der Bevölkerung aber auch die der Einsatzkräfte zu garantieren.
Im Jahre 1903 feierte die Feuerwehr ihr 30-Jähriges Bestehen. Aus diesem Anlass wurde der 32. Landesfeuerwehrtag in Hartberg abgehalten. Es wurde 1909 über die Gründung einer eigenen Rettungsabteilung in den Reihen der Feuerwehr Hartberg nachgedacht.
Als im Jahre 1914 der erste Weltkrieg ausbrach war dies für die Feuerwehr ein herber Rückschlag. Die besten und agilsten Feuerwehrmitglieder mussten in den Krieg ziehen. Um den Feuerwehrdienst weiterhin aufrecht zu erhalten mussten ältere Männer und junge Burschen den Dienst bei der Feuerwehr antreten. Als der Krieg 1918 zu Ende war kamen viele Männer nicht mehr nach Hause wodurch der Mitgliederstand extrem gesunken ist. Das alte Alarmierungssystem, bei welchem die Kirchenglocken bei einem Einsatz läuteten, wurde durch ein neues abgelöst.
Ab 1918 waren Böllerschüsse das Alarmsignal für die Feuerwehr. Die erste Motorbetriebene pferdebespannte Spritze wurde 1920 angekauft. Bisher wurden ebenfalls pferdebespannte Spritzen eingesetzt, welche allerdings mittels Manneskraft betrieben wurden. Zum 50-Jährigen Jubiläum wurde ein großes Fest und eine Schauübung am Hauptplatz abgehalten. 1925 konnte schließlich das erste Kraftfahrzeug angekauft werden. Es handelte sich dabei um einen Austro Fiat AFN 15, welcher im Heck eine Pumpe eingebaut hatte und einen Anhänger mit einer weiteren Pumpe mit sich führte. Von nun an waren die mit Manneskraft betriebenen Handdruckspritzen Geschichte und die Motorisierung hat in der Feuerwehr einen Platz gefunden. 1933 wurde das erste motorisierte Rettungsauto angekauft und die Rettungsabteilung innerhalb der Feuerwehr eingeführt. Aufgrund eines Alarmierungsproblems wurde diese 1933 erneut umgestellt und auch revolutioniert. In den Gasthäusern der Stadt wurden Alarmklingeln angebracht, welche die Mitglieder zu den Einsätzen riefen.
Durch die immer stärker aufkeimende Bewegung der Nationalsozialisten im Jahre 1934 kam es dazu, dass diese auch die Feuerwehr infiltrierten. Durch Rivalitäten zwischen Nationalsozialisten und der Feuerwehr wurde diese am 17. April 1934 kurzerhand durch die steirische Sicherheitsdirektion aufgelöst. Gleichzeitig wurde allerdings Kommandant Josef Paar mit der Gründung einer neuen Feuerwehr beauftrag. Durch diese Aktion ist der Mitgliederstand in den Keller gesunken und das Leben als Feuerwehrmann in Hartberg wurde nicht leichter, denn diese wurden von den Nationalsozialisten regelmäßig sabotiert und gehindert ihren Dienst auszuüben.
