Johann Ludwig Holtz
Johann Ludwig Holtz (* 1596, im Herzogtum Preußen; † 12. August 1671)[A 1], auch Johann Ludwig von Preußen oder Johann Ludwig von Neuberg, war der zweiunddreißigste Abt des Zisterzienserstiftes Neuberg an der Mürz und der Verfasser der Neuberger Stiftschronik. Obgleich er bei seiner Abtwahl schon recht betagt war, gilt er als einer der tüchtigsten Äbte, welche das Stift jemals leiteten.
Herkunft und Familie
Über die Herkunft von Abt Johann Ludwig von Neuberg ist nichts bekannt. Als gesichert gilt, dass er aus dem Herzogtum Preußen stammte.[1].
Leben
Johann Ludwig Holtz legte am 23. April 1628 die Profess ab. Er wirkte dann im Stift Neuberg viele Jahre als Sekretär von Abt Balthasar Huebmann († 1663), für den er aus Anlass des 300. Gründungstages des Stiftes im Jahr 1626 eine lateinische Chronik verfasste[2]. 1651 war er vorübergehend Verwalter für das Stift in Reichenau. Am 25. Juli 1663 wurde er nach dem Tod von Abt Balthasar Huebmann zum Abt gewählt. Zu diesem Zeitpunkt war er mit ca. 67 Jahren schon recht alt.[1]
Unter ihm als Abt wurden 1668 die beiden Pfeileraltäre in der Stiftskirche ("Kreuzigung" und "Kreuzabnahme") aufgestellt, in deren Aufbauten die Schnitzwerke und Tafeln spätgotischer Flügelaltäre zuvor eingefügt worden waren. In seinem Auftrag erhielt die Stiftskirche eine bis heute erhaltene prachtvolle Kanzel und ihre Musikempore.[3] Auch der Annenaltar wurde damals im Nordschiff der Stiftskirche aufgestellt.[1]
Am 22. September 1668 reichte Abt Johann Ludwig mit nun mehr 72 Jahren beim Vaterabt Klemens Scheffer von Heiligenkreuz seinen Rücktritt ein. In diesem schlug er Leopold Fölsch als seinen Nachfolger vor. Dennoch endete seine Zeit als Abt von Stift Neuberg erst mit seinem Tod am einige Jahre später. Er hinterließ das Stift ohne Schulden und mit einem beachtlichen Barvermögen von ca. 6.000 Gulden.[1]
Erinnerungen an Abt Johann Ludwig von Neuberg
- Eine zeitgenössische Darstellung von Abt Johann Ludwig von Neuberg, die als "porträtgetreu" gilt, findet sich auf einem der 20 Abtbilder, die im Kreuzgang des früheren Klosters aufgehängt sind.[3] In der früheren Stiftskirche hat sich außerdem sein Epitaph erhalten.[1]
- Erhalten ist außerdem seine Chronik, die gewöhnlich als "Neuberger Chronik" oder "Chronikon Novi Montis" bezeichnet wird, von ihm selbst aber "Gesta Monasterii Novimontensis" genannt wurde. Sie umfasst den Zeitraum von der Gründung des Stiftes bis zum Tod von Abt Adam Knorr im März 1626 und basiert auf Urkunden und anderen Quellen. Obwohl sie als sehr glaubwürdig gilt, ist sie nach dem Urteil der neueren Geschichtsforschung nicht frei von einigen Fehlern und Irrtümern.[1]
Literatur
- Othmar Pickl: Die Geschichte des Klosters Neuberg dargestellt anhand der Gründer- und Abtbilder im Kreuzgang. In: Otto Fraydenegg-Monzello (Hrsg.): Schatz und Schicksal. Steirische Landesausstellung 1996. Mariazell & Neuberg an der Mürz, 4. Mai bis 27. Oktober. Graz, 1996. ISBN 3-901704-02-7. S. 357-364
Weblinks
- Liste der Äbte des Stiftes, Zisterzienserlexikon.DE
Einzelnachweise
- ↑ 1,0 1,1 1,2 1,3 1,4 1,5 vgl. Johann Ludwig Holtz, Zisterzienserlexikon.DE, abgerufen am 5. September 2022
- ↑ vgl. Balthasar Huebmann, Zisterzienserlexikon.DE, abgerufen am 5. September 2022
- ↑ 3,0 3,1 vgl. Othmar Pickl: Die Geschichte des Klosters Neuberg dargestellt anhand der Gründer- und Abtbilder im Kreuzgang, 1996, S. 363
Anmerkungen
- ↑ vgl. Johann Ludwig Holtz, Zisterzienserlexikon.DE, abgerufen am 5. September 2022
Vorgänger | Amt | Nachfolger |
---|---|---|
Abt Balthasar Huebmann | Abt von Stift Neuberg 1663-1671 | Abt Leopold |