Roman Mausar

Aus ÖsterreichWiki
Version vom 13. September 2021, 16:37 Uhr von w>Nadi2018 (Straffung, Form Weblinks)
Zur Navigation springen Zur Suche springen
Wikipedia:Löschregeln Dieser Artikel wurde zur Löschung vorgeschlagen.

Falls du Autor des Artikels bist, lies dir bitte durch, was ein Löschantrag bedeutet, und entferne diesen Hinweis nicht.
Zur Löschdiskussion

Begründung: Vorlage:Löschantragstext/September


Roman Mausar (* 8. Oktober 1958 in Wagrain; † 23. September 2020 in Wien) war ein österreichischer bildender Künstler, der in den Bereichen Malerei, Grafik und Stoffdesign tätig war. Daneben war er Restaurator von antiken Gemälden.

Leben und Werk

Mausar besuchte von 1973 bis 1978 die Höhere Technische Lehranstalt[1] in Saalfelden. 1980 begann er ein Architekturstudium an der Technischen Universität Wien,[1] welches er 1982 abbrach. Zwischen 1981 und 1985 war er Freier Mitarbeiter in den Architekturbüros[1] Fa. Strauss und Ursprünge in Wien.

Periodenweise Studienaufenthalte führten ihn nach Paris, Usine Ephemère 1986, Singapur und Indonesien (1997–2000). Speziell Kunstfragmente (auf Stoff gedrückt) kreierte er für Damenbekleidung in einem großen Textilunternehmen in Solo Baru (Java), Indonesien (1999–2003).

Er stellte auf internationalen Messen aus (Prêt-à-Porter, Première Vision), Exhibition in Hongkong, Magic Show in Las Vegas; diese Kollektionen erlebten einen weltweiten Erfolg.

Restaurationsarbeiten von Gemälden und Fassaden unternahm er von 2013 bis 2019 als freier Mitarbeiter bei der Denkmalpflege in Wien, auch in dieser Zeit hielt er sich jedes Jahr in Indonesien auf.

Als Künstler war Mausar Autodidakt.[1] Ab 1986 widmete er sich ganz der Kunst. Zu Beginn seiner Laufbahn beschäftigte er sich hauptsächlich mit gegenständlicher Malerei und Zeichnungen. Oft behandelte er persönliche Themen, experimentierte auch mit verschiedenen Medien und Materialien, wobei er ab den späten 1980er Jahren die Collage zu seinem Hauptthema machte. Schwere Materialien, wie Beton und Metall fanden Einzug in seine Werke, aber auch Textilien, Texte und Fotos.

Er liebte es, mit dem Motorrad durch Bali zu fahren, um die Natur und Kultur zu genießen und dabei außergewöhnlichen Fotos zu machen. Sein Talent als Fotograf ermöglichte es ihm auch, das Schöne in jedem Menschen (auch von eher unvorteilhaftem Aussehen) zu entdecken und festzuhalten. Er lebte die meiste Zeit seines Lebens allein.

Im März 2020 bemerkte er Krankheits-Symptome an seinem Körper und kam gerade noch mit dem letzten Flug vor der Corona-Sperre nach Wien. Am 23. September 2020 starb er im Krankenhaus an einem Blasenkrebs. Seine Urne ruht in Bali auf seinem Stück Land, dort, wo er sein Haus für seine Pensionierung geplant hatte.

Künstlerische Entwicklung

Die späteren Werke sind stark beeinflusst von seinen Aufenthalten in Südostasien. Eine fremde Kultur wird in seine eigene künstlerische Sprache übersetzt. Es ist eine kritische Auseinandersetzung, aber auch eine Liebeserklärung an ein Land und eine Kultur, die ihn sehr prägte. Sein spirituelles Wachstum und seine Durchbrüche im Leben, sein Verständnis, seine Glaubenssysteme und sein Sarkasmus spiegeln sich in seinen Kunstwerken wider. In seinen Collagen, welche immer Fotofragmente beinhalten, wird das Thema der Fotografie immer wichtiger. Persönliche Aufnahmen von Menschen und Landschaften werden teils großformatig in seine Bilder eingebaut und rücken mehr in den Vordergrund.  Das umfangreiche Lebenswerk von Roman Mausar ist sehr heterogen. Es ist ein Ausloten der Grenzen der Malerei und zeigt einen sehr persönlichen und einzigartigen Weg.