Geschichte 1938 - 1945
Als im März 1938 die Nationalsozialisten in Österreich einmarschierten wurde auch die Feuerwehr von denen übernommen. Am 27. April wurde die Feuerwehr Hartberg durch die Kreisleitung aufgelöst. Die gerade von einem Einsatz zurückkehrenden Kammeraden wurden auf der Stelle ihrer Ämter enthoben. Es wurden neue provisorische Kommandanten bestimmt. Für diese stand aber nicht die politische Ideologie der Nationalsozialisten im Vordergrund, sondern weiterhin die Hilfe in Not und Gefahr. Die Feuerwehr wurde dann in die großdeutsche Feuerschutzpolizei eingegliedert, wodurch die Befehlsgewalt über die Feuerwehren von nun an nicht mehr bei den Ländern lag sondern beim Reichsführer der SS, sowie dem Chef der deutschen Polizei. Die Gemeinden mussten allerdings weiterhin die Betriebskosten alleine tragen. Durch die immer häufigeren Krankentransporte wurde ein zweites Rettungsauto angekauft und die Alarmklingelanlagen wurden ebenso ausgebaut.1939 wurden dann alle Feuerwehrmitglieder mit der Uniform der deutschen Feuerlöschpolizei ausgestattet. Im Oktober 1941 erhielt die Feuerwehr Hartberg zwei Stück Heeres-Langzeitatmer (Sauerstoffkreislaufgeräte). Der Rettungsdienst wurde mit Widerwillen aus der Feuerwehr ausgegliedert und vom Deutschen Roten Kreuz übernommen. Aufgrund von Personalmangels wurden in den Notverpflichtungen für den Feuerwehrdienst vorgenommen. Die Hitlerjugend, sowie noch nicht eingezogene Männer der Stadt Hartberg wurden zum Feuerwehrdienst berufen. 1943 mussten dann schließlich auch die Frauen der Stadt zum Feuerwehrdienst berufen werden. Die Anzahl der weiblichen Mitglieder in dieser Zeit betrug 46. Während der Kriegszeit erhielt die Feuerwehr Hartberg zwei Fahrzeug über die Feuerlöschpolizei. Auch Sirenen wurden auf den Dächern der Stadt installiert, welche in der Nachkriegszeit und auch Heute noch zu Alarmierungszwecken dienen. Da durch Luftangriffe auf die Stadt im Jahre 1945 die Alarmklingelanlagen zerstört wurden, musste die Alarmierung von da an wieder mittels Nebelhörner durchgeführt werden. Am 8. Mai 1945 marschierten die Russen in Hartberg ein. Durch die Russen wurde ein Großteil der Feuerwehrausrüstung verschlepp, darunter auch ein Löschfahrzeug. Am 9. Mai brach in der Innenstadt ein Feuer aus. Die verbliebene Mannschaft der Feuerwehr versuchte diesen Brand zu löschen. Und das obwohl sie während der Löscharbeiten von den Russen mit Waffengewalt bedroht und zwischenzeitlich auch verjagt wurden. Am Ende Gelang es diesen tapferen Frauen und Männern den Brand zu löschen, welcher die Ganze Stadt hätte zerstören können.
Geschichte 1945 - Heute
Bisherige Kommanden
Nr. | Kommandant | von - bis |
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1 | Josef Sermonent | 1872 - 1877 |
2 | Franz Fröhlich | 1877 - 1886 |
3 | Ernst Mock | 1886 - 1890 |
4 | Anton Haas | 1890 - 1917 |
5 | Simon del Negro | 1917 - 1928 |
6 | Josef Paar | 1928 - 1936 |
7 | Herbert Tunner | 1936 - 1938 |
8 | Siegbert Mock | 1938 - 1939 |
9 | Simon del Negro jun. | 1939 - 1945 |
10 | Franz Fuchs | 1945 - 1967 |
11 | Karl Oswald | 1967 - 1987 |
12 | Kurt Horvath Königshofer | 1987 - 1997 |
13 | Gerald Jeitler | 1997 - 2013 |
14 | *Christian Schuller | 2013 |
15 | Thomas Wannemacher | 2014 - Heute |
* Interimistischer Kommandant
Außergewöhnliche Einsätze
Regelmäßige Veranstaltungen
Veranstaltungen in der Gegenwart
- Florianifrühstück
- Sommerfest (Stadtfest)
- Glühweinstand am Hartberger Weihnachtsmarkt
Veranstaltungen in der Vergangenheit
- Feuerwehrball
- Bockbieranstich
- Flohmarkt (Fetznmarkt)
Quellen und Literatur
- Chronik der Freiwilligen Feuerwehr der Stadt Hartberg
- Homepage der Freiwilligen Feuerwehr Hartberg (www.ff-hartberg.at)
Einzelnachweise
Weblinks
- https://www.lfv.steiermark.at/Home.aspx
- https://www.bfvhb.steiermark.at/desktopdefault.aspx
- http://www.ff-hartberg.at/
Kategorie:Hartberg Kategorie:Feuerwehr im Bereichsfeuerwehrverband Hartberg