Schmiedhandwerk in Kaisersteinbruch
Handwerk der Schmiede- und Wagnermeister in Kaisersteinbruch
Handwerksordnung 1688 der Schmiede- und Wagnermeister
Neusiedl am See.
Kaiser Leopold I. bestätigt 1688 die 42 Artikel der Handwerksordnung der Schmiede- und Wagnermeister.
Wenn einer zu diesen beiden, der Hufschmied- oder Wagner Handwerkhsordnung sich einzuverleiben willens hätte, und Meister begehrt zu werden, derselbige soll sich
- Erstlich bei einem ehrsamen Richter und Rath allhier anmelden und anzeigen, woher er komme, und gebürtig seie, hernach mag er zu Unserem Zechmeister allhier gehen, seinen ehrlichen Geburts- und Lehrbrief einem ehrsameen Handwerk vorzeigen, .... wenn er zu recht erkennt worden, soll er alsbald dem Hand-werk einen Taler in die Lade zuerlegen schuldig sein, und ihm von einem ehrsamen Handwerk angedeutet werden, nach seinem Handwerk, wie er gelernet hat, sein Meisterstück zu machen, folgends soll ihm auf ein Jahr und Tag zugelassen werden, sein gebräuchiges Meister-Mahl dem gesamten Handwerk zugeben.
- Wenn es sich begeben würde, dass ein fremder, lediger Gesell, er sei Schmied oder Wagner bei uns zu unserem Handwerk begehrt, derselbe solle sich bei dem Zechmeister anmelden und bei einem Meister in der Arbeit auf ein Jahr lang einstehen.
Meisterprüfung
- Ist der Schmied, der sich neben uns begehret in das Handwerk einzulassen. Das Meisterstück: ein halber vorderer Wagen mit eigenen neuen Eisen zu beschlagen, samt einem jungen Ross, welches ihm angewiesen wird, mit vier neuen Eisen ohne allen Fehl und Mangel zu beschlagen ....
- Der Wagner Meisterstück: ein Kutscher Wagen, vier Rad, zwei Gestell, wie im Land gebräuchig, ohne allen Mangel und Fehl zu machen ....
Am Sonntag nach dem Gotts Leichnamstag, oder wann die Procession gehalten wird, soll der Zechmeister ein ganzes Handwerk zusammen kommen lassen. (Stadtarchiv Mosonmagyarovar)
Liste von Kaisersteinbrucher Schmiede-, Schlosser-, Wagnermeistern, Gesellen und Lehrjungen
Das „Register Nr. 1 von 1604-1714“ der Herrschaft Königshof zeigt die Wichtigkeit dieses Berufes (Huf-, Werkzeugschmied, ..) neben dem alles dominierenden Steinmetzhandwerk. Eine Auswahl:
Michael Heischmann + 1647
1603 empfangen beide, Michael Heischmann, Schmiedemeister und Frau Magdalena Nutz und Gwöhr eines öden Gartens, darauf hat er ein Haus zu bauen versprochen. Nach ihrem Tod 1628, heiratete er Ursula.
- 29. März 1639 Gerichtsverfahren: Ein Steinmetz in Steinbruch wird vom Schmiedjung gestochen.
- Zusammenfassung: Zwischen dem Steinmetz Mathel Fechter und dem Lehrjung bei Meister Martin Heischmann entsteht ein Wortgefecht, es kommt zur bedrohlichen Schlägerei, wegen der verletzten Ehre. Der Steinmetz verzeiht, es kommt zum gütlichen Vergleich.[1]
Martin Penn + 1656
1628 erwarben Martin Penn, Hufschmiedemeister und Frau Gertraud ein Haus von Steinmetzmeister Antonius Tencalla. 1633 dazu einen Stadl mit Obst- und Krautgarten beim Röhrbrunnen. Gertraud starb 1649, im Testament wird ein Sohn Antonius aus erster Ehe genannt. Seine zweite Ehefrau wurde Elisabeth. Nach seinem Tod heiratete Elisabeth am 21. Jänner 1657 den Hufschmied Martin Schweinhammer.
Martin Schweinhammer + 1669
Im Juli 1669 ist er im Leithafluss ertrunken, die Witwe heiratete den Hufschmiedmeister Adam Wollraab, sie besaßen zwei Häuser mit Gärten.[2][3]
Adam Wollraab
- Adam Hammerschmied 1720
- Die Schmiede-Familie Wolf - 1852
- Joseph Danek 1862
- Johann Baptist Babuschik 1868
Quellen und Literatur
Archiv Stiftes Heiligenkreuz Rubr. 49 Herrschaft Königshof:
- Register Nr. 1 von hierin begriffene Fleckhen, Wilfersdorf, Stainbruch, Höflein, Arbesthal, und Göttlesbrunn 1603–1714
- Grundbuch über Stainbruch 1714–1767, 1768– 1832
- Pfarrmatrikel ab 169o-1753, Heiratbuch 1754–1826, Taufbuch 1754–1806, Sterbebuch 1754–1804
- Königshofer Protocolle, 1630–1651, 1651–1665, 1661– 1748–1756, 1681, 1692–1707, 1728–1731
- J.C.Groß/Friedrich Mayer: Lehr- und Handbuch der Hufbeschlagkunst. Anleitung zum Beschlag, zur Erkenntnis, Beurteilung und Behandlung gesunder und kranker Hufe der Pferde. Stuttgart 1861, Verlag J.F.Steinkopf. Reprint aus dem Bestand der Universitätsbibliothek Hannover, 1996 Verlag Th. Schäfer, Hannover. ISBN 3-88746-359-5.
Weblinks
- Röm.kath. Pfarre Kaisersteinbruch [1] Matriken Online.
- Helmuth Furch 2002, Historisches Lexikon Kaisersteinbruch Band 1, 2004, Band 2 Index: Handwerksordnung 1688 Schmied, Wagner, Capeller Adam, Hackenberger Tobias, Hammerschmied Adam, Heischmann Michael, Horváth Franz, Jacob, Josef. Lechner Mathias, Margl Jacob, Markowitsch Blasius, Penn Martin (Merth), Schweinhammer Martin, Tötschinger Joseph, Wachtler Jacob, Wenz Philipp, Wollraab Adam, Wolf Franz, Karl, Michael,