Julius II. von Hardegg
Graf Julius (II.) zu Hardegg (* im 16. Jahrhundert, um 1547; † vermutlich um 1593)[A 1] war ein Adliger im Herzogtum Österreich unter der Enns. Er ließ das nach ihm benannte Schloss Juliusdorf in Stetteldorf am Wagram erbauen.
Herkunft und Familie
Graf Julius (II.) zu Hardegg' stammte aus der Familie Prüschenk, die unter den Kaisern Friedrich III. und Maximilian I. der Aufstieg in den höheren Landesadel des Herzogtums Österreich unter der Enns geschafft hatte. Er war ein Enkel von Heinrich Prüschenk († um 1513) und ein Urenkel des Grafen Johann (II.) von Rosenberg († 1472).
Graf Julius (II.) zu Hardegg war einer der Söhne des Grafen Julius (I.) zu Hardegg († 1561) aus dessen Ehe mit Gräfin Gertraud von Eberstein († 1551).[1] Er dürfte unverheiratet gewesen sein und hatte keine Kinder.
Leben
Nach dem Tod seines Vaters teilten Graf Julius (II.) zu Hardegg und seine Brüder Siegmund († um 1599), Heinrich (II.) († um 1577), Ulrich (II.) († vermutlich um 1596) und Ferdinand († 1595) dessen Erbe am 23. Jänner 1567.[1] Julius erhielt das Ungeld im Landgericht Weikersdorf.[2] 1570 borgte er sich gemeinsam mit seinem Bruder Ferdinand von Klaus von Krosigk, einem sächsischen Adligen, eine Summe von 300 Kronen, die beiden diesem jedoch nie zurückzahlten.[3]
Nachdem Graf Julius (II.) durch Kauf 1582 Besitzer des Marktes und der Herrschaft Stetteldorf geworden war, ließ er sich um 1588 dort von Baumeister Andreas Piazoll ein Renaissanceschloss erbauen, das nach ihm den Namen Juliusburg erhielt.[3] Nach seinem Tod wurde er in der Pfarrkirche in Stetteldorf am Wagram beigesetzt.[4]
In seinem Testament, das er am 2. August 1593 aufsetzte, bestimmte er für seine Brüder Siegmund, Ulrich (II.) und Ferdinand Legate in der Höhe von jeweils 1.000 Gulden.[3] Die Juliusburg erbte sein Neffe Georg Friedrich von Hardegg († 1626), der Sohn seines zu diesem Zeitpunkt bereits verstorbenen Bruders Heinrich (II.).
Literatur
- Friedrich Hausmann: Ferdinand Graf zu Hardegg und der Verlust der Festung Raab. In: Walter Höflechner - Helmut J. Mezler-Andelberg - Othmar Pickl (Hrsg,): Domus Austriae. Eine Festgabe Hermann Wiesflecker zum 70. Geburtstag. Akademische Druck- u. Verlagsanstalt, Graz, 1983. ISBN 3-201-01238-6. S. 184-209
- Constantin von Wurzbach: Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich. 7. Theil. Kaiserlich-königliche Hof-und Staatsdruckerei, Wien, 1861. S. 346-351 digital[A 2]
Weblinks
Julius Prüschenk von Hardegg, Website der Ludwig-Maximilians-Universität München
Einzelnachweise
- ↑ 1,0 1,1 vgl. Friedrich Hausmann: Ferdinand Graf zu Hardegg und der Verlust der Festung Raab, 1983, S. 184
- ↑ vgl. Friedrich Hausmann: Ferdinand Graf zu Hardegg und der Verlust der Festung Raab, 1983, S. 184f.
- ↑ 3,0 3,1 3,2 vgl. Friedrich Hausmann: Ferdinand Graf zu Hardegg und der Verlust der Festung Raab, 1983, S. 185 Referenzfehler: Ungültiges
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-Tag. Der Name „Hausmann185“ wurde mehrere Male mit einem unterschiedlichen Inhalt definiert. - ↑ vgl. [Julius Prüschenk von Hardegg], Website der Ludwig-Maximilians-Universität München, abgerufen am 28. Jänner 2023
Anmerkungen
- ↑ Angabe zum Sterbedatum nach Friedrich Hausmann: Ferdinand Graf zu Hardegg und der Verlust der Festung Raab, 1983, S. 184, weitere Angaben nach Julius Prüschenk von Hardegg, Website der Ludwig-Maximilians-Universität München, abgerufen am 28. Jänner 2023
- ↑ In Details ein wenig überaltet und in Ansätzen von der neueren Forschung überholt beziehungsweise ergänzt, aber zurzeit noch immer die einzige umfassende wissenschaftliche Sekundärliteratur zu Heinrich Prueschenk und seinen Nachfahren.