Mausars Bilder entstanden oft über einen langen Zeitraum und bestehen aus unzähligen Schichten. Spontane, gestische Schichten wechseln sich mit genau konstruierten Elementen ab. Der Arbeitsprozess bleibt dabei sichtbar und das Betrachten der Bilder bekommt eine fast archäologische Qualität. Die Malerei wird zum Relief, geprägt durch ein ständiges Überarbeiten und Überprüfen. Pastose, schwere Farbschichten, die die Grenzen des Materials ausreizen, stehen fast transparenten Fotografien und Textilien gegenüber. Dem gegenüber stehen eigene Textfragmente oder Fragmente von literarischen klassischen Werken, welche eine zusätzliche Ebene schaffen.  Wie er es selbst für eine Ausstellung im Palais Lichtenstein (1996) beschreibt: „Die Konzeption ist dahingehend ausgerichtet, eine Doppeldeutigkeit, einen Zusammenhang (eine gewollte Zusammenfügung) von verschiedenen Ordnungen, zu kompensieren. Zur Umsetzung dieser Thematik verwende ich literarische Werke, als Form von Zeitbewusstsein. Ein bedeutendes literarisches Werk (Goethe, Dante ...) als kollektives Merkmal einer Epoche, das den Aspekt einer Zeit oder einer Realität zum Ausdruck bringt. Ich will die Literatur nicht auf eine Persönlichkeit (Autor) zurückführen, sondern die 3. Komponente, das Individuum, ausschließen. Die Konsequenz daraus ist die Reduktion auf das konkrete Werk und deren Formgebung ...“

Durch zahlreiche Ausstellungen wurde sein Talent in der Zeit vor dem Internet von vielen anerkannt. Aufgrund seiner eher bescheidenen und zurückhaltenden Persönlichkeit schaffte er es alleine nicht, sich in den sozialen Medien zu behaupten. So zog er es vor, seine Liebe zur Kunst weiterhin zu pflegen, ohne sich selbst zu vermarkten.

Ausstellungen (Auswahl)

Einzelaussellungen

  • 1987: Galerie am Tangelberg, Vorchdorf; Galerie Ariadne, Wien
  • 1988: Galerie Ariadne, Wien
  • 1989 Galerie Ariadne, Wien; Usine Ephimère, Paris
  • 1991: Galerie Ariadne, Wien
  • 1994: Kunstmesse Zürich; One-man-show,“ Galerie Lang Wien
  • 1995: Galerie Lang, Wien; Galerie Baumgarten, Freiburg
  • 1996: Palais Lichtenstein, Feldkirch
  • 1997: „Sentiment“ Galerie Lang, Wien; Galerie Hirn, Austria
  • 1998: Galerie Baumgarten, Freiburg; Kunstverein Salzburg, Austria
  • 2000: „Metier manuel“ Galerie Lang, Wien
  • 2005: Galerie Biasa, Kuta, Bali, Indonesien
  • 2007: Galerie Komaneka, Ubud, Bali, Indonesien
  • 2012: „Kommentierte Form“ Galerie Lang, Wien

Gruppenausstellungen

  • 1988: ARCO 88, Madrid, Art 19‘ 88 Internationale Kunstmesse Basel; Art Cologne 88, Kulturzentrum Usine Ephimère, Paris
  • 1989: Art Frankfurt 89, Art 20‘ 89 Internat. Kunstmesse Basel; „Kunst im Kraftwerk“ St. Pantaleon; Villa Toskana, Gmunden
  • 1991: Stadtmuseum St. Pölten
  • 1993: Art 24‘ 93 Internationale Kunstmesse Basel
  • 1994: Art Frankfurt 94, Art 25‘ 94 Internationale Kunstmesse Basel
  • 1995: Kunsthaus Seebarn, Österreich, ART 26’ 95 Internationale Kunstmesse Basel; Kunstverein Zürich; Kunst 95 Zürich; Kunst 95, Vienna
  • 1996: Kunst 96 Zürich, Galerie Lang; Art Frankfurt 96; Salzburger Kunstverein; FIAC International Contemporary Art Fair Paris
  • 1997: Kunst 97 Zürich; FIAC International Contemporary Art Fair Paris
  • 1998: Salzburger Kunstverein
  • 1999: „Flaschenpost“ Forum Stadtpark, Graz
  • 2001: Art Zürich, Schweiz; Kunst 01, Wien
  • 2002: Art Frankfurt
  • 2003: Artspace R.Haque, Singapur; Art Frankfurt 03
  • 2004: “Come and see” Galerie Lang, Wien; Art Frankfurt 04, Galerie Vanessa, Ubud, Bali; Galerie Taksu, Singapur
  • 2005: Artspace R. Haque, Singapur
  • 2006: Meisterzeichnung IV & Skulpturen von Peter Paskiewicz, Galerie Lang, Wien; Galerie Tonyraka, Ubud, Bali; Galerie Tazl, Graz
  • 2007: „Einfach schwarz“ Galerie Lang, Wien; Galerie Taksu, Singapur
  • 2008: „Einfach rot“ Galerie Lang, Galerie Komaneka, Ubud, Bali
  • 2015: „Zeichnung von Anzinger bis Zsaitsits“ Galerie Lang, Wien
  • 2016: „Farbe bekennen“, Galerie Baumgarten, Freiburg

Ankäufe

Weblinks

Einzelnachweise

  1. 1,0 1,1 1,2 1,3 Wiener Zeitung Online: Kunst - Roman Mausar. Abgerufen am 13. September 2021 (deutsch).