Eberhard VI. von Wallsee

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Eberhard (VI.[A 1]) von Wallsee oder Walsee (* im 14. Jahrhundert; † 12. Juli 1363[1]) war wie bereits sein Vater und sein Großvater "Hauptmann zu Steier"[A 2]. Er entstammte dem Grazer Zweig der Familie der Wallseer, der mit ihm endete.

Herkunft und Familie

Eberhard (VI.) von Wallsee zu Graz stammte aus einer früheren Ministerialenfamilie[A 3], die sich Ende des 13. und Anfang des 14. Jahrhunderts in den Herzogtümern Österreich und Steier niedergelassen hatte. Er war einer der beiden urkundlich belegten Söhne von Ulrich (I.) von Wallsee († 1329) aus dessen Ehe mit Alheid von Weinsberg († um 1357).[2] Um 1356 heiratete er Elsbeth von Kuenring-Dürnstein († um 1379), eine der Enkelinnen von Leutold (I.) von Kuenring.[3] Aus dieser Ehe sind keine Kinder belegt.[2]

Leben

Nach dem Tod seines Vaters Ulrich (II.) folgte ihm Eberhard (VI.) von Wallsee als "Hauptmann von Steier" nach.[3] Bereits 1361 wurde er in diesem Amt von Albero von Puchheim abgelöst.[4]

Nach dem Tod seines Vaters hatte Eberhard (VI.) dessen gesamten Besitz geerbt.[3] Nach seinem Tod wurden seine Besitzungen zwischen seiner Tante Diemut von Wallsee-Graz († um 1357), der Ehefrau des Grafen Friedrich von Cilli, und anderen Familienzweigen der Wallseer geteilt, wobei der Linzer Familienzweig der Wallseer relativ wenig erbte.[5] Der Familienzweig der Ennser Wallseer erbte die bedeutende Herrschaft Riegersburg (heute Teil der Gemeinde Riegersburg), der Familienzweig der Drosendorfer Wallseer die Burgen und Herrschaften Gleichenberg (heute Teil der Gemeinde Bad Gleichenberg), Weinburg (heute Teil der Gemeinde Sankt Veit in der Südsteiermark) und Kapfenstein (heute Teil der Gemeinde Kapfenstein) sowie die Pfandschaft Waxenegg (heute Teil der Gemeinde Anger).[6]

Literatur

  • Max Doblinger: Die Herren von Walsee. Ein Beitrag zur österreichischen Adelsgeschichte (= Archiv für österreichische Geschichte. Band 95). Holzhausen, Wien, 1906
  • Karel Hruza: Die Herren von Wallsee. Geschichte eines schwäbisch-österreichischen Adelsgeschlechts (1171–1331) (= Forschungen zur Geschichte Oberösterreichs. Bd. 18). OÖLA, Linz, 1995. ISBN 3-900-31360-1. Siehe Register

Einzelnachweise

  1. vgl. Max Doblinger: Die Herren von Walsee, 1906, S. 130
  2. 2,0 2,1 vgl. Max Doblinger: Die Herren von Walsee, 1906, siehe Stammtafeln
  3. 3,0 3,1 3,2 vgl. Max Doblinger: Die Herren von Walsee, 1906, S. 129
  4. vgl. Karl Gutkas: Ein österreichischer Staatsmann des 14. Jahrhunderts. In: Jahrbuch für Landeskunde von Niederösterreich 32, 1957, S. 62–73 digital
  5. vgl. Max Doblinger: Die Herren von Walsee, 1906, S. 134
  6. vgl. Max Doblinger: Die Herren von Walsee, 1906, S. 135

Anmerkungen

  1. Die Nummerierung orientiert an "österreichischen" Wallseern. Unter Einbezug der "schwäbischen" Geschichte der Wallseer wird er in der Sekundärliteratur auch als Eberhard VIII. gezählt.
  2. Der "Hauptmann zu Steier" gilt als Vorläufer der späteren Landeshauptleute des Bundeslandes Steiermark.
  3. Die Ministerialen, auch als "Dienstadel" bezeichnet, bildeten im Mittelalter innerhalb des "niederen" Adels eine eigene Gruppe. Ursprünglich "Unfreie", waren sie durch ein Dienst- oder Lehnsverhältnis in den "niederen" Adel aufgestiegen, im Unterschied zu den "edelfreien" oder "hochfreien" Adelsfamilien.
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Überregionale Aspekte dieses Themas werden auch in der Wikipedia unter dem Titel Ulrich VIII. von Walsee behandelt.
Hier im ÖsterreichWiki befinden sich Informationen sowie Ergänzungen, die zusätzlich von regionaler Bedeutung sind (siehe Mitarbeit).