Wilhelm Schedifka
Wilhelm Schedifka (* 5. Februar 1862 in Wien[1], † 11. März 1914 ebenda[2]) war Tischlermeister, Hausbesitzer und Gemeinderat .
Leben
Wilhelm Schedifka, der Sohn des von Böhmen eingewanderten Bautischlers Rudolf Schedifka (1833[3]-1892) und seiner Gattin Theresia[4], geb. Stiegler (1837[5]-1889), wuchs in Unter-Meidling auf. Der ebenfalls gelernte Wilhelm heiratete im Jahr 1888 in Unter-Meidling die Tochter des Baumeisters und Gemeinderat Josef Rucker (1826-1898). Wilhelm hatte noch drei Brüder Rudolf, Karl und Paul und eine Schwester Anna. Die Tischlerei betrieb Wilhelm in der Arndtstraße (die vor 1894 Lainzer Straße hieß). Schon die Eltern hatten auch Beziehungen zu Gaaden. So hatten sie Besitzungen der Familie, wie den Theresienhof benannt nach der Mutter in der Sittendorferstraße, die Wilhelm nach dem Tod der Eltern seinen Brüdern abkaufte, oder auch das spätere Kinderheim Rädda Barnen.
Schedifka war sowohl in Wien als auch in Gaaden sehr rührig. So war er lange Jahre der Hauptmann der 1872 gegründeten Freiwilligen Feuerwehr Unter-Meidling. Später wurde er auch Kommandant des 1900 gegründeten Wiener Feuerwehrverbandes der im Jahr 1901 37 Wehren als Mitglieder zählte.[6]
Auch politisch war Schedifka aktiv. Seit 1895 kandidierte er bis zu seinem Tod für die Antiliberale Partei in Meidling und war bis 1914 auch im Wiener Gemeinderat. Aber auch in Gaaden wurde er 1912 zum Bürgermeister gewählt. Dieses Amt konnte er aber nur kurz ausführen, da er bereits 1914 starb. Begraben wurde er am Meidlinger Friedhof (Grabnr. A/12/G93)[7]. Seine Frau Bertha lebte bis 1959, als sie im Alter von 90 Jahren starb und im Familiengrab bestattet wurde.
Auszeichnungen und Würdigungen
- Salvatormedaille
- Goldenes Verdienstkreuz mit der Krone
- Ofizierskreuz zum Orden der rumänischen Krone
In Wien wurde der Schedifkaplatz im Jahr 1914 nach ihm benannt. In Gaaden wurde die Schedyfkagasse nach ihm benannt.
Im Bezirksmuseum Meidling findet sich eine eigene Vitrine, die das Ehrenbuch und Ehrensäbeln von Schedifka zeigen, aufgestellt.
Literatur
- Ilona Gälzer: Gaaden und Wien-Meidling, eine besondere Verbindung in Heimatkundliche Beilagen zum Amtsblatt der BH Mödling, Ausgabe 2/2020
- Kommandant Schedifka †. In: Mitteilungen des niederösterreichischen Landes-Feuerwehr-Verbandes, Heft 4/1914, S. 9 (online bei ANNO).
Einzelnachweise
- ↑ Erzdiözese Wien, 12. Meidling, Taufbuch 01-15 1862–1863, S. 16., abgerufen am 12. April 2023.
- ↑ Erzdiözese Wien, 12. Meidling, Sterbebuch 03-28 1914, S. 35., abgerufen am 12. April 2023.
- ↑ Hohenelbe Taufbuch 1825–1840, S. 86., abgerufen am 12. April 2023.
- ↑ Erzdiözese Wien, 06. Gumpendorf, Trauungsbuch 02-27 1858, S. 63., abgerufen am 12. April 2023.
- ↑ Erzdiözese Wien, 06. Gumpendorf, Taufbuch 01-023 1836–1838, S. 183., abgerufen am 12. April 2023.
- ↑ Die erste Generalversammlung des Verbandes der freiw. Feuerwehren der k.k. Haupt- und Residenzstadt Wien: Kommandant Schedifka +. In: Mitteilungen des niederösterreichischen Landes-Feuerwehr-Verbandes, Heft 5/1901, S. 6 (online bei ANNO).
- ↑ Wilhelm Schedifka in der Verstorbenensuche bei friedhoefewien.at
Weblinks
- Schedifkaplatz im Wien Geschichte Wiki der Stadt Wien