Gerichtsberg bei Pinkafeld

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Der Gerichtsberg von Pinkafeld ist kein Berg im eigentlichen Sinne sondern ein Teil des Höhenrückens, welcher das Tal der Pinka im Westen bei Pinkafeld begrenzt. Als Gerichtsberg wird jener Bereich des Höhenrückens bezeichnet, wo die Landesstraße 238 diesen in Ost-West-Richtung quert.

Seit den 1980er führt die Trasse der Südautobahn auf der Westseite des Höhenrückens in Nord-Süd-Richtung am Gerichtsberg vorbei. Die Autobahnabfahrt Pinkafeld, genau bei Autobahnkilometer 100 gelegen, mündet in die Landesstraße 238. Die sich daraus ergebende günstige Lage nutzte die Stadtgemeinde Pinkfeld für die Errichtung eines Gewerbeparks. In weiterer Folge kam es zur Ansiedlung von Firmen wie Rekord Fenster[1] oder Herz Energietechnik GmbH[2].

Das Areal rund dem Gerichtsberg ist auch aus historischer Sicht interessant, befinden sich doch in unmittelbarer Nähe Hügelgräber aus der Zeit des Römischen Reiches. Der Gerichtsberg wurde außerdem über die Jahrhunderte hinweg als Hinrichtungsstätte genutzt. Die Stadt Pinkafeld wurde im Zuge der Loslösung von der Herrschaft Bernstein im Jahre 1397 mit besonderen Privilegien ausgestattet, darunter die hohe und niedrige Gerichtsbarkeit. Die letzten Hinrichtungen an diesem Ort fanden 1827, 1828 und 1830 statt, wobei besonders die Hinrichtungen von 1827 und 1828 großes Aufsehen in der Region erregten und Tausende Zuschauer anlockten. Sie betrafen nämlich die Mitglieder der Räuberbande der Stradafüßler, welche zwischen 1822 und 1827 die Grenzregion zwischen der Steiermark, Niederösterreich und Ungarn terrorisierten. Am 7. Juli 1827 wurden die Unterführer der Bande Joseph Koller alias Geheimrat, Johann Niesner alias Fleischhacker Hans und Joseph Freyberger alias Gekrauste Sepp vor nicht weniger als 8000 sensationsgierigen Zusehern, wie der damalige Pfarrer von Pinkafeld Joseph Michael Weinhofer in seiner berühmten Weinhofer-Chronik beschrieb, gehängt.[3]


Einzelnachweise

  1. Webseite www.rekord-fenster.com, abgerufen am 28. September 2014
  2. [www.herz-energie.at/ Webseite www.herz-energie.at], abgerufen am 28. September 2014
  3. Joseph Michael Weinhofer: Schulprotokoll 1825-1829 (Weinhofer-Chronik), abgerufen am 24. Jänner 2014

47.37307616.097741Koordinaten: 47° 22′ 23″ N, 16° 5′ 52″ O