Hermann von Landenberg

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Herman(n) (II.) von Landenberg (* im 13. Jahrhundert, um 1256; † 12. Dezember 1306, im böhmischen Königreich[1]), später auch Hermann von Landenberg-Greifensee, gehörte zu jenen "schwäbischen" Adligen, die mit den Habsburgern in das heutige Land Österreich kamen. Dort gelang ihm ein bemerkenswerter gesellschaftlicher und politischer Aufstieg als Vertrauter von Herzog Albrecht (I.) von Österreich, als dessen Rat und Hofmarschall. Er brachte es bis zum obersten Richter im Land "ob der Enns".

Herkunft und Familie

Hermann von Landenberg entstammte einer in der Reichslandschaft Schwaben im Gebiet der heutigen Schweiz ansässigen Adelsfamilie. Er war der Sohn von Hermann (I.) von Landenberg (* † nach 1279) aus dessen Ehe mit Berta von Reinach (Rinach) († 1266). Er war zweimal verheiratet, in erster Ehe mit Agnes von Rietberg († um 1296) und in zweiter Ehe mit Gertrud von Landenberg. Aus der ersten Ehe hatte er mindestens zwei Söhne: Hermann (IV.) von Landenberg-Greifensee († 1361) und Beringer von Hohenlandenberg.[1] Eine Nachfahrin von ihm, vermutlich eine Enkelin, war mit dem Adeligen Ortlieb (VIII.) von Winkl verheiratet.

Leben

Hermann von Landenberg war ein enger Vertrauter von Herzog Albrecht (I.) von Österreich. Er diente diesem seit 1282 als Marschall, wobei er neben militärischen Aufgaben noch für weitere Wirkungsbereiche zuständig war, deren ganzes Ausmaß jedoch nicht eindeutig erforscht ist. In zeitgenössischen Quellen wird er auch als Hofmarschall des Herzogs bezeichnet. Außerdem war er Landrichter "ob der Enns".[2]

Erstmals ist er 1282 genannt, am 30. Jänner 1282 hielt er sich bei Herzog Albrecht in Wien auf. Bei den Feldzügen gegen Ivan von Güssing im Jahr 1285 übte er bereits Juridiktionsrechte aus und führte, wie auch bei der Niederschlagung des Aufstandes der Landherren des Herzogtums Steier im Jahr 1292 den Oberbefehl über die Truppen.[3] Er war der Teilnehmer der für Herzog Albrecht wichtigen Schlacht bei Göllheim (2. Juli 1298).[1]

Nachdem Herzog Albrecht im November 1298, nachdem er sich als "römischer" König behauptet hatte, seine Söhne Rudolf (III.), Friedrich (I.) und Leopold (I.) gemeinsam mit den Herzogtümern Österreich und Steier belehnt hatte, wurde Hermann von Landenberg als persönlicher Ratgeber seinem Sohn Rudolf zur Seite gestellt.[4] Um 1300 war er während Rudolfs Abwesenheit dessen Verweser für das Herzogtum Österreich. Nach seinem Tod wurde Dietrich von Pillichdorf sein Nachfolger als Hofmarschall. In dieser Funktion war er unter Friedrich "dem Schönen" dessen oberster "Exekutivbeamter".[3]

Einzelnachweise

  1. 1,0 1,1 1,2 vgl. Hermann II von Landenberg-Greifensee, Stammler-Genealogie.CH, abgerufen am 8. August 2021
  2. vgl. Brigitte Rigele: Die Maissauer. Landherren im Schatten der Kuenringer. (Ungedruckte) Dissertation, Universität Wien, 1990. S. 193
  3. 3,0 3,1 vgl. Brigitte Rigele: Die Maissauer. Landherren im Schatten der Kuenringer. (Ungedruckte) Dissertation, Universität Wien, 1990. S. 194
  4. vgl. Brigitte Rigele: Die Maissauer. Landherren im Schatten der Kuenringer. (Ungedruckte) Dissertation, Universität Wien, 1990. S. 191

Anmerkungen