Gottschalk III. von Neitberg

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Die Burg Thalberg heute. Gottschalk (III.) von Neitberg war ihr Mitbesitzer und benannte sich zeitweise nach ihr.

Gottschalk (III.) von Neitberg (* im 12. oder 13. Jahrhundert; † im 13. Jahrhundert, um / nach 1266)[A 1] beziehungsweise Gottschalk von Thalberg, auch Gottschalk von Nitberg oder von Neuberg, war ein Ministeriale|Ministeriale[A 2] des Herzogtums Steier.

Herkunft und Familie

Gottschalk (III.) von Neitberg entstammte der steirischen Ministerialenfamilie der Neitberger, die sich nach der Burg Neuberg in Löffelbach (heute Teil der Gemeinde Hartberg Umgebung) benannte. Er war der Sohn von Gottschalk (II.) von Neitberg und ein Enkel von Gottschalk (I.) Schirling, dem Sohn eines Stubenbergers mit Namen Wulfing und der Ahnherr der Familien von Landsee und von Stadeck. Da er später Anteile an der Herrschaft Thalberg besaß, wird vermutet, dass seine bisher unbekannte Mutter ein Mitglied der Familie von Pitten-Krumbach war.[1]

Gottschalk (III.) von Neitberg war mit einer Frau mit Namen Gertrudis verheiratet.[2] Aus dieser Ehe hatte er mehrere Kinder:

Leben

Gottschalk (III.) von Neitberg nahm 1218 am sogenannten Fünften Kreuzzug unter Herzog Leopold (VI.) "dem Glorreichen" († 1230) teil. In der Chronik von Stift Vorau ist er als "Schädiger" von diesem genannt.[4] 1229 führte er eine Fehde mit einem Wulfing von Stubenberg, bei welcher er in dessen Gefangenschaft geriet. Für seine Freilassung musste er am 20. September 1249 in Kumberg (Kaunberg) Urfehde schwören und sich neben weiteren Auflagen und Entschädigungsleistungen dazu verpflichten, ohne Erlaubnis des Stubenbergers innerhalb von 3 Jahren keine Befestigungen zu errichten.[5] 1251 bezeichnete er sich als "Kämmerer der Steiermark". In diesem Jahr stiftete er gemeinsam mit seiner Ehefrau dem Stift Lilienfeld Geld zum Bau der Kapitelkapelle, wozu sein gleichnamiger Sohn und dessen Ehefrau Brunhild ihre Zustimmung gaben.[6]

1255 schädigte er gemeinsam mit anderen Adeligen den Deutschen Orden, wofür vorübergehend zur Sicherheit für Entschädigungen sein Besitz in Kaindorf eingezogen wurde. 1260 war er gemeinsam mit seinem Verwandter Erchenger von Landesehre im Auftrag des "Böhmenkönigs" Ottokar II., der zu dieser Zeit die Herrschaft über das Herzogtum Steier übernommen hatte, Schiedsrichter in einem Grenzstreit zwischen dem Stiften Lilienfeld und St. Lambrecht bei Mariazell. Im selben Jahr war er an der Beilegung eines Streites, den sein Schwiegersohn Wichard von Rabenstein mit dem Stift Lilienfeld hatte, beiteiligt.[6]

Gottschalk (III.) von Neitberg besaß ein Haus in Wiener Neustadt. Gemeinsam mit Gerhard von Krumbach gehörte ihm die Burg und Herrschaft Thalberg (heute Teil der Gemeinde Dechantskirchen), nach der er sich zeitweise benannte. Sein Anteil an dieser Herrschaft könnte als Erbe seiner Mutter, die vielleicht aus der Familie von Pitten-Krumbach stammte, in seinem Besitz gekommen sein, zudem er um 1250 als "Freund" des Krumbachers Rudolf von Hertenfels genannt wird.[4]

Literatur

  • Fritz Posch: Das steirische Ministerialengeschlecht der Nitberg-Neitberg (Neuberg), seine steirischen und österreichischen Besitzungen und seine Beziehungen zum Kloster Lilienfeld. In: Herwig Ebner (Hrsg.): Festschrift für Friedrich Hausmann. Akademische Druck- und Verlagsanstalt, Graz, 1977. ISBN 3-201-01040-5. S. 409-442

Einzelnachweise

  1. vgl. Fritz Posch: Das steirische Ministerialengeschlecht der Nitberg-Neitberg (Neuberg), 1977, S. 410f.
  2. vgl. Fritz Posch: Das steirische Ministerialengeschlecht der Nitberg-Neitberg (Neuberg), 1977, S. 412 und s. 439
  3. 3,0 3,1 3,2 vgl. Fritz Posch: Das steirische Ministerialengeschlecht der Nitberg-Neitberg (Neuberg), 1977, S. 439
  4. 4,0 4,1 vgl. Fritz Posch: Das steirische Ministerialengeschlecht der Nitberg-Neitberg (Neuberg), 1977, S. 411
  5. vgl. Fritz Posch: Das steirische Ministerialengeschlecht der Nitberg-Neitberg (Neuberg), 1977, S. 411f.
  6. 6,0 6,1 vgl. Fritz Posch: Das steirische Ministerialengeschlecht der Nitberg-Neitberg (Neuberg), 1977, S. 412

Anmerkungen

  1. Hinweise, vgl. Fritz Posch: Das steirische Ministerialengeschlecht der Nitberg-Neitberg (Neuberg), 1977, S. 439
  2. Die Ministerialen, auch als "Dienstadel" bezeichnet, bildeten im Mittelalter innerhalb des "niederen" Adels eine eigene Gruppe. Ursprünglich "Unfreie", waren sie durch ein Dienst- oder Lehnsverhältnis in den "niederen" Adel aufgestiegen, im Unterschied zu den "edelfreien" oder "hochfreien" Adelsfamilien.