Jägerhaussiedlung

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Version vom 26. Dezember 2020, 17:07 Uhr von de>Elisabeth Musitz (Die Informationen beruhen auf Zeit- Zeugenbefragungen von ehemaligen Siedler*innen)
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Vorlage:Quelle Die Jägerhaussiedlung ist ein Ortsteil von Hainburg an der Donau in Niederösterreich. Diese Siedlung liegt im Hochwasserabflussgebiet der Hainburger Donauauen gegenüber von Devín in der Slowakei.

Geschichte

Den Namen erhielt die vom bereits in der Kaiserzeit erbauten Jägerhaus, wo der Revierförster wohnte, der für dieses Gebiet zuständig war. Auch soll sich Kaiser Franz Joseph hier zur Jagd aufgehalten haben. Als Grenzschutz befand sich auf den Grundstücken der heutigen Jägerhaussiedlung seit dem 2. Weltkrieg eine Soldatensiedlung. Erst in den Dreißiger Jahren des 20. Jahrhunderts wurden 12 fixe Siedlungshäuser in gleicher Pfahlbauweise errichtet. Auf Betonpfeilern wurden in Holzbauweise im Grundriss 7 m × 7 m Wohneinheiten errichtet. Die Bauweise ist ein typischer Fachwerkbau aus Lärchen- und Fichtenholz, der mit Schilf umgeben und verputzt wurde. Sie gehört zu den wenigen Pfahlbausiedlungen in Hochwasserabflussgebieten in Europa.

Da Hainburg eine Garnisonsstadt war, wurden interessierten Soldaten die Siedlungshäuser noch in der Dollfuß Ära zu Selbstversorgung angeboten. Zu jedem Siedlungshaus gehörte ein ca. 1 ha großes Grundstück zur Bewirtschaftung. Für die Viehwirtschaft gab es noch dazu für jedes Siedlungshaus ein ca., 1 ha große Wiese direkt in der Hainburger Au auf den Gründen der ursprünglichen Gärten von Devin. Bis in die siebziger Jahre des 20. Jahrhunderts waren noch Zwetschken- und Marillenbäume als Zeugen dieser Zeit vorhanden. In der Monarchie gab es die Thebner Überfuhr. Über diese Überführ könnten Bewohner*innen Devins zu ihren Grundstücken auf der anderen Seite der Donau gelangen.

Da es zunächst keinen Hochwasserdamm gab. erwies sich das Leben in dieser Siedlung wegen der jährlichen Hochwässer als äußerst schwierig und mit der Machtergreifung Hitlers verließen immer mehr Soldaten die Siedlung. In der Kriegszeit bevölkerten Wiener , die sich mit Selbstversorgung

über Wasser hielten, bulgarische Gärtner und Arbeiter*innen der Hainburger Tabakfabrik die Siedlung. Sogar Tabak für die ehemalige Tabakfabrik Hainburg wurde hier angebaut sowie Spargel, Radieschen und Essiggurken für den Wiener Naschmarkt. Engagierte Frauen wie Theresia Hönig (Sie ist mit der Namensnennung als Zeit - Zeugin einverstanden) bewirkten, dass endlich ein Hochwasserdamm gebaut und auch eine Bewässerungsanlage für Trockenperioden angelegt wurde. Aus militärischen Gründen wurde auch eine asphaltierte Landesstraße direkt zur Donau, die als natürliche Grenze zur damaligen Tschechoslowakei fungierte, errichtet.

Siedlungspolitik

Die Siedlung befindet sich mitten im Grünland und es ist strengstens verboten zu bauen. Daher sind die Siedler*innen besonders naturverbunden und tierlebend.

Problematisch ist die Situation verkehrstechnisch , weil es kein öffentliches Verkehrsmittel in das Siedlungsgebiet gibt und auch keine asphaltierte Zufahrtsstraße. Dadurch dass fast jede Siedlerin/jeder Siedler auf einen PKW angewiesen ist, kommt es zu massiver Bodenerosion und Beeinträchtigung des Siedlungscharakte3rs im Landschaftsbild.


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