Zillertaler Doggl
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Begründung:
Der Zillertaler Doggl (Plur: Doggln) ist ein traditionell gefertigter Schuh.
Fertigung
Der Doggl wird aus der Haut und der Wolle des Tiroler Steinschafs hergetellt. Herstellungsort ist vorwiegend das Tiroler Unterland, speziell im Zillertal, einem Seitental des Inntales. Er wird nur noch von wenigen Schuhmachern und von einigen Hausfrauen und Bäuerinnen gefertigt.
Der Zillertaler Doggl wird auf einem Holzleisten in Schichten vernäht und verklebt. Hierzu werden Filzpatschen genutzt, die aus Stoffabfällen und Resten von abgetragener Arbeitsbekleidung gefertigt wurde. Die Schichten aus verfilzter Schafwolle und Baumwollgewebe werden durch eine Roggenmehl-Wassermischung, den sogenannten „Roggenpapp“, verklebt. Die oberste Schicht des Zillertaler Doggl besteht aus original Zillertaler Loden, der auch bei der klassischen Zillertaler Männertracht als Jacke getragen wird. Die Sohle ist ein etwa 1 cm dicker hochfester Filz, der isoliert und der Schuhkonstruktion Halt gibt.
Der Zillertaler Doggl wird mit dem Tragen nach und nach geschmeidiger und verhält sich geruchsneutral.
Als Varianten gibt es den Doggl als halboffenen Pantoffel, als Halbschuhvariante und als Winter-Outdoor-Variante mit einer halbhohen Konstruktion, die über den Knöchel reicht. Hier wird heute auch oft eine profilierte Kunststoff-Sohle aufgebracht, die den Zillertaler Doggl auch auf Eis, Schnee und Asphalt rutschfest macht.
Literatur
- Karin Ceballos Betancur: Ab in die Puschen. In: Die Zeit 49/2009 vom 26. November 2009 (online, abgerufen am 6. November 2016).
Weblinks
- Warm, weich und wollig (Version vom 3. August 2016 im Internet Archive) auf kultur.tirol.at, 19. Oktober 2011.
- Eini in die Doggln! In: tirol.at. 27. November 2019, abgerufen am 9. Juni 2021